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Verlauf des Zweiten Weltkriegs

Der Beginn und das Ende des 2. Weltkriegs: Mit dem Überfall auf Polen am 1. September 1939 begann der 2. Weltkrieg und endete in Europa am 7. Mai 1945. Im Pazifikraum dauerte er bis zum 2. September 1945. Mehr erfahren? Schau dir die Details in unserem Text an!

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Lerntext zum Thema Verlauf des Zweiten Weltkriegs

Der Zweite Weltkrieg – Einführung

Mit dem Überfall auf Polen entfesselte Hitler am 1. September 1939 den Zweiten Weltkrieg. Das Endziel des Diktators war nach der Ausschaltung Frankreichs und der Zerschlagung der Sowjetunion die Errichtung eines europäischen Kontinentalimperiums mit Weltmachtstellung unter deutscher Führung. Doch Hitlers Pläne scheiterten an der eigenen Selbstüberschätzung und dem Zusammenhalt der Alliierten. Am 7. Mai 1945 musste Deutschland bedingungslos kapitulieren. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Zweite Weltkrieg bereits unvorstellbares Leid und Zerstörung über Europa und viele Teile der Welt gebracht und über 60 Millionen Menschen das Leben gekostet.

Der Zweite Weltkrieg begann mit dem deutschen Überfall auf Polen am 1. September 1939 und endete in Europa am 8. Mai 1945 bzw. am 2. September 1945 im Pazifikraum.

Die Kriegsvorbereitungen

Der Überfall auf Polen

Am 1. September 1939 um 04:45 Uhr erfolgte der Überfall auf Polen ohne Kriegserklärung. Der deutsche Angriff auf die polnische Garnison auf der Westerplatte vor Danzig durch das Marineschulschiff Schleswig-Holstein markiert den Beginn der Kampfhandlungen. Hatte Hitler gehofft, durch eine schnelle Zerschlagung Polens die Garantiemächte der polnischen Unabhängigkeit, Frankreich und Großbritannien, von der Sinnlosigkeit ihres Kriegseintritts zu überzeugen, hatte er sich getäuscht. Nach Ablauf ihrer Ultimaten und dem vergeblichen Vermittlungsversuch des faschistischen Diktators Italiens Benito Mussolini (1883–1945) erklärten die Westmächte Deutschland am 3. September 1939 den Krieg.

Fingierter Anschlag auf den Sender Gleiwitz

Trotz ihrer Kriegserklärung griffen Frankreich und Großbritannien nicht militärisch in den Konflikt zugunsten Polens ein. Frankreich verschanzte sich hinter einem Festungsgürtel, der sogenannten „Maginot-Linie“, und verharrte in einem „Sitzkrieg“ (frz. „drôle de guerre“). Noch fühlten sich die Westmächte Deutschland militärisch nicht gewachsen. Eine britische Blockade zeigte aufgrund der noch guten Beziehungen Deutschlands zur UdSSR keine Wirkung.

In einem Blitzkrieg gelang es Deutschland, Polen innerhalb weniger Wochen durch die rasche Ausschaltung der veralteten polnischen Luftwaffe und durch die Übermacht zweier deutscher Heeresgruppen mit starken Panzerkräften einzunehmen. Unterstützung erhielt Deutschland durch die seit dem 17. September 1939 in Ostpolen einrückende Rote Armee der Sowjetunion.

Blitzkrieg

Am 6. Oktober 1939 war der letzte polnische Widerstand niedergerungen und Polen wurde zwischen Deutschland und der Sowjetunion aufgeteilt. Dabei erhielt Deutschland nach den Vereinbarungen des deutsch-sowjetischen Freundschaftsvertrags vom 28. September 1939 ein Gebiet von etwa 118 000 km² und die UdSSR etwa 200 000 km². Ein Teil des von Deutschland besetzten polnischen Territoriums wurde dem Reich einverleibt. Der Rest erhielt als „Generalgouvernement für die besetzten polnischen Gebiete“ eine deutsche Zivilregierung.

Die polnischen Eliten wurden in der Folge von Einsatzgruppen des SD und der Gestapo beseitigt und die jüdische Bevölkerung unter unmenschlichen Bedingungen in Groß-Ghettos konzentriert. Viele Polen schlossen sich dem Widerstand an, konnten gegen die deutschen Besatzer jedoch nur wenig ausrichten.

Die Besetzung Dänemarks und Norwegens

Um den britischen Streitkräften zuvorzukommen, wurden Dänemark und Norwegen Anfang April 1940 von deutschen Truppen besetzt. Der britische Zugriff auf die Ostsee und wichtige Erzimporte aus Schweden sollten damit unterbunden werden. In Finnland marschierten am 30. November 1939 sowjetische Soldaten ein. Durch den Friedensvertrag von Moskau (13. März 1940) konnte Finnland zwar seine Unabhängigkeit wahren, musste aber Gebiete an die UdSSR abtreten, darunter weite Teile Kareliens. Die baltischen Staaten wurden als „Sozialistische Sowjetrepubliken“ im Verlauf des Jahres 1940 dem sowjetischen Machtbereich einverleibt.

Seeschlacht vor Narvik

Der Westfeldzug

Karte Westfeldzug Zweiter Weltkrieg

Am 10. Mai 1940 begann der deutsche Westfeldzug gegen Frankreich nach den Plänen von General Erich von Manstein (1887–1973). Unter Verletzung der Neutralität von Belgien, den Niederlanden und Luxemburg gelang den deutschen Truppen mit ihren starken Panzerkräften ein schneller Vorstoß bis ins französische Calais. Ein Teil der französischen und britischen Streitkräfte wurde in Nordfrankreich von den Nachschublinien getrennt, der Rest konnte über Dünnkirchen entkommen (230 000 britische und 100 000 französische Soldaten). Die schnell erzielten Erfolge führten am 10. Juni 1940 zum Kriegseintritt des verbündeten Italiens. Schon am 14. Juni 1940 wurde Paris kampflos eingenommen.

Obwohl der neue britische Premier Winston Churchill (1874–1965) versuchte, die Franzosen zur Fortsetzung des Kriegs gegen Deutschland zu bewegen, zeigte sich die nach Bordeaux ausgewichene französische Regierung unter Marschall Philippe Pétain (1856–1951) kapitulationswillig. Am 22. Juni 1940 wurde das deutsch-französische Waffenstillstandsabkommen im Wald von Compiègne, im historischen Eisenbahnwaggon, in dem die deutsche Kommission 1918 die Waffenstillstandsbedingungen entgegengenommen hatte, unterzeichnet. Das Abkommen sah die deutsche Besatzung von drei Fünfteln Frankreichs entlang der Atlantikküste vor.

Die Wehrmacht in Compiègne, 1940
Deutsch-Französischer Waffenstillstand in Compiègne

Die Regierung unter Pètain etablierte von Vichy aus eine diktatorische Republik im restlichen französischen Staatsgebiet, durfte das Kolonialreich, einen Teil der Flotte und Luftfahrzeuge sowie ein Freiwilligenheer von 100 000 behalten. Das Vichy-Regime kollaborierte weitgehend mit den deutschen Besatzern. Von London aus formierte der Unterstaatssekretär des ehemaligen französischen Kriegsministeriums Charles de Gaulle (1874–1965) den zivilen und militärischen Widerstand des „Freien Frankreichs“.

Die Luftschlacht gegen Großbritannien

Anders als Frankreich war Großbritannien unter Winston Churchill entschlossen, den Krieg gegen das Deutsche Reich fortzuführen und sich nicht von dem deutschen Sieg über Frankreich einschüchtern zu lassen, wie Hitler gehofft hatte. Im Juli 1940 begannen die Vorbereitungen für eine Invasion der Britischen Inseln durch die deutsche Wehrmacht. Der Kampf um die Luftherrschaft über Großbritannien wurde am 13. August 1940 durch einen Angriff der deutschen Luftwaffe mit rund 2 350 Flugzeugen eröffnet, der sich zunächst gegen die britischen Luftstreitkräfte, ihre Basen und die Flugzeugindustrie richtete. Ein versehentlicher Angriff in der Nacht des 24. August 1940 auf London durch deutsche Bomber wurde von der Royal Air Force mit der Bombardierung Berlins beantwortet. Hitler befahl daraufhin Stör- und Zermürbungsangriffe auf verschiedene englische Städte.

The Blitz

Die deutsche Luftwaffe konnte mit ihrer Taktik zunächst große Erfolge erzielen und die britische Luftwaffe in Bedrängnis bringen. Der britische Widerstand blieb dennoch ungebrochen und Hitler verlegte sein Ziel nun auf die Sowjetunion, was einen Abzug der Luftwaffe und eine Entlastung der britischen Luftverteidigung zur Folge hatte. Zu einer Invasion Großbritanniens kam es nicht mehr. Hitlers Plan von der britischen Kapitulation war nicht aufgegangen. Zudem ergriffen die USA immer deutlicher Partei für Großbritannien.

Der Nebenkrieg Italiens und die Einnahme Griechenlands

Mit dem Kriegseintritt Italiens eröffnete der italienische Diktator Mussolini einen Parallelkrieg gegen Großbritannien um die Vorherrschaft über den Mittelmeerraum. Nach anfänglichen Erfolgen geriet das Unternehmen schnell zu einem Misserfolg. So konnten die Italiener zwar im August 1940 Britisch-Somaliland erobern, doch bereits im Frühjahr 1941 verloren sie den größten Teil von Ostafrika an die Briten. Mussolini konzentrierte seine Expansionspläne nun auf Griechenland, das er am 28. Oktober 1940 über das bereits 1939 überfallene Albanien angreifen ließ. Das militärisch unterlegene Griechenland konnte den Angriff jedoch abwehren und Mussolini musste erkennen, dass sein Parallelkrieg gescheitert war und er auf die Hilfe seines Achsenpartners angewiesen war.

Die Achsenmächte

Die Verbündeten Deutschlands im Zweiten Weltkrieg wurden als Achsenmächte bezeichnet. Der italienische Diktator Mussolini hatte den Begriff einer deutsch-italienischen Achse bereits 1936 geprägt. Allerdings kam erst im Mai 1939 ein formeller Vertrag zwischen den Bündnispartnern zustande. Durch den am 27. September 1940 geschlossenen Dreimächtepakt zwischen dem Deutschen Reich, Italien und Japan konnte ein wichtiger Verbündeter in Ostasien gewonnen werden. Dem Bündnis schlossen sich im November 1940 Ungarn, Rumänien und die Slowakei sowie im März 1941 Bulgarien und Jugoslawien an. Zwei Tage nach dem Beitritt am 25. März 1941 trat die neu gewählte jugoslawische Regierung jedoch von dem Vertrag zurück und löste damit einen deutschen Angriff aus.

Hitler kam seinem italienischen Verbündeten schließlich zur Hilfe und die deutsche Wehrmacht griff am 6. April 1941 zeitgleich Jugoslawien und Griechenland an. Jugoslawien kapitulierte am 17. April 1941 und wenig später, am 21. April 1941, auch Griechenland. Etwa 50 000 britische Soldaten eines Expeditionskorps konnten zuvor aus Griechenland abtransportiert werden, ein Teil davon auf die Insel Kreta, die am 1. Juni 1941 nach einer zwölftägigen Luftschlacht und unter großen Verlusten von der deutschen Wehrmacht erobert werden konnte.

Der Afrikafeldzug

Der Angriff auf die Sowjetunion

Nach dem erfolgreichen Westfeldzug gegen Frankreich geriet die Luftschlacht gegen Großbritannien ins Stocken und Hitler wollte sich nun seinem eigentlichen Ziel, der Sowjetunion, widmen. Er hoffte auf einen schnellen Sieg über die Sowjetunion durch einen Blitzkrieg und das darauffolgende Einlenken Großbritanniens. Der Balkanfeldzug bündelte jedoch vorläufig die deutschen Kräfte im Mittelmeer und der seit dem 18. Dezember 1940 geplante Einmarsch in die Sowjetunion wurde auf den 22. Juni 1941 verschoben.

Pläne für einen Überfall auf die Sowjetunion bestanden bereits seit 1936 und wurden mit dem strategisch bedeutsamen Hitler-Stalin-Pakt nur kurzfristig zurückgestellt. Hitlers erklärtes Ziel blieb die Gewinnung von „Lebensraum“ im Osten und der „Kreuzzug gegen Bolschewismus und Weltjudentum“. Als einziger kommunistischer Staat weltweit und Heimat vieler Jüdinnen und Juden war die Sowjetunion vor allem ein ideologisches Ziel von Hitlers aggressiver Expansionspolitik. Am 30. März 1941 erklärte Hitler vor hohen Offizieren des Ostheers den Ostfeldzug zu einem rassenideologischen Vernichtungskampf jenseits der völkerrechtlichen Normen. Das Kriegsziel war also die Ermordung von Kommunistinnen und Kommunisten und Jüdinnen und Juden sowie die wirtschaftliche Ausbeutung des Lands und der Bevölkerung.

Nach dem deutschen Überraschungsangriff vom 22. Juni 1941 auf die Sowjetunion, der ohne Kriegserklärung erfolgte, konnte die Wehrmacht bald erste Erfolge erzielen und weit ins Landesinnere vordringen. Ende 1941 waren bereits das Baltikum, Weißrussland und die Ukraine besetzt. Sofort begann das NS-Regime in den besetzten Gebieten mit der systematischen Ermordung von Jüdinnen und Juden, Sinti und Roma sowie kommunistischen Funktionären. Ende 1941 zeigte sich jedoch, dass das Blitzkriegkonzept nicht aufgehen würde. Unzureichend auf den russischen Herbst und Winter vorbereitet kamen die deutschen Truppen vor Moskau zum Stillstand. Die unerwartet starke Gegenoffensive der Roten Armee zwang die deutschen Truppen ab dem 5. Dezember 1941 zum Rückzug. In dem Irrglauben, eine Wende herbeiführen zu können, ernannte sich Hitler am 19. Dezember 1941 zum Oberbefehlshaber des Heers.

Der sowjetische Widerstand

Trotz aller Durchhalteparolen aus der Heimat sowie erneuter Landgewinne in der Sommeroffensive 1942 wurde die Lage an der Ostfront zunehmend aussichtslos. Schwerwiegende strategische Fehlentscheidungen Hitlers führten schließlich zur Kesselschlacht von Stalingrad, in der die deutsche Armee am 31. Januar 1943 eine vernichtende Niederlage erlitt. Das Prestigeprojekt Hitlers, die Einnahme Stalingrads, war auf ganzer Linie gescheitert. Die psychologische Wirkung der deutschen Niederlage war verheerend. Propagandaminister Joseph Goebbels (1897–1945) versuchte mit seinem Aufruf zum „Totalen Krieg“ am 18. Februar 1943 gegen die Kriegsmüdigkeit in der Bevölkerung anzukämpfen, doch der Mythos Hitler war zerstört. Die letzte deutsche Großoffensive scheiterte im Sommer 1943. Hitlers Hauptkrieg war damit verloren.

Der Kriegseintritt der Vereinigten Staaten – Beginn des Weltkriegs

Parallel zum Scheitern des Ostfeldzugs seit der „Wende von Moskau“ am 5. Dezember 1941 entwickelte sich der Krieg mit dem japanischen Luftangriff auf die amerikanische Pazifikflotte in Pearl Harbor am 7. Dezember 1941 endgültig zu einem Weltkrieg. Die japanischen Bündnispartner Deutschland und Italien erklärten, ohne durch den Dreimächtepakt gedeckt zu sein, der nur eine Unterstützung im Verteidigungsfall vorsah, am 11. Dezember 1941 den USA den Krieg. Hitler hoffte, die amerikanischen Kräfte im Pazifik zu binden und vom europäischen Kriegsschauplatz fernhalten zu können. Doch er verkannte die militärische Stärke der USA.

Japans Pazifikkrieg

Der britische Premier Churchill und der amerikanische Präsident Roosevelt verständigten sich darauf, ihre militärischen Anstrengungen vorläufig auf das nationalsozialistische Deutschland zu konzentrieren. Zunächst beteiligten sich amerikanische Streitkräfte erfolgreich an den Kämpfen in Nordafrika gegen das Deutsche Afrika-Korps. Am 10. Juli 1943 landeten amerikanische und britische Divisionen auf Sizilien. Schon am 25. Juli 1943 wurde Mussolini abgesetzt und festgenommen. Der italienische Widerstand wurde daraufhin schnell gebrochen und am 8. September 1943 wurde ein Waffenstillstand mit der neuen italienischen Regierung unter Pietro Badoglio (1871–1956) geschlossen. Italien hatte damit die Fronten gewechselt und die Achse Berlin-Rom war gefallen.

Das Kriegsende und die Atombombe

Hitler verlagerte den Schwerpunkt der deutschen Kriegsführung nach Westen, wo er die amerikanisch-britische Invasion der „Festung Europa“ aufhalten und sich danach erneut der Ostfront zuwenden wollte. Der „Atlantikwall“ wurde fieberhaft ausgebaut. Nach massiven Luftangriffen gelang den Westalliierten am 6. Juni 1944, dem sogenannten D-Day, jedoch die Landung in der Normandie. Bald darauf brach die deutsche Front zusammen und die Wehrmacht zog sich an die Reichsgrenze zurück. Mit der am 16. Dezember 1944 begonnenen Ardennenoffensive konnte die deutsche Wehrmacht keine Erfolge erzielen.

D-Day – Landung amerikanischer Soldaten in der Normandie
D-Day: Landung amerikanischer Soldaten in der Normandie

Im Februar 1945 begannen die Westalliierten mit einer Gegenoffensive. Kurz zuvor, am 12. Januar 1945, hatte die UdSSR ihre Offensive im Osten gestartet. Am 25. April 1945 trafen die amerikanischen und sowjetischen Truppen bei Torgau an der Elbe schließlich zusammen. Berlin wurde am gleichen Tag von den Sowjets eingeschlossen. Fünf Tage später nahm sich Hitler am 30. April 1945 im Bunker unter der Reichskanzlei das Leben. Sein Nachfolger wurde der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine Großadmiral Karl Dönitz (1891–1980). Dieser leitete von Flensburg-Mürwik gegenüber den Briten Kapitulationsverhandlungen ein. Die bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht wurde schließlich am 7. Mai 1945 in Reims durch den von Dönitz autorisierten Generaloberst Alfred Jodl (1890–1946) unterzeichnet und am 9. Mai 1945 in Berlin-Karlshorst ratifiziert. Der Zweite Weltkrieg war damit in Europa vorbei.

In Japan ging der Krieg jedoch weiter. Trotz schwerer Rückschläge in Burma und auf den Philippinen und des Verlusts der europäischen Bündnispartner zeigte sich Japan nicht kapitulationswillig. Im Gegenteil konnten japanische Kamikaze-Flieger der US-Navy schwerste Verluste beibringen. Zu Beginn der Potsdamer Konferenz am 17. Juli 1945 erfuhr der amerikanische Präsident Harry S. Truman (1884–1972) von der Einsatzbereitschaft der Atombombe. Nachdem der ultimative Aufruf zur bedingungslosen Kapitulation am 26. Juli 1945 von der japanischen Regierung zurückgewiesen wurde, entschloss sich Truman, der ein schnelles Ende des Kriegs herbeiführen wollte, zum Einsatz der Atombombe. Die erste Atombombe fiel am 6. August 1945 auf Hiroshima, die zweite am 9. August 1945 auf Nagasaki. Beide forderten über 200 000 Tote, darunter größtenteils Zivilistinnen und Zivilisten, und über 150 000 Verletzte. Viele starben an den Spätfolgen der Strahlenkrankheit oder Krebserkrankungen. Japan erklärte sich am 16. August 1945 zur Kapitulation bereit, die am 2. September 1945 vollzogen wurde. Dies bedeutete das endgültige Ende des Zweiten Weltkriegs.

Der Kriegsverlauf – Zeittafel

Jahr Datum Ereignis
1939 23. August „Hitler-Stalin-Pakt“
1. September deutscher Überfall auf Polen
3. September Kriegserklärung Frankreichs und Großbritanniens
1940 9. April Besetzung Dänemarks und Norwegens („Weserübung“)
10. Mai Westfeldzug
10. Juni Kriegseintritt Italiens
25. Juni Waffenstillstand in Frankreich
13. August Beginn der Luftschlacht gegen Großbritannien
28. Oktober Überfall Italiens auf Griechenland
1941 6. April Beginn des Balkanfeldzugs
20. Mai Luftlandeunternehmen gegen Kreta („Merkur“)
22. Juni deutscher Überfall auf die UdSSR („Barbarossa“)
5. Dezember sowjetische Gegenoffensive vor Moskau
7. Dezember Überfall Japans auf Pearl Harbor
11. Dezember deutsche Kriegserklärung an die USA
19. Dezember Hitler wird Oberbefehlshaber des Heers.
1942 20. Januar „Wannseekonferenz“ zur „Endlösung der Judenfrage“
3.–7. Juni See-Luft-Schlacht bei Midway
28. Juni deutsche Sommeroffensive im Süden der Ostfront
30. Juni Rommel in El Alamein (Ägypten)
7. November amerikanisch-britische Landung in Nordwestafrika
19.–22. November sowjetische Offensiven im Raum Stalingrad, Einschließung der 6. Armee
1943 14. Januar Konferenz von Casablanca
31. Januar–2. Februar Kapitulation der 6. Armee in Stalingrad
13. Mai Kapitulation der Heeresgruppe Afrika
24. Mai Abbruch der U-Boot-Schlacht im Atlantik
10. Juli amerikanisch-britische Landung auf Sizilien
8. September Frontwechsel Italiens, Fall der „Achse“
1944 6. Juni Landung der Alliierten in Nordfrankreich
22. Juni sowjetische Großoffensive gegen die Heeresgruppe Mitte
20. Juli Attentat Stauffenbergs auf Hitler
1945 12. Januar Beginn der sowjetischen Winteroffensive
4. Februar Konferenz von Jalta
30. April Selbstmord Hitlers
7. Mai bedingungslose Kapitulation Deutschlands
17. Juli Potsdamer Konferenz
6. August Abwurf der ersten Atombombe auf Hiroshima
2. September Kapitulation Japans

Verlauf des Zweiten Weltkriegs – Zusammenfassung

  • Der Zweite Weltkrieg begann mit dem deutschen Überfall auf Polen am 1. September 1939.
  • Eine wichtige Voraussetzung für den Beginn des Zweiten Weltkriegs war der Hitler-Stalin-Pakt vom 23. August 1939.
  • Am 25. Juni 1940 kam es nach dem erfolgreichen deutschen Westfeldzug zum Waffenstillstand mit Frankreich.
  • Der deutsche Überfall auf die Sowjetunion erfolgte am 22. Juni 1941.
  • Die deutsche Niederlage in Stalingrad am 22. November 1942 führte zu ersten Zweifeln am „Endsieg“ und zur Entzauberung Hitlers.
  • Mit dem Kriegseintritt der USA, provoziert durch den japanischen Angriff auf Pearl Harbor am 7. Dezember 1941, wurde der Krieg zu einem Weltkrieg.
  • Der D-Day am 6. Juni 1944, dem Tag der britisch-amerikanischen Invasion in der Normandie, galt als entscheidender Wendepunkt des Zweiten Weltkriegs.
  • Am 7. Mai 1945 kam es zur bedingungslosen Kapitulation Deutschlands.
  • Nach den Atombombenabwürfen über japanischen Großstädten kapitulierte auch Japan am 2. September 1945.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Verlauf des Zweiten Weltkriegs

Was war der Auslöser des Zweiten Weltkriegs?
Welche Länder waren die Hauptbeteiligten am Zweiten Weltkrieg?
Welche Rolle spielten die USA im Zweiten Weltkrieg?
Was waren die Wendepunkte im Zweiten Weltkrieg?
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Warum wird der Zweite Weltkrieg als einer der verheerendsten Konflikte in der Geschichte angesehen?
Welche Rolle spielten die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki?
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