“Amerigo, Amerigo.”
“Wer stört?”
“Amerigo, huhu.”
“Na, wo denn?”
“Amerigo.”
“Halt den Schnabel.”
“Aua. Frechheit, was soll denn das?”
“Verzeihung Señor de Hojeda, der Papagei ist schuld.”
“Dann hat der Papagei den Schuh nach mir geworfen. Sehe ich das richtig?”
“Nicht direkt. Er hat eigentlich bloß-. Ich meine, es tut mir leid.”
“Da, fang. Nicht zu fassen. Wir kommen einfach nicht voran.”
“Kein Windchen rührt sich.”
“Amerigo, du bist der Sohn eines Gelehrten und Notars. Du wolltest mir doch erzählen, wieso du Seefahrer geworden bist. Und da wir im Augenblick sowieso nichts besseres zu tun haben als auf Wind zu warten, ist jetzt vielleicht der richtige Moment gekommen, finde ich”.
“Von mir aus. Aber es ist eine lange Geschichte. Und letztendlich eine unglückliche Liebesgeschichte. Also es war vor langer Zeit in Florenz.”
“Entschuldigung.”
“Leonardo da Vinci, du solltest aufpassen, wo du langläufst.”
“Das empfehle ich dir allerdings auch, Amerigo Vespucci.”
“Und? Was machst du denn gerade so, Leonardo?”
“Ich male. Mein Vater hat mich in der Werkstatt von Verrocchio angemeldet.”
“Verrocchio, toll. Ein großer Maler. Das finde ich richtig spitze.”
“Und du?”
“Ich? Ich studiere ein bisschen. Und mein Onkel Giorgio bringt mir Latein bei, Mathematik, Philosophie, Astronomie und Geschichte.”
“Das hört sich gut an. Du wirst sicher mal ein großer Gelehrter werden. Ganz ehrlich, ich würde auch gerne den lieben langen Tag Mathematik und Latein lernen. Wir sehen uns, Amerigo. Ciao.”
“Ciao.”
“So, Amerigo. Wir fangen heute mit Mathematik an. Ich habe dir nun alles beigebracht, was ich weiß. Aber Paolo Toscanelli, der große Geograf, stellt dir einige seiner neuen Ansichten vor.”
“Heutzutage weiß jeder, dass man Afrika umschiffen und dann nach Asien kommen kann. Aber ich bin sicher, dass man Asien viel schneller durch eine Fahrt nach Westen erreichen kann.”
“Dann wäre ja die Erde viel kleiner, als bislang angenommen wurde”.
“Schon möglich. Ich habe die Karte einem Seefahrer aus Genua geschickt, der die Reise wagen will. Er heißt Kolumbus, Christoph Kolumbus heißt er.”
“So, jetzt weiß ich alles über das Archimedische Prinzip, den Lehrsatz von Euklid, die Geografie von Ptolemäus und über die Astronomie.”
“Das ist ja alles hochinteressant, mein lieber Vetter. Aber was willst du mit all dem anfangen? Oder auch mit der Philosophie von Platon, von der du mir so ausführlich erzählt hast.”
“Das weiß ich noch nicht, Simonetta. Ich würde gern reisen und die Welt entdecken. Auf jeden Fall steht fest, dass ich eines Tages berühmt sein werde. Ach, ich finde dich richtig schnuckelig, Simonetta. Ja, ist das nicht bezaubernd.”
“Meine Güte. Welche berückende Schönheit”.
“Ich bitte Sie, mein Herr. Geht es Ihnen noch gut?”
“Verzeihen Sie mir meine Dreistigkeit. Ich bin wie vom Donner gerührt. Die Rundung dieses Gesichts, diese hell leuchtenden Haare, diese schlanke Gestalt, dieser Engelsblick.”
“Das reicht. Sie haben sie wohl nicht alle. Noch ein Wort.”
“Darf ich mich vorstellen? Mein Name ist Botticelli. Ich bin Maler.”
“Der berühmte Botticelli?”
“Berühmt. Naja, wie man es nimmt. Sandro Botticelli. Ich bereite gerade ein neues Meisterwerk vor: Die Geburt der Venus. Ich habe von einem bestimmten Modell geträumt. Und ihr, ihr seid genau-.”
“Ist das Euer Ernst? Meint Ihr wirklich, dass ich-?”
“Ja, da bin ich mir ganz sicher. Denn mein Bild soll etwas ganz Wunderbares darstellen. Das Leben, die Liebe, die Unberührtheit. Die Göttin der reinen Liebe, wie sie aus den Fluten aufsteigt, um die Welt zu erobern. Ich glaube, es ist noch niemandem gelungen, das darzustellen. Und mit Eurem Engelsgesicht-. Ach, was sage ich. Mit Eurem Gesicht der Liebesgöttin Venus würdet Ihr ohne Zweifel meiner Eingebung einen Höhenflug, einen Aufschwung, eine Beschwingung geben, wie ich es noch nie erfahren durfte.”
“Ich habe mich daraufhin auch an der Malerei versucht. Aber ich hatte einfach nicht genug Talent.”
“Was bedrückt dich, mein Sohn? Du isst ja gar nichts.”
“Vater, ich habe noch nichts Gescheites aus meinem Leben gemacht und bin schon fast 30.”
“Ich habe eine Idee. Ich bin gut bekannt mit den Medici. Soll ich dir eine Stelle in ihrer Bank vermitteln?”
“Naja, das wäre sehr nett, Onkel Giorgio. Alle Leute, die ich kenne, machen viel tollere Sachen. Leonardo da Vinci und Sandro Botticelli sind große Maler. Und der Junge Machiavelli macht sich gerade einen Namen durch seine Schriften über die Politik. Pico della Mirandola, der zehn Jahre jünger ist als ich, hat schon wahnsinnig viel geleistet.” “Und ich? Mein Name wird ganz sicher in Vergessenheit geraten.”
“Wer weiß. Unser Jahrhundert geht zu Ende und die Zeiten sind sehr aufregend. Es gibt noch so viel zu tun. So viel zu entdecken.”
“Ach, ich halte diese öde Arbeit nicht mehr lange aus.”
“Amerigo, du hast Besuch. Seine Exzellenz, Lorenzo de Medici.”
“Ganz im Vertrauen, du bist ein guter Bankier. Aber hier wirst du nicht gefordert. Willst du nach Spanien gehen, nach Sevilla? Wir haben dort interessante Geschäftsbeziehungen.
Wieso nicht?”
“Fantastisch.”
“Diese blöde Kiste. So, ich bin startbereit, Exzellenz.”
“Willkommen in Sevilla. Ihr seid doch Amerigo Vespucci aus Florenz?”
“Woher wisst Ihr das, Señor Berardi?”
“Hier trägt man nicht so farbenfrohe Kleidung. Die Spanier ziehen dunklere Töne vor. Ihr kommt gerade recht. Ich brauche Hilfe bei der Vorbereitung einer großen Expedition. Ein gewisser Christoph Kolumbus ist davon überzeugt, durch eine Fahrt nach Westen Indien zu erreichen. Könnt Ihr euch das vorstellen? Durch eine Fahrt nach Westen.”
“Christoph Kolumbus, den Namen habe ich doch schon mal gehört.”
Und am 3. August 1492 fuhr Christoph Kolumbus von Spanien in Richtung Westen.
“Gut, er hat zwar ein Jahr gebraucht. Aber er ist bis nach Indien gekommen.”
“Nach Indien? Eigenartig. Seid Ihr euch da ganz sicher, Señor Berardi?”
“Natürlich. Woher sollten denn sonst diese Inder kommen?”
“Ich habe immer gedacht, Inder würden Turbane auf dem Kopf tragen und prächtige,
farbenfrohe Seidengewänder-.”
“Da ist Kolumbus.”
“Señor Berardi, wegen des großen Erfolgs habe ich die Absicht, in ein paar Monaten diese Fahrt mit mehr Schiffen zu wiederholen. Was haltet Ihr davon, wenn Ihr nach Cádiz kommt? Denn dort wird meine neue Expedition vorbereitet.”
“Hier sind wir, Admiral.”
“Hervorragend. Wir haben keine Zeit zu verlieren. Denn ich will in drei Monaten aufbrechen. Und diesmal mit 17 Schiffen, über 1.000 Mann Besatzung, 80 Kanonen, 30 Fass Pulver sowie jede Menge Vieh. Und zwar 40 Kühe, zwei Stiere, 100 Pferde und ebenso viele Ziegen und Schweine.”
“Noch was?”
“Ja, noch 32 Fässer Wein, 20 Säcke Getreidesamen und fünf Pflüge.”
“Das nenne ich eine nette Bestellung. Los, an die Arbeit.”
“Christoph Kolumbus teilt uns mit: Wir haben China erreicht. Daran besteht absolut kein Zweifel.”
”Ganz im Vertrauen. Christoph Kolumbus ist zwar ein guter Seemann. Aber er hat keine Ahnung von Geografie. Um zu wissen, wo man sich befindet, muss man genaue Messungen bezüglich der Gestirne anstellen.”
“Du glaubst, Kolumbus irrt sich?”
“Ja, das werde ich beweisen. Und ich werde den richtigen Seeweg nach Indien finden.”
“Tja und den Rest der Geschichte kennst du. Den haben wir ja gemeinsam erlebt.”
“Das stimmt. Erzähl trotzdem weiter. Zum Beispiel wie wir ihn gefunden haben. Ich höre die Geschichte immer wieder gern.”
“Ich habe Eure Berichte bekommen, Señor Vespucci. Die Länder, die Christoph Kolumbus entdeckt hat, müssen erkundet und beschrieben werden. Wir brauchen Karten und weitere Entdeckungen. Kapitän Alonso de Hojeda, Ihr übernehmt das Kommando eines Schiffes. Und Amerigo Vespucci, Ihr erstellt genaue Karten für uns.”
“Christoph Kolumbus befindet sich in Hispaniola, im Nordwesten. Wir nehmen Kurs auf den Südwesten.”
“Land in Sicht.”
“Sieh dir das an. Vielleicht sind wir an der Mündung eines großen Flusses. Noch heute Nacht werden wir an Land gehen, um den Breitengrad zu bestimmen. Nur ein großer Kontinent kann einen so riesigen Fluss hervorbringen. Hier sieht es aus wie in Venedig.
Ja, du hast Recht. Dann nennen wir es eben auf Spanisch Venezuela, Klein Venedig.”
“Das verstehe ich nicht. Aus den großen Booten kommen kleine Boote. Das ist Zauberei.”
“Das sieht gefährlich aus. Na los, schleunigst.”
“Und zieht. Und zieht. Und zieht. Und zieht.”
“Ach du Schande. Macht die Kanonen scharf.”
“Und zurück. Und zurück. Und zurück.”
“Das verstehe ich nicht. Wir haben ihnen doch gar nichts getan.”
“Wahrscheinlich haben sie Angst vor uns. Fahren wir weiter Richtung Süden.”
“Wir müssen höllisch aufpassen.”
“Ja, aber wir dürfen ihnen voreilig nichts Böses unterstellen.”
“Ja, da hast du wohl Recht. Sie sehen tatsächlich eher wohlwollend aus. Sie bringen uns sogar was zu essen.”
“Kosti?”
“Kühl”
“Glocki, Glocki. Pling.”
“Sieh doch, die hübschen Perlen sind echt.”
“Gold.”
“Das hat er mir für ein Glöckchen gegeben.”
“Frag ihn, wo er es herhat.”
“Ich will noch mehr Gold. Sag mir, wo du dieses Gold herhast.”
“Gold. Ich noch mehr wollen. Wo? Wo ist das Gold?”
“Hey, hey. “
“Ihr da.”
“Das reicht nicht. Wir brauchen noch mehr als diese kleinen Krümel.”
“Es gibt bestimmt irgendwo eine Mine. Aber er will sie uns nicht zeigen.”
“Dann müssen wir ihn überreden. Und drauf. Keinen falschen Wackler. Sonst-.”
“Na, nun sag schon. Wo ist die gute Mine?”
“Schaufel, Schaufel. Tiefer.”
“Buddel, buddel. Hol die Maus. Aua.”
“Schneller.”
“Aua, aua.”
“Mach das ja nicht noch mal.”
“Du hast doch damit angefangen.”
“Nein, du.”
“Es gibt was hinter die Löffel.”
“Pass auf, Dicker.”
“Ja, wo ist denn unser Gefangener hin?”
“Vielleicht sollten wir lieber wieder zurückkehren.”
“Nanu. Dabei waren sie doch so freundlich. Was ist denn nur passiert? In diese Richtung.”
“Hier kann man doch unmöglich leben.”
“Das sehen wir uns mal genauer an.”
“Aber sei vorsichtig. Sieh dir das an.”
“Köstlich. Die nehme ich für meine Sammlung mit. Einfach großartig. Das ist weder China noch Indien. Das muss eine neue Welt sein.”
“Ein Riesenchampignon. Den putze ich gleich weg. Mir wird übel.”
“Das ist sicher auch was Feines. Hilfe! Zu Hilfe! Ein Ungetüm. Ich habe die Nase voll. Ich will nach Hause. Ich hasse dieses Land.”
“Amerigo, komm schnell. Sieh dir das an. Amerigo, was für ein Schnabel. Den muss ich unbedingt haben. Warte, gleich habe ich dich.”
“Amerigo, Amerigo.”
“Wer bellt denn da?”
“Wenn der so weiter schreit, wirst du noch berühmt werden. Das reicht jetzt. Wir sollten besser umkehren. Sonst verirren wir uns noch.”
“Was ist denn das für ein merkwürdiges Tier? Das brauche ich unbedingt für meine Sammlung.”
“Halt! Lass das Tier in Ruhe, Amerigo. Wir müssen weiter. Es wird Zeit, dass wir uns aus dem Staub machen.”
“Das darf doch wohl nicht wahr sein. So ein schönes Tier für meine Sammlung. Sowas Grünes finde ich nie wieder. Jetzt geht alles den Bach runter.”
“Keine Sorge. Du wirst noch viele andere Sachen finden.”
“Ich werde jetzt die Lage dieses Flusses bestimmen. Da ist ja schon der Polarstern. Der steht ganz schön tief am Horizont. Mal sehen. Das werden wir gleich haben. Zehn Grad Nord. Das heißt, wir sind ein paar Hundert Meilen vom Äquator entfernt. Mein Freund, ich bin mir ganz sicher, das ist keine Insel. Das ist eine neue Welt.”
“Erinnerst du dich, was du dann gesagt hast?”
“Vielleicht ist das eine neue Welt. Aber es ist sicher nicht das Paradies.”
“Und jetzt sitze ich hier und komme nicht weiter. Und zu guter Letzt geht uns das
Süßwasser aus. Ich werde mich ein bisschen aufs Ohr hauen. Wenn wieder Wind
aufkommt, dann sagt mir bitte Bescheid.”
“Seht her, Kinder. Damit ihr es besser versteht. Hier am Orinoko hast Amerigo Vespucci zum ersten Mal den amerikanischen Kontinent betreten. Danach kam er an die Mündung des Amazonas. Und was ist mit diesen ganzen merkwürdigen Tieren und Pflanzen, die Vespucci entdeckt haben soll? Kannte man die damals wirklich nicht in Europa?”
“Nein. Wisst ihr, man kannte damals in Europa weder Tomaten noch Kartoffeln. Keine Maiskolben oder Erdnüsse. Keine Sonnenblumen, Baumwolle oder Pfeffer. Keine Ananas und keine Schokolade.”
“Nicht mal Schokolade?”
“Nein. Es gab keine Kakaobohnen, aus denen sie gemacht werden. Und keinen Gummi. Bestimmt habe ich noch einiges vergessen. Ach ja, Avocados gab es natürlich auch nicht. Und keinen Tabak. Um den wäre es nicht schade gewesen. Keine Vanille und auch keine Truthähne natürlich. Wie konnte ich die Truthähne vergessen.”
“Und was ist mit unseren Freunden geschehen, die da völlig ohne Wind auf dem Meer herumgetrieben sind?”
“Es kam natürlich wieder Wind auf, wie ihr gleich sehen werdet.”
“Amerigo!”
“Wer? Wann? Ich? Hier.”
“Amerigo!”
“Schon wieder.”
“Wo bleibst du denn? Ich glaube es nicht. Los, gleich wird uns der Wind um die Ohren sausen. Und hör auf, immer mit deinem Schuh rumzufuchteln. Du erkältest dich ja untenrum noch. Siehst du, da drüben? Das sieht aber gar nicht gut aus.
Wenn ich eins nicht leiden kann, dann ist das schlechtes Wetter.”
“Ameri-.”
“Holt die Segel ein! Alle Segel einholen!”
“Allmächtiger im Himmel, beschütze uns vor den entfesselten Elementen, vor Donner und Blitz.”
“Unser Schreihals, der Papagei, ist weg.”
“Und ich habe auch eine erfreuliche Nachricht. Wir sind noch am Leben.”
“Unser Trinkwasser ist alle.”
“Und unser Mehl ist nass geworden.”
“Wir werden an Land gehen und die Vorräte auffüllen.”
“Wunderbare Idee. Hisst die Segel!”
“Schon erledigt.”
“Amerigo! Kuckuck. Amerigo!”
“Ihr Haufen bringt uns noch zum Kentern. Gebt mal ein paar Böllerschüsse ab.”
“Sieht aus wie eine Schlange mit Beinen.”
“Es ist ein Reptil mit einem ganz erstaunlichen Panzer.”
“Die hübschen Biester müssen einen guten Zahnarzt haben. Ich muss sagen, die
schmecken nicht schlecht. Erinnert mich ein bisschen an Hähnchen.”
“Sieht so aus, als ob wir jetzt am Äquator sind. Nehmen wir Kurs nach Westen.”
“Oh nein.”
“Mann über Bord! Mann über Bord! Wir müssen ihn schnell herausholen.”
“Das Wasser. Es ist nicht salzig, sondern süß.”
“Aber Giovanni, das ist doch unmöglich. Du irrst dich.”
“Nimm doch selbst mal einen Schluck.”
“Ihr habt Recht. Es ist überhaupt nicht salzig. Dabei ist kein Land in Sicht. Das heißt, dass wir uns auf einem riesigen Fluss befinden müssen.”
“Unglaublich. Wir füllen sofort unsere Vorräte auf. Segel hissen, Kurs nach Westen!”
“Drei Faden Tiefe. Du meine Güte. Vorsicht, Sandbänke!”
“Wer sagt es denn? Wir sind genau am Äquator. Und morgen fahren wir den Fluss hinauf.”
“Hier gibt es nirgendwo Gold. Teufel auch, das war der Teufel.”
“Da sind Schweine. Das wird ein ganz leckerer Spießbraten.”
“Hast du sie nicht mehr alle? Was soll denn das?”
“Au weia! Hast du schon mal so eine lange Nase gesehen?”
“Hab keine Angst. Er hat dir doch nur einen Gefallen getan und dich von den klitzekleinen kitzligen Ameisen befreit.”
“Das gibt es doch wohl nicht. Hast du etwa vor so einem kleinen Tierchen Angst?”
“Sie tapsen direkt auf unser Dorf zu.”
“Ich glaube nicht, dass sie friedlich sind.”
“Waschen.”
“Wir dürfen sie nicht näherkommen lassen. Sollen wir sie vielleicht-.”
“Vielleicht sind sie gar nicht böse.”
“Ich glaube nicht, dass das Menschen sind. Am besten machen wir sie alle. Dann könnten wir sie in Ruhe essen.”
“Erstmal abwarten und Feuerwasser trinken. Wir sollten uns vergewissern, was sie von uns wollen.”
“Ich bin einverstanden. Verstecken wir uns.”
“Was denn nun?”
“Und rein in die Koje.”
“Wir kommen von sehr weit her, aus dem Osten, wo die Sonne aufgeht. Und wir wollen eure Freunde sein.”
“Sie kehrten glücklich nach Hause zurück. Im Jahre 1501 startet Vespucci mit drei Karavellen zu einer zweiten Reise. Diesmal im Auftrag der portugiesischen Krone höchstpersönlich. Er erstellte Karten und legte genaue Längen- und Breitengrade fest. Danach schrieb er ein Buch.”
“All diese Abenteuer habe ich erlebt. Und ich weiß, dass wir es mit einem neuen Kontinent zu tun haben.”
“Ein paar Jahre später wollte Domherr Lutt in den Vogesen gerade eine Karte drucken.”
“Haltet ein! Nicht weitermachen! Wir müssen alles ändern.”
“Die Karten von Ptolemäus ändern? Du hast sie wohl nicht alle. “
“Nein, es ist sehr wichtig. Glaub mir. Historisch geradezu grandios.”
“Also Bruder Martin, immer mit der Ruhe.”
“Ihr versteht noch nicht, worum es geht, Bruder. Nach Ptolemäus gibt es drei Kontinente. Europa, Afrika und Asia. Aber das ist noch nicht alles. Es gibt einen vierten Kontinent, den ein großer Seefahrer namens Amerigo Vespucci in diesem Buch genau beschrieben hat.”
“Ein vierter Kontinent? Da werden wir ja viel zu tun bekommen. Und wie heißt euer neuer Kontinent, Bruder?”
“Bis jetzt hat er noch keinen Namen. Aber wir könnten ihn vielleicht Vespuccia nennen.
Europa, Asia, Afrika, Vespuccia. Nein, Martin. Ausgeschlossen. Das klingt ja voll daneben.”
“Wie wäre es denn mit Amerika?”
“Das klingt schon viel besser. Europa, Asia, Afrika, Amerika. Spitzen Idee. Ja, dann bleiben wir bei Amerika.”
“Schön.”
“Ja, so oder so ähnlich wurde der neue Kontinent auf den Namen getauft, den wir alle kennen: Amerika.”
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Dieser Engels Blick 😂😂😂😂😂
4:15 bis 4:23 „Auf jeden Fall steht fest,das ich berühmt werde.Ach,ich find‘ dich so schnucklige,Simonette“🤣Bester Lachflasch ever🤣🤣
Außerdem war Amerigo wirklich in Da Vinci‘s Lebenszeit?
Immer dieser alte Mann mit dem weißen Bart 🤣
ich lebe in Südamerika