Ebbe und Flut sind regelmäßige Bewegungen des Wassers am Meer, die durch die Anziehungskraft des Mondes und die Fliehkraft der Erde verursacht werden. Finde heraus, wie sie entstehen, warum sie alle sechs Stunden auftreten und welche Auswirkungen sie auf verschiedene Meeresbereiche haben. Interessiert? All das und vieles mehr kannst du hier erfahren!
Weißt du, was heiß und kalt, groß und klein sowie Ebbe und Flut gemeinsam haben? Es sind Gegensatzpaare. Aber was sind Ebbe und Flut eigentlich? Lass uns erst einmal die Zutaten dafür anschauen: Für Ebbe und Flut benötigt man den Mond und Wasser. Aber nicht irgendein Wasser aus der Flasche oder aus dem Fluss. Nein, Ebbe und Flut gibt es nicht überall – sondern nur an Meeren und Ozeanen.
Die Zutaten sind dir jetzt bekannt: der Mond und das Meer. Daran kann sich jetzt die Erklärung anschließen: Ebbe und Flut sind, für Kinder der Grundschule einfach erklärt, regelmäßige Wasserbewegungen am Meer. Zweimal am Tag zieht sich das Wasser am Rand der Meere zurück – fast so, als hätte jemand am Meeresgrund den Stöpsel gezogen. Dabei wird ein Stück Meeresfläche trockengelegt, sodass der Sand und die Steine für diese Zeit nicht mit Meereswasser bedeckt sind.
Aber wie funktionieren Ebbe und Flut? Wie lange dauert es zwischen Ebbe und Flut und wie hoch sind Ebbe und Flut im Vergleich? All dies betrachten wir im nächsten Abschnitt genauer.
Wie funktionieren Ebbe und Flut?
Um das zu erklären, müssen wir uns mit dem Mond und unserer Erde beschäftigen.
Teil 1 – die Anziehungskraft
Weißt du, dass die Erde sich um ihre eigene Achse dreht? Eine komplette Erdumdrehung dauert genau einen Tag, also 24 Stunden.
Der Mond umkreist die Erde auf einer festen Bahn. Er braucht dafür 29,5 Tage.
Da der Mond und die Erde so riesig sind, ziehen sie sich gegenseitig an. Dies nennt man Anziehungskraft.
Und genau diese Anziehungskraft ist der Hauptgrund für Ebbe und Flut an den Meeren und Ozeanen unserer Erde.
Die Anziehungskraft des Mondes reicht aus, die Wassermassen dort, wo der Mond am nächsten zur Erde steht, anzuziehen. Stell dir das mal vor – das ist fast so, als würde ein Magnet ein Stück Metall anziehen.
Oft wird die Wasserbewegung wie eine Art Wasserberg beschrieben. Mitten auf dem Meer spürt man davon weniger. Sichtbar wird es meist am Rand des Meeres, also an der Meeresküste. Dazu gleich noch mehr.
Wandert der Mond weiter, lässt die Anziehungskraft nach und das Wasser geht zurück.
Ein solcher Vorgang dauert zwölf Stunden – sechs Stunden davon baut sich die Flut auf, das Wasser dringt also näher an Land, die anderen sechs Stunden zieht sich das Wasser wieder zurück (Ebbe).
Sechs Stunden Flut plus sechs Stunden Ebbe ergeben zwölf Stunden. Und was passiert in den restlichen zwölf Stunden eines Tages? Oben steht doch, dass die Flut und die Ebbe zweimal pro Tag kommen? Aber der Mond ist ja dann auf der anderen Seite der Erde.
Teil 2 – die Fliehkraft
Es entsteht noch ein zweiter Wasserberg, der auch durch den Mond beeinflusst wird. Aber hier funktioniert das etwas anders.
Vielleicht bist du schon einmal mit einem schnellen Karussell gefahren. Dort spürt man eine Kraft, die deinen Körper nach außen drückt. Diese nennt man Fliehkraft oder Zentrifugalkraft. Da sich auch die Erde dreht, gibt es diese Fliehkraft, die alles etwas nach außen drückt, ebenfalls auf der Erde.
Ist der Mond nun auf der anderen Seite, kann die Fliehkraft der Erde hier ganz allein wirken, denn der Mond zieht die Wassermassen jetzt weit weg auf der gegenüberliegenden Seite an. Nun bildet sich durch diese Fliehkraft der nächste Wasserberg und eine zweite Flut entsteht auf der jetzt mondabgewandten Seite.
Hier ist also die Anziehungskraft des Mondes kleiner als die Fliehkraft der Erde.
So gibt es überall auf der Erde diese Wasserbewegungen zweimal pro Tag. Dies erklärt, warum man alle sechs Stunden Ebbe und Flut hat. Übrigens wird das Hin und Her von Flut und Ebbe Gezeiten genannt.
Wissenswertes zu Ebbe und Flut
Da du nun die zwei Kräfte kennst, die zweimal pro Tag Ebbe und Flut am Meer auslösen, kannst du dein Wissen über die Gezeiten hier und später mit den Arbeitsblättern zu Ebbe und Flut weiter vertiefen.
Welche Meere haben Ebbe und Flut?
Generell zeigen sich Ebbe und Flut in und an allen Meeren und Ozeanen. Allerdings ist ihre Ausprägung sehr unterschiedlich. Merke dir:
Auf dem offenen Meer und den Ozeanen nimmst du die Gezeiten in einem Boot oft kaum wahr.
An der Küste siehst du die Gezeiten in der Regel deutlich, denn mit der Flut kommt mehr Wasser an der Küste an und bei Ebbe zieht sich dieses Wasser wieder weiter zurück.
Wie hoch sind Ebbe und Flut?
Der Höhenunterschied zwischen Ebbe und Flut ist je nach Ort und Zeit oft sehr unterschiedlich:
Örtlich hängt das von der Landform unter dem Meer und von der Küstenform ab.
Zeitlich ist es abhängig davon, wie der Mond und die Erde zueinander stehen.
Der Höhenunterschied heißt übrigens Tidenhub. An der Ostsee beträgt er manchmal 30 Zentimeter und an anderen Orten, wie zum Beispiel in der französischen Bretagne am Atlantik, über zehn Meter.
Was ist eine Springflut?
Manchmal stehen die Sonne, der Mond und die Erde in einer Linie, dann entstehen besondere Kräfte: Die Anziehungskräfte von Sonne und Mond kommen zusammen und erzeugen einen besonders großen Wasserberg, den man Springflut nennt. Bei einer Springflut steigt das Wasser also deutlich höher als bei einer normalen Flut.
Was ist ein Gezeitenkalender?
Die Nordseeküste liegt im Norden von Deutschland. Hier kann man Ebbe und Flut sehr gut beobachten. Der Tidenhub liegt ungefähr zwischen einem und vier Meter. Die Fläche, die dort bei Ebbe trocken liegt, wird Watt genannt. Ein Spaziergang im Watt macht Spaß und es gibt viel zu entdecken. Bevor man jedoch losgeht, muss man immer den aktuellen Gezeitenkalender studieren, um zu wissen, wann die Flut zurückkehrt. In diesem Kalender findest du die genauen Zeiten von Niedrigwasser und Hochwasser, die sich täglich ändern.
Fachbegriff
Erklärung
Niedrigwasser
niedrigster Wasserstand
Hochwasser
höchster Wasserstand
Gezeiten
Bewegungen der Wassermassen des Meeres (Ebbe + Flut)
Tidenhub
Höhenunterschied zwischen Ebbe und Flut
Was der Mond so alles beeinflusst. Finde hier mehr über die Bedeutung des Mondes heraus.
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Wilma ist am Strand. Schau, sie hat einen Schnorchel und Flossen dabei! Wilma möchte tauchen gehen. Aber – ach du Schreck! Das Wasser ist ja richtig weit weg. Warum ist das so? Wo ist das Wasser hin? Das sehen wir uns nun gemeinsam an. In diesem Video geht es um "Ebbe und Flut". Die Begriffe "Ebbe und Flut" stehen im Gegensatz zueinander, so wie "klein und groß" oder "Tag und Nacht". Weißt du, was "Ebbe und Flut" bedeutet? Darunter versteht man regelmäßige Wasserbewegungen am Meer. Hier siehst du die Ebbe und die Flut im Zeitraffer dargestellt. Ebbe und Flut können nur am Rande von Meeren und Ozeanen beobachtet werden – zum Beispiel am Strand. Warst du vielleicht schon einmal an der Nordsee? Da kann man diese Bewegung des Wassers sehr gut beobachten. Zweimal am Tag zieht sich das Wasser weit zurück. Fast so, wie wenn du in der Badewanne den Stöpsel ziehst. Plötzlich ist am Ufer der sandige oder steinige Boden des Meeres zu sehen. So wie bei Wilma am Anfang des Videos. Wo fließt das Wasser hin? Und was bringt das Wasser dazu, sich zu bewegen? Um diese Fragen zu beantworten, lohnt es sich, das Ganze von weiter weg zu betrachten. Noch ein bisschen weiter. SO weit weg. Hier siehst du unsere Erde und den Mond. Beide Himmelskörper bewegen sich. Die Erde dreht sich um ihre eigene Achse, das weißt du vielleicht schon. Dabei dauert eine komplette Erdumdrehung genau einen Tag, also vierundzwanzig Stunden. Der Mond umkreist die Erde und braucht dafür ungefähr neunundzwanzig Komma fünf Tage. Daher kommt übrigens auch der Name "Monat". Zwischen Erde und Mond herrscht eine Anziehungskraft. Das heißt, sie ziehen sich gegenseitig an – ein bisschen so, wie zwei Magneten. Und diese Anziehungskraft zwischen Erde und Mond ist der Hauptgrund für Ebbe und Flut. Dort, wo der Mond der Erde am Nächsten ist, wird das Wasser auf der Erde stark in Richtung des Mondes angezogen: an diesem Punkt herrscht Flut. Diese Anziehung des Wassers wird auch als "Wasserberg" beschrieben. Wandert der Mond nun weiter auf seiner Laufbahn um die Erde, lässt die Anziehungskraft nach und das Wasser zieht sich zurück. Das nennt man Ebbe. Der ganze Vorgang dauert etwa zwölf Stunden. Sechs Stunden baut sich die Flut auf und sechs Stunden zieht sich das Wasser zurück. Okay, das macht zwölf Stunden aus. Ein Tag hat aber vierundzwanzig Stunden. Wie soll es dann zweimal am Tag zu Ebbe und zweimal zu Flut kommen? Hier kommt die sogenannte "Fliehkraft" ins Spiel. Es gibt nämlich noch einen zweiten "Wasserberg". Dieser entsteht aber anders: Du bist bestimmt schon einmal Karusell gefahren, oder? Da hast du sicher gemerkt, dass es dich nach außen drückt. Das ist die Fliehkraft. Da sich die Erde dreht, wird das Wasser nach außen gedrückt, so wie im Karussell. Allerdings passiert das nur an dem Punkt, der am weitesten vom Mond entfernt ist, da ansonsten die Anziehungskraft des Mondes wirkt. So entstehen zwei Wasserberge. Dazwischen ist Ebbe. Das Hin und Her von Ebbe und Flut wird übrigens "Gezeiten" genannt. Für die Nordsee gibt es auch einen Gezeitenkalender, in den man reinschauen sollte, bevor man eine Wattwanderung macht. So kann man sicher sein, dass man nicht von einer Flut überrascht wird. So und wir fassen nun noch schnell zusammen und schauen nach, was Wilma so macht. Ebbe und Flut sind regelmäßige Wasserbewegungen der Meere. Sie werden auch "Gezeiten" genannt und wechseln sich alle sechs Stunden ab. Es gibt also zweimal am Tag am Meeresufer Flut und zweimal Ebbe. Das hängt mit der Anziehungskraft zwischen Erde und Mond sowie mit der Fliehkraft der Erde zusammen. Ein Gezeitenkalender gibt an, wann es Niedrigwasser und wann es Hochwasser gibt. Und wie sieht es bei Wilma aus? Ach wie schön, die Flut ist da und sie kann endlich tauchen gehen. Nur nicht zu lange, Wilma. Denn die nächste Ebbe ist schon im Anmarsch.
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