Augustinus von Hippo

Grundlagen zum Thema Augustinus von Hippo
Augustinus von Hippo – Leben und Wirken
Augustinus von Hippo, auch bekannt unter den Namen Aurelius Augustinus oder Augustinus von Thagaste, wurde im Jahr 354 in Thagaste im damaligen Numidien (heutzutage die Länder Tunesien und Algerien) geboren.
Sein Vater wurde als heidnisch bezeichnet, er glaubte also nicht an einen christlichen Gott. Seine Mutter hingegen war Christin und ermunterte ihren Sohn, ein Studium anzustreben. Mit 16 Jahren führte Augustinus von Hippos Lebenslauf ihn in die römische Stadt Karthago. Er studierte dort Grammatik und Rhetorik (= die Kunst der Rede).
In Karthago lernte er seine Frau kennen und zeugte mit ihr seinen Sohn Adeodatus (= „von Gott gegeben“). Nach einer Zwischenstation in Rom gelangte Augustinus im Jahr 385 in die Stadt Mailand, in der sich zu dieser Zeit der Sitz des römischen Kaisers befand. In Mailand übernahm Augustinus eine Lehrkanzel (= die Stelle eines Professors an einer Universität) für Rhetorik.
Zu diesem Zeitpunkt war Augustinus kein Christ. Er folgte der heute nicht mehr existierenden Religion des Manichäismus. Ihre Anhängerinnen und Anhänger teilten die Welt in Gut und Böse und sahen einen andauernden Kampf dieser beiden Seiten. Während sich Augustinus in Mailand aufhielt und seinen universitären Studien nachging, lernte er immer mehr über das Christentum. Schlussendlich wandte er sich vom Manichäismus ab. Mit seiner Taufe im Jahr 387 war sein Weg hin zum Christentum abgeschlossen.
Nach seiner Zeit in Mailand zog Augustinus in die Stadt Hippo Regius, die sich in der Nähe seines Geburtsorts Thagaste befand. Dort wurde er zunächst zum Priester (= ein kirchliches Amt in der katholischen Kirche, das einem unter anderem erlaubt, Gottesdienste zu leiten) und schließlich zum Bischof (= eines der höchsten Ämter der katholischen Kirche) ernannt. Im Jahr 430 starb Augustinus von Hippo in Hippo Regius. In der katholischen, aber auch evangelischen Kirche wird er bis heute als Heiliger angesehen.
Augustinus von Hippo – bekannte Werke
In den „Confessiones“ (= „Bekenntnisse“) schreibt Augustinus darüber, wie er den Weg in den christlichen Glauben fand. Seine späteren Schriften „de Trinitate“ (= „über die Dreifaltigkeit“) und „de civitate Dei“ (= „vom Gottesstaat“) sind gemeinsam mit den „Confessiones“ seine wichtigsten und einflussreichsten Texte.
Augustinus von Hippo – heutzutage
Es sind vor allem Augustinus vielfältige Schriften, in denen er sich mit kirchlichen Problemen beschäftigte, die ihm in der katholischen Kirche und evangelischen Kirche bis heute große Aufmerksamkeit verschaffen. Seine Erklärungen und Lösungsansätze für einige dieser Probleme prägen diese christlichen Kirchen nach wie vor. Die Beschäftigung mit seinen Texten wird auch als Augustinismus bezeichnet.
Augustinus von Hippo – kurzer Steckbrief | |
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Wann ist Augustinus geboren? | Am 13. November 354. |
Wann lebte der heilige Augustinus? | Augustinus lebte zur Zeit der europäischen Antike, die ungefähr im 8. Jahrhundert vor Christus begann und um 500 nach Christus endete. |
Wo ist Augustinus gestorben? | Er starb 430 in der Stadt Hippo Regius, die sich im heutigen Gebiet von Algerien befand. |
Was hat Augustinus von Hippo gemacht? | Mit seinen Schriften zu kirchlichen Themen und Problemen prägt er bis heute die evangelische und vor allem katholische Kirchenlehre. Er gilt als Heiliger. |
Transkript Augustinus von Hippo
Am 28. August 430 stirbt in Hippo Regius in Nordafrika der Kirchenvater und Philosoph Aurelius Augustinus. Er ist im November 354 in Tagaste in Afrika geboren. Sein Vater ist ein heidnischer Kleinbauer, seine Mutter Monika eine Christin. Sie ist es, die ihn zur klassischen Studie hinführt. Im Alter von 16 Jahren geht Augustinus nach Karthago, der größten römischen Stadt in Afrika, um dort Grammatik und Rhetorik zu studieren. Dort lernt er auch das profane Leben der Provinzhauptstadt kennen. Was ihn über lange Zeiträume von den akademischen Studien abhält. Er lebt mit einer Frau zusammen, die ihm einen Sohn gebärt. Dieser erhält den Namen Adeodatus, das heißt von Gott gegeben. Mit 29 Jahren geht Augustinus nach Rom und durchlebt eine tiefe existenzielle Krise. Schon durch längere Zeit hat er geglaubt, die von ihm gesuchte Wahrheit im Manichäismus gefunden zu haben. Einer zu der Zeit im römischen Reich weit verbreiteten Religion, deren Grundgedanke die Scheidung der Welt in Gutes und Böses ist. Obwohl Augustinus christlich erzogen wurde, fühlt er sich durch die rationale Art des Manichäismus angezogen. Die strenge Trennung der Welt in die zwei Prinzipien des Guten und des Bösen erlaubt den Manichäern zudem das Problem des Bösen in der Welt geistig zu lösen. Es sind seine manichäischen Freunde, die ihm Jahre 385 Augustinus Kandidatur für die Lehrkanzel der Rhetorik in Mailand unterstützen. Wo sich auch der kaiserliche Hof befindet. Die Stadt ist voll intellektuellen Lebens. Augustinus hört die Predigten des Bischofs Ambrosius, liest Cicero und die neun platonischen Schriften. Schritt für Schritt gehen seine manichäischen Überzeugungen, die er als oberflächlich zu erkennen beginnt, einem tiefgehenden Skeptizismus nach. Die Bekehrung des Augustinus erfolgt schrittweise und langsam auf einem gewundenen und schmerzvollen Weg, der ihn schließlich zu seinem christlichen Glauben hinführt. Er beschreibt dies in späteren Jahren in den Confessiones, den Bekenntnissen. Aus einer philosophischen Grundhaltung, die zugleich christlich und neuplatonisch ist, findet er endgültig zum Christentum. Und wird 387 getauft. In einer klösterlichen Gemeinschaft mit seinem Sohn und einigen Freunden beginnt Augustinus sein religiöses Leben. Weitbekannt und geachtet für seine Hingabe und seine Strenge, hält er sich eines Tages in der Abtei von Hippo Regius auf, wo der Abt Valerius den Gläubigen die Wahl eines neuen Priesters vorschlägt, wie das damals üblich war. Augustinus wird einstimmig gewählt. Fünf Jahre später, mit 41 Jahren, wird er Bischof von Hippo und bleibt dort für den Rest seines Lebens. Er verfasst viele Schriften, welche die verschiedenartigen Probleme behandeln. Darunter De Trinitate über die göttliche Dreieinigkeit und das geschichtsphilosophische Werk „De civitate Dei“ über den Gottesstaat. Der später heiliggesprochene Augustinus hat mit seinem Werk die Entwicklung der römisch-katholischen Kirche bis in die Neuzeit beeinflusst.
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