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Geschichte der Berliner Mauer – Überblick

Am 9. November 1989 fiel die Berliner Mauer nach 28 Jahren, symbolisch für das Ende des Kalten Krieges. Der Mauerfall ermöglichte die Wiedervereinigung von West- und Ostdeutschland und markierte eine Phase friedlicher Revolution in Deutschland. Interessiert? Erfahrt mehr über dieses historische Ereignis!

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Lerntext zum Thema Geschichte der Berliner Mauer – Überblick

Die Berliner Mauer – Überblick

Als die Berlinerinnen und Berliner am Morgen des 13. August 1961 in ihren Alltag starteten, staunten sie vermutlich nicht schlecht: Über Nacht hatte die sozialistische Regierung der DDR begonnen, die Grenze zwischen Ost- und Westberlin endgültig abzuriegeln. Zuvor hatte es vereinzelt immer noch die Möglichkeit gegeben, zwischen den Sektoren der Stadt hin- und herzufahren, Verwandte oder Freunde zu besuchen oder zur Arbeit im jeweils anderen Stadtteil zu fahren. Dies wollte die machthabende Partei SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) künftig unterbinden. Doch wie kam es zu dieser drastischen Maßnahme und wie veränderte sich dadurch das Leben der Menschen in der DDR?

Frühes Stadium der Berliner Mauer an der Bernauer Straße (Oktober 1962)
Berliner Mauer im Jahr 1962

Merke
In der Nacht vom 12. auf den 13. August 1961 schloss die Regierung der DDR die Sektorengrenze zu Westberlin durch den Bau einer Mauer.

Die Berliner Mauer – Vorgeschichte

Der Beschluss, die Sektorengrenzen zwischen West- und Ostberlin zu schließen, wurde zwar über Nacht umgesetzt und wirkt daher zunächst wie eine spontane Entscheidung. Letztlich jedoch stand der Beschluss am Ende einer Entwicklung, die bereits 15 Jahre zuvor ihren Anfang genommen hatte.

Nachdem das nationalsozialistische Deutschland im Zweiten Weltkrieg von den Alliierten besiegt worden war, wurde das Land auf der Potsdamer Konferenz unter den vier Siegermächten USA, Großbritannien, Frankreich und der Sowjetunion aufgeteilt. Die Metropole Berlin wurde ebenfalls unter ihnen in vier Sektoren geteilt, was zur Folge hatte, dass der Westteil der Stadt gänzlich von sowjetisch – und damit sozialistisch – kontrolliertem Gebiet umgeben war. Durch die ideologischen Unterschiede zwischen West und Ost sollte Berlin damit schon früh zum Krisenherd der Nachkriegszeit werden.

Dies zeigt zum Beispiel die sowjetische Blockade Westberlins vom 24. Juni 1948 bis zum 12. Mai 1949, mit der die Sowjetunion auf die Einführung der D-Mark in den Westsektoren reagierte. Die Westalliierten konnten Berlin dadurch nicht mehr über den Land- oder Wasserweg versorgen. Auch wurde der Strom im Westteil der Stadt weitestgehend abgestellt. Die Menschen im Westen Berlins konnten nur noch über Luftbrücken mit dem Nötigsten versorgt werden, die den Westalliierten als einzige Möglichkeit blieb, das vollständig von der sowjetischen Besatzungszone umgebene Berlin zu erreichen. Mit dieser Spaltung der Stadt zeichnete sich die voranschreitende Deutsche Teilung ab, die dann 1949 in Form der Gründung beider deutschen Staaten realisiert wurde.

Sektorengrenze an der Berliner Mauer
Sektorengrenze Berliner Mauer

Nach der Gründung der beiden deutschen Staaten hatte das junge sozialistische Ostdeutschland von Beginn an mit diversen Krisen zu kämpfen. Mangelwirtschaft, Versorgungsengpässe und zu hohe Arbeitsnormen ließen die Menschen an den Ideen des Kommunismus zweifeln, der sich immer zu als Befreiungskampf der Arbeiterklasse zu verkaufen versuchte. Am 17. Juni 1953 beschloss die ostdeutsche Arbeiterschaft dann, sich gegen die scheinbare Befreiung, die sich für sie vielmehr in staatlicher Willkür und Unterdrückung äußerte, zu erheben: Es kam zum Volksaufstand in der DDR, bei dem die Menschen unter anderem weniger Arbeitslast und freie Wahlen wie im Westen forderten. Dieses Auflehnen gegen die neu errichtete planwirtschaftliche Ordnung des Ostens wollten die Machthaber nicht hinnehmen und antworteten mit sowjetischen Truppen auf den Aufstand der Menschen, der dann letztlich durch deren Panzer niedergeschlagen wurde. Kurzfristige Folgen des Volksaufstands vom 17. Juni waren harte Strafen gegen beteiligte Regimegegner, staatliche Unterdrückung und soziale Ausgrenzung sowie die verstärkte Kollektivierung der Landwirtschaft. Doch die Unzufriedenheit der Menschen ließ sich dadurch nicht aus der Welt schaffen. Immer mehr von ihnen beschlossen, ihre Heimat zu verlassen und durch die noch offenen Grenzen in den Westen Deutschlands zu gehen, wo sie sich mehr Freiheit und mehr Wohlstand erhofften.

Wusstest du schon?
Bevor Deutschland am 3. Oktober 1990 wieder vereint wurde, galt in Westdeutschland der 17. Juni als nationaler Gedenktag. Man wollte sich dadurch mit den frühen Opfern des DDR-Regimes solidarisch zeigen und signalisieren: Wir sind ein Volk.

Die Berliner Mauer – Prävention von Republikflucht?

Auf die steigenden Flüchtlingszahlen reagierte die sozialistische Führung der DDR also mit dem Bau einer Mauer, die in etwa 50 km Länge West-Berlin umschloss und die Menschen aus dem Osten daran hindern sollte, die DDR zu verlassen. Gleichzeitig wurde auch die 1378 Kilometer lange Grenzanlage zu den übrigen westdeutschen Bundesländern massiv ausgebaut, denn in den Jahren 1950–53 flohen etwa 800 000 Ostdeutsche in den Westen. Dies stellte nicht nur die Planwirtschaft der DDR vor große Herausforderungen, da ihr immer mehr Fachkräfte fehlten, sondern schmälerte das internationale Ansehen des Sozialismus, der den Bedürfnissen der Menschen augenscheinlich nicht gerecht wurde. Neben der Prävention von Republikflucht, erhoffte sich die Parteiführung von der Maßnahme des 13. August, wie es im DDR-Jargon hieß, also auch die Stabilisierung der Wirtschaft und die internationale Anerkennung der DDR als souveräner Staat. Tatsächlich galt ihr der Mauerbau als 2. Gründungstag. Die Westalliierten griffen in den Bau der Mauer, für den die DDR den Rückhalt der Sowjetunion erhielt, nicht ein. Das Risiko eines dritten Weltkriegs war ihnen zu hoch. Außerdem sah US-Präsident Kennedy die nur wenige Wochen zuvor bekannt gegebenen three essentials, die die Freiheit Westberlins gewähren sollten, nicht durch den Bau der Mauer bedroht.

Merke:
Zu den three essentials von US-Präsident Kennedy zählte

  • Die Anwesenheit westlicher Truppen in West-Berlin
  • Der freie Zugang von und nach West-Berlin
  • Die Freiheit und Lebensfähigkeit West-Berlins

Da diese essentials nicht durch den Bau der Mauer eingeschränkt wurden, griffen die USA nicht ein, um keinen Krieg zu provozieren.

Die Berliner Mauer und die innerdeutsche Grenzanlage waren so konstruiert, dass ein Passieren von Ost nach West schier unmöglich wurde. Nur ein Passieren von West nach Ost blieb unter bestimmten Bedingungen und unter Vorlage eines speziellen Passierscheins möglich, um zum Beispiel Verwandte zu besuchen.

Ausgestattet mit massiven Sperrelementen aus Beton, einer über 170 km langen Lichttrasse, Beobachtungstürmen mit Selbstschussanlagen und elektrischen Grenzsignalzäunen ergab sich ein teils hunderte Meter breiter, sogenannter Todesstreifen, der die Bewegungsfreiheit der Menschen im Osten enorm einschränkte. In der Öffentlichkeit und in den Schulen der DDR wurde die Berliner Mauer allerdings nicht als Maßnahme zur Prävention von Republikflucht dargestellt, sondern als antifaschistischer Schutzwall, der den Osten Deutschlands – und letztlich Europas – vor der imperialistischen Bedrohung des Westens bewahren sollte und somit den dritten Weltkrieg verhinderte. In Wahrheit jedoch hatten die Soldaten an der Mauer den Befehl, auf Flüchtige zu schießen. Bis heute wird dem juristisch nachgegangen, denn Mord verjährt in Deutschland nicht. In der genauen Bezifferung der Mauertoten werden sich die verschiedenen Studien nicht einig, allerdings geht man davon aus, dass mindestens 140 Menschen an den Grenzübergängen ihr Leben lassen mussten, vermutlich aber deutlich mehr, wenn man jene mit zählt, die ohne ernste Fluchtabsicht erschossen wurden. So verlor zum Beispiel ein Kind an der Grenze sein Leben, das beim Spielen in die Spree fiel und von der Strömung des Flusses an die Grenzanlage getrieben wurde.

Berliner Mauer und Todesstreifen (Blick aus dem Westen)
Berliner Mauer und Todesstreifen

Die Berliner Mauer – Mauerfall und Friedliche Revolution

Der Mauerfall wurde von allen Menschen in Deutschland lange herbeigesehnt und schließlich groß gefeiert, da viele von ihnen durch die Trennung in West- und Ostdeutschland Familienangehörige im jeweils anderen Teil seit Jahren beziehungsweise Jahrzehnten nicht mehr gesehen hatten. Im Jahr 1989 protestierten Bürgerinnen und Bürger im Rahmen einer friedlichen Revolution gegen die DDR und für ihre Meinungs- und Reisefreiheit.

Die Ereignisse in der Nacht vom 9. November 1989, die zum Fall der Berliner Mauer führten, kamen für viele überraschend und waren politisch auch nicht geplant gewesen. Die offizielle Wiedervereinigung der DDR und BRD zu einem deutschen Staat erfolgte erst am 3. Oktober 1990. Bis heute ist dieser Tag im Gedächtnis vieler Menschen fest verankert, nicht zuletzt weil es sich um den deutschen Nationalfeiertag handelt.

Der Fall der Berliner Mauer.svg

Mehrere Faktoren kamen im November des Jahres 1989 zusammen, die zum Fall der Berliner Mauer geführt haben:

  • die Reformen des sowjetischen Staatspräsidenten Michail Gorbatschow ab 1985,
  • eine anhaltende Wirtschaftskrise und Staatsverschuldung der DDR,
  • die Massenflucht von DDR-Bürgerinnen und -Bürgern in den Westen über das Schlupfloch in Ungarn,
  • mindestens 140 Todesopfer unter den Geflüchteten seit dem Bau der Mauer,
  • die Kritik an der totalitären Parteispitze der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) und
  • friedliche Demonstrationen und Proteste auf beiden Seiten der Mauer.

Darüber hinaus gab der SED-Politiker Günter Schabowski in einer Pressekonferenz am Abend des 9. November durch einen Formfehler das Inkrafttreten einer neuen Reiseregelung für DDR-Bürgerinnen und -Bürger bekannt, die eigentlich erst als Entwurf vorlag. Auch die Tagesschau im Westen Deutschlands berichtete über die Öffnung der Grenze. Daraufhin stürmten die Menschen zur Mauer und brachten diese unter friedlichem Protest zu Fall – und das, obwohl die Staatsführung erst wenige Wochen zuvor den 40. Geburtstag der DDR als Massenspektakel inszenierte. Zu diesem Zeitpunkt war der Stein der Friedlichen Revolution jedoch bereits in Rollen gekommen und war nicht mehr aufzuhalten.

Die Berliner Mauer – Zusammenfassung

Die Berliner Mauer wurde von dem SED-Regime im August 1961 errichtet, um die zuvor andauernde Fluchtbewegung aus der DDR nach Westdeutschland zu unterbinden. Durch sie wurden Bürgerinnen und Bürger der DDR an der Ausreise gehindert, bei Fluchtversuchen kamen viele Menschen ums Leben.

Datum Ereignisse rund um den Fall der Berliner Mauer
13. August 1961 Die Berliner Mauer wird über Nacht gebaut.
Sommer 1989 Es kommt zu Massenfluchtaktionen von mehreren Tausend DDR-Bürgerinnen und -Bürgern.
3. November 1989 Die DDR-Regierung erlaubt die direkte Ausreise über die Grenze der Tschechoslowakei in die Bundesrepublik. 23 000 Flüchtlinge verlassen in nur zwei Tagen das Land.
9. November 1989 Nach der Pressekonferenz und der Mitteilung Günter Schabowskis wird unter dem Druck der friedlichen Revolution die Mauer geöffnet.
11. Januar 1990 Die Öffnung der Grenze wird offiziell anerkannt.
3. Oktober 1990 West- und Ostdeutschland werden nach 45 Jahren wiedervereint.

Die Berliner Mauer – Häufig gestellte Fragen

Wann wurde die Berliner Mauer gebaut?
Warum ließ die DDR-Regierung die Berliner Mauer bauen?
Wann war der Fall der Berliner Mauer?
Wie kam es zum Fall der Berliner Mauer?
Wer war für den Fall der Berliner Mauer verantwortlich?
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Geschichte der Berliner Mauer – Überblick
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