10. Februar 1962 – der erste Agentenaustausch auf der Glienicker Brücke

Grundlagen zum Thema 10. Februar 1962 – der erste Agentenaustausch auf der Glienicker Brücke
Hintergründe zum Agentenaustausch auf der Glienicker Brücke
Nach dem Zweiten Weltkrieg begann der Kalte Krieg, ein Konflikt zwischen den gegensätzlichen Systemen der Westmächte (USA, Kanada und Westeuropa) und des Ostblocks (Sowjetunion und Osteuropa). Zudem wurde Deutschland geteilt. Im Westen lag die Bundesrepublik Deutschland (BRD), die zu den Westmächten gehörte. Im Osten gab es die Deutsche Demokratische Republik (DDR), die zum Ostblock zählte. Die Hauptstadt Berlin wurde ebenfalls geteilt und Westberlin gehörte zur BRD, obwohl es direkt in der DDR lag.
Die Glienicker Brücke führt über den Fluss Havel und verband zur Zeit des Kalten Kriegs Westberlin mit Potsdam, damit also die BRD mit der DDR. In der Mitte der Brücke trennte eine weiße Linie die beiden Staaten voneinander.
An der Glienicker Brücke gab es im Jahr 1962 nichts Außergewöhnliches. Sie war unauffällig, ruhig gelegen und für Zivilistinnen und Zivilisten seit Jahren gesperrt, da es dort keinen offiziellen Grenzübergang gab. Genau deshalb war sie der perfekte Ort für das Vorhaben der westlichen und der östlichen Geheimdienste.
Als Agentenbrücke Berlins ging die Glienicker Brücke in die Geschichte ein, da sie dreimal Schauplatz eines Austauschs gegnerischer Spione wurde. Agenten des Ostblocks, die bei den Westmächten spioniert hatten und dabei gefasst worden waren, wurden hier wieder in die Freiheit entlassen, im Austausch gegen Spione der eigenen Seite, denen das Gleiche passiert war.
Der erste Agentenaustausch auf der Glienicker Brücke
Zu einem ersten Agentenaustausch kam es am 10. Februar 1962.
Auf der BRD-Seite der Brücke stand Rudolf Iwanowitsch Abel, ein sowjetischer Spitzenspion des Geheimdienstes KGB. Unter einem Decknamen hatte er seit 1948 als Künstler in den USA gelebt und dort ein großes Spionagenetzwerk ausgebaut. Im Jahr 1957 wurde er als Agent enttarnt und verhaftet, seitdem befand er sich im Gefängnis.
Auf der DDR-Seite stand Gary Powers, ein US-amerikanischer Pilot. 1960 war er während eines Spionageflugs über der UdSSR abgeschossen und verhaftet worden.
Die Austauschpraxis auf der Glienicker Brücke war simpel. Die Agenten auf beiden Seiten gingen gleichzeitig los – der eine von Osten her, der andere von Westen. Ihr Weg kreuzte sich, ohne dass sie ein Wort miteinander wechselten, ohne dass sie sich überhaupt in die Augen sahen. Auf der anderen Seite stiegen sie jeweils in ein bereitstehendes Fahrzeug und wurden davongefahren. Das Ganze fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, denn niemand sollte von diesem Vorgehen erfahren.
Der zweite Agentenaustausch auf der Glienicker Brücke
Erst über 20 Jahre später kam es erneut zu einem Agentenaustausch. Am 11. Juni 1985 sollten 25 westliche Agentinnen und Agenten, die in der DDR und in Polen inhaftiert worden waren, gegen eine von der CIA verhaftete Agentin und drei Agenten getauscht werden.
Diesmal war der Ablauf des Agentenaustauschs auf der Glienicker Brücke ein wenig anders. Den 25 westlichen Agentinnen und Agenten wurde es freigestellt, in der DDR zu bleiben, falls sie das wollten. Zwei nahmen dieses Angebot aus persönlichen Gründen an. Die übrigen 23 stiegen in einen Bus, der sie bis zur weißen Markierung in der Mitte der Brücke brachte.
Die vier Agentinnen und Agenten auf der westlichen Seite betraten ebenfalls einen Bus und fuhren bis zur Mittellinie vor. Dort stiegen alle 27 Personen in den jeweils anderen Bus um und wurden auf die gegenüberliegende Seite und zurück in die Freiheit transportiert. Innerhalb weniger Minuten war der größte Agentenaustausch des Kalten Kriegs auch schon wieder vorbei.
Der dritte Agentenaustausch auf der Glienicker Brücke
Beinahe auf den Tag genau 24 Jahre nach dem ersten Mal kam es am 11. Februar 1986 zum dritten und letzten Mal zu einem Agentenaustausch auf der Glienicker Brücke.
Auf der westlichen Seite befanden sich fünf Agentinnen und Agenten des Ostblocks, die im Westen verhaftet worden waren.
Am Ostende der Brücke standen vier Häftlinge aus der UdSSR, der Tschechoslowakei, der DDR und der BRD. Eine besondere Rolle kam dem prominenten sowjetischen Oppositionellen Anatoli Schtscharanski zu, der bereits 1978 wegen Verrats verurteilt worden war und seither mehrere Jahre in einem sowjetischen Straflager verbracht hatte. Seit der Verurteilung hatte es viele Bemühungen um seine Freilassung gegeben, nun sollte es endlich dazu kommen. Dies war der Grund, warum dieser dritte Tausch zu einem regelrechten Medienspektakel (allerdings nur auf westlicher Seite) wurde und zahlreiche Journalistinnen und Journalisten anwesend waren.
Da Schtscharanski für die USA kein Agent, sondern ein Bürgerrechtler war, setzten sie durch, dass er vor den anderen drei Spionen die Brücke überqueren durfte. Auch diesmal stiegen alle übergebenen Agentinnen und Agenten sowie Schtscharanski in Autos auf der anderen Seite und wurden weggebracht.
Häftlinge der Westmächte, die freigelassen wurden | Häftlinge des Ostblocks, die freigelassen wurden | |
---|---|---|
erster Agentenaustausch am 10. Februar 1962 | Rudolf Iwanowitsch Abel (sowjetischer Spitzenspion des Geheimdiensts KGB) | Gary Powers (US-amerikanischer Pilot) |
zweiter Agentenaustausch am 11. Juni 1985 | vier Agentinnen und Agenten | 23 Agentinnen und Agenten |
dritter Agentenaustausch am 11. Februar 1986 | fünf Agentinnen und Agenten | vier Häftlinge, darunter der sowjetische Oppositionelle Anatoli Schtscharanski |
Häufig gestellte Fragen zum Thema Agentenaustausch auf der Glienicker Brücke
Transkript 10. Februar 1962 – der erste Agentenaustausch auf der Glienicker Brücke
Einst existierte hier eine Holzbrücke. 1908/1909 wurde sie durch die Eisenkonstruktion der Glienicker Brücke ersetzt. Im April 1945 von der Wehrmacht gesprengt, fand auf der Glienicker Brücke nach ihrem Wiederaufbau in den Zeiten des Kalten Krieges am 10. Februar 1962 der erste Austausch von Spionen aus Ost und West statt. An jenem Tag im Winter 1962 wurde der US-Spion Francis Gary Powers gegen einen Topspion des KGB, Rudolf Abel, ausgetauscht. Powers war 1960 bei einem Spionageflug über der Sowjetunion abgeschossen worden. Abel hat in den USA ein umfangreiches Spionagenetz aufgebaut, das 1957 aufgeflogen war.

Die Berliner Erklärung vom 5. Juni 1945

17. Juli 1945 – Der Beginn der Potsdamer Konferenz

8. August 1945 – das Londoner Statut

19. Oktober 1945 – Das Stuttgarter Schuldbekenntnis

20. November 1945 – der Beginn der Nürnberger Prozesse

22. April 1946 – die Gründung der SED

29. November 1947 – Die UN beschließt Teilungsplan für Palästina

Die Gründung des Staates Israels 1948

21. Juni 1948 – die Einführung der D-Mark

24. Juni 1948 – Beginn der sowjetischen Blockade Westberlins

10. Dezember 1948 – die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte

11. Dezember 1948 – die Gründung der FDP

19. März 1949 – Beschluss der DDR-Verfassung

Das Urteil im Nürnberger Wilhelmstraßenprozess am 14. April 1949

Die Verkündung des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland am 23. Mai 1949

25. Juli 1949 – Thomas Mann erhält den Goethepreis

7. September 1949 – Erste Sitzung im Deutschen Bundestag in Bonn

12. September 1949 – Theodor Heuss wird erster Bundespräsident

15. September 1949 – Konrad Adenauer wird erster Bundeskanzler der BRD

5. November 1949 – „Auferstanden aus Ruinen“ wird DDR- Nationalhymne

Das Ministerium für Staatssicherheit – die Stasi

Der Beginn des Koreakiegs 1950

Die Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl

14. Januar 1953 – Tito wird jugoslawischer Staatspräsident

6. Mai 1955 – der Beitritt der BRD zur NATO

8. September 1955 – Bundeskanzler Konrad Adenauer besucht Moskau

13. September 1955 – Die Rückkehr der letzten Kriegsgefangenen

Die Gründung der Bundeswehr

24. November 1955 – Walter Ulbricht wird stellvertretender Ministerpräsident der DDR

14. Februar 1956 – der Beginn der Entstalinisierung

24. Februar 1956 – Chruschtschow verkündet die „friedliche Koexistenz“

14. September 1958 – Das erste Treffen zwischen Charles de Gaulle und Konrad Adenauer

Die Gedächtniskirche in Berlin

9. Januar 1960: der Baubeginn des Assuan-Staudamms

11. Mai 1960 – Die Entführung Adolf Eichmanns in Buenos Aires

12. Oktober 1960 – Chruschtschows „Schuh-Rede“ vor der UNO

13. August 1961 – Der Bau der Berliner Mauer

10. Februar 1962 – der erste Agentenaustausch auf der Glienicker Brücke

24. Oktober 1962 – der Beginn der Kubakrise

28. August 1963 – Die weltbekannte Rede Martin Luther Kings

7. August 1964 – Der Beginn des Vietnamkrieges

24. September 1964 – Willy Stoph wird Vorsitzender des Ministerrats der DDR

2. Juni 1967 – Die Erschießung Benno Ohnesorgs

1967 - Krieg im Heiligen Land. Der Sechstagekrieg

17. Februar 1968 – Der Vietnamkongress des SDS

4. April 1968 – das Attentat auf Martin Luther King

3. Mai 1968 – Die Mai-Unruhen in Paris

30. Mai 1968 – Der Bundestag verabschiedet die Notstandsgesetze

21. Juli 1969 – der erste Mensch auf dem Mond

Woodstock 1969

17. Dezember 1971 – Das Transitabkommen

27. April 1972 – Das Misstrauensvotum gegen Bundeskanzler Willy Brandt

1. Juni 1972 – die Verhaftung der RAF-Spitze in Frankfurt am Main

28. Juli 1973 – Eröffnung der Weltfestspiele der Jugend und Studenten in Ost-Berlin

1973: die erste Ölkrise

1974 - Die Nelkenrevolution

30. April 1975 – Vietnamkrieg: Fall von Saigon

12. Dezember 1979 – Die NATO verabschiedet den „Doppelbeschluss“

24. Dezember 1979 – Tod von Rudi Dutschke

29. Juli 1981 – Die Hochzeit von Prinz Charles und Lady Diana

Das Jahr 1988

7. Oktober 1989 – der 40. Jahrestag der DDR

9. November 1989 – der Fall der Berliner Mauer

31. August 1990 – Der Einigungsvertrag zwischen BRD und DDR

3. Oktober 1990 – Die Wiedervereinigung
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