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1977 - Die Erpressung

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Team Zeitreise
1977 - Die Erpressung
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Grundlagen zum Thema 1977 - Die Erpressung

Deutschland im Herbst 1977: RAF-Terroristen nehmen den Arbeitgeberpräsidenten Hans Martin Schleyer als Geisel. Sie wollen die Freilassung ihrer inhaftierten Genossen erzwingen. Palästinenser verleihen der Forderung Nachdruck mit der Entführung der Lufthansa-Maschine ”Landshut”. Eine GSG-9-Einheit kann die Passagiere befreien. Der Sieg über die Gewalt ist teuer erkauft: Schleyer wird ermordet.

Transkript 1977 - Die Erpressung

Tatort Köln: Die Terroristen eröffnen sofort das Feuer. Am Abend ist auf den Vorsitzenden der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, Hanns Martin Schleyer, in Köln ein Attentat verübt worden. Vier Polizeibeamte, die zu seinem Begleitkommando gehörten, wurden getötet. Kanzler Helmut Schmidt demonstriert Entschlossenheit. Sie mögen in diesem Augenblick ein triumphierendes Machtgefühl empfinden, aber sie sollen sich nicht täuschen. Der Terrorismus hat auf die Dauer keine Chance. Brutstätte des Anschlags: das Gefängnis Stuttgart Stammheim. Hier sitzt der harte Kern der RAF ein: Baader, Raspe, Ensslin. Schleyers Leben gegen ihre Freiheit. „Wir sind, man kann sagen, mit einem Riesen-Chuzpe davon ausgegangen, dass der Austausch der Gefangenen stattfinden wird.” Der große Krisenstab in Bonn ist strikt dagegen. Die Linie, die man verfolgte, lautete: Wir wollen alle Möglichkeiten nutzen, um herauszufinden, wo sich Hanns Martin Schleyer befindet. Und wir wollen dann einen Befreiungsversuch unternehmen. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt: „Wir bitten um Ihre Mithilfe. Über die Telefonnummer 1166 können Sie die Stimmen der Entführer hören”. Die größte Fahndungsaktion in der Geschichte der Bundesrepublik. In Stammheim gilt ab sofort Kontaktsperre. Kein Treffen der Häftlinge untereinander, auch nicht mit ihren Anwälten. Der Entführte gibt ein Lebenszeichen. Die Ungewissheit ist die schwerste Belastung. Man muss schließlich die Umstände berücksichtigen, unter denen ich lebe. Deshalb ist eine Entscheidung der Bundesregierung, wie ich sie am ersten Tag gefordert habe, dringend notwendig. Der Herr Schleyer, wahrscheinlich könnte er heute noch leben. Den hätte man retten können. Wenn sich Polizeihauptmeister Schmitt's brisanter Hinweis auf diesen Wohnkomplex nicht im bürokratischen Fahndungschaos verheddert hätte. Das Suchmuster nach Schleyers Versteck: Im 40 Kilometer-Radius um Köln, nahe Autobahnabfahrten, verdächtige Mieter finden, in Hochhäusern mit Tiefgarage. Erftstadt: Hier passt alles. Die Hausverwalterin macht Polizist Schmitt auf die neue Mieterin im dritten Stock aufmerksam. Frau Annerose Lottmann-Bücklers habe Kaution, Miete, Wasser, Gas und Strom bar und im Voraus bezahlt: „Wie die mir erzählte, dass die aus ihrer Handtasche bündelweise Geld auf den Tisch legte, da sagte ich: „Das muss es sein. Da ist er drin." Nur 48 Stunden nach der Tat, die heiße Spur. In Fernschreiben Nummer 827 wird sie dem Koordinierungsstab in Köln gemeldet. „Ich dachte, da, da kommen die mit besonders geschulten Leuten an. Und dann ist das ruckzuck erledigt. Von wegen. Es wurde nichts erledigt.” Wenn der zentrale Fahndungscomputer nicht gefragt wird, kann er auch keine Antwort geben. Die Daten aus Erftstadt, auf dem Dienstweg gehen sie verloren. Beim Namen Lottmann-Bücklers hätte das BKA-Superhirn sofort Alarm geschlagen. Deckname für Monika Helbing, eine der meistgesuchten Terroristinnen. Nach allem, was man heute weiß, ist es für einen unmittelbar Betroffenen besonders schlimm, sich vorzustellen, dass es ganz offensichtlich möglich gewesen wäre, innerhalb eines relativ kurzen Zeitraums das Versteck meines Vaters nicht nur zu lokalisieren, sondern ihn auch zu befreien. Der Staat spielt auf Zeit. Wochenlang ziehen die Terroristen mit ihrer Geisel umher. Entführer Boock fliegt in den Jemen zum Terroristenführer Abu Hani. Kann er die Erpressung unterstützen? „Er hat uns einmal gesagt, es gäbe die Möglichkeit, die deutsche Botschaft in Kuwait zu besetzen. Und entsprechend dann Forderungen zu stellen. Und die zweite Möglichkeit war die Entführung einer Linienmaschine der Lufthansa.” Palästinensische Soforthilfe. Sie wird 82 Passagieren der Lufthansa-Maschine Landshut zum Verhängnis. Kapitän Mahmud, Kopf der Kidnapper. Er fordert Freilassung der RAF-Terroristen und 15 Millionen Dollar. In der Kabine: Verzweiflung. Die Geiseln leiden unter Hitze, katastrophalen hygienischen Verhältnissen, unter Psychoterror, Scheinexekutionen. „Du bist die erste Nummer, zweite Nummer, dritte Nummer. Und morgen früh, um Neun, meldet ihr euch zum Erschießen. Dann konnten die Leute die ganze Nacht damit verbringen, was da nun passiert.” „Dann bin ich nach vorne und da musste ich mich an die offene Tür stellen. Und dann mit dem Gesicht nach draußen, also so, dass ich draußen alles sehen konnte. Und dann hat er mir die Pistole an die Schläfe gehalten. Dann hat er mit dem Tower gesprochen. Hat zum Tower gesagt: „Hier steht Diana, 19 Jahre alt, aus Gießen. Und wir werden sie erschießen und auf die Rollbahn werfen, wenn Sie nicht bis Zehn aufgetankt haben." Dann hat er gezählt.” Es ist seine schwerste Entscheidung. Auch wenn es das Leben Schleyers und das der Passagiere kosten kann. Fünf Jahre haben sie sich auf den Ernstfall vorbereitet, die GSG 9. In Somalias Hauptstadt wird sich ihr Schicksal und das der Geiseln entscheiden. Den Entführern ist es ernst. Tags zuvor hatten sie den Piloten hingerichtet, Hans-Jürgen Schumann, fotografiert von seinen Mördern. Der Countdown läuft. Letzte Vorbereitung vor dem Zugriff. Ich habe ihm dann gesagt: „Herr Bundeskanzler, es ist nicht sicher, dass ich alle Geiseln heil rausbekomme. Und es kann auch sein, dass irgendeiner von meinen Männern da irgendwie zu Schaden kommt." Und da sagt er: „Das, das weiß ich. Und ich weiß, dass Sie Ihr Bestes tun werden." Kurz nach Mitternacht. Das Stichwort zum Angriff: Feuersturm. Ein entsetzlicher Lärm: Es wurde geschossen, es wurde geschrien. Man hörte nur: „Kopf runter! Kopf runter!" Es war innerhalb von Sekunden. Sieben Minuten dauert die Aktion. Alle Passagiere werden gerettet. Zwei Terroristen sterben in der Maschine. Ein Dritter verblutet. Nur Souhaila Andrawes überlebt schwer verletzt. Für die befreiten Geiseln ist es wie eine Wiedergeburt. Die Hoffnung hatten wir immer. Wir haben zwar oft gedacht: „Jetzt ist es Ende." Aber dann haben wir immer wieder, immer wieder gehofft. : Die von Terroristen in einer Lufthansa-Boeing entführten 86 Geiseln sind alle glücklich befreit worden. Für Baader, Raspe, und Ensslin ist das Todesspiel verloren. In Stammheim begehen sie kollektiven Selbstmord. Ein tödliches Signal. „Ich habe damals dafür plädiert, dass Hanns Martin Schleyer erschossen wird.” Hinrichtung mit drei Kopfschüssen. Die Leiche findet die Polizei im Elsässischen Mühlhausen im Kofferraum eines grünen Audi. Der Staat hat der Erpressung widerstanden auf Kosten eines Menschenlebens.

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