Francesco Petrarca

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Grundlagen zum Thema Francesco Petrarca
Wer war Francesco Petrarca?
Francesco Petrarca wurde im Jahr 1304 in der italienischen Stadt Arezzo geboren. Er war Dichter und Geschichtsschreiber (= ein Historiker) und lebte an vielen unterschiedlichen Orten in Italien und Frankreich. Petrarca ist nach Dante Alighieri der bekannteste italienische Dichter.
Francesco Petrarca ist vor allem für seine Sammlung von Liebesgedichten – der „Canzoniere“ – berühmt, in der er über seine Liebe zu einer Frau mit Namen „Laura“ schreibt. Die italienische Sprache, die heute in Italien gesprochen wird, entstand teilweise aus dem Italienischen, das Petrarca in seinen Gedichten nutzte.
Petrarca starb im Jahr 1374 in der italienischen Stadt Arquà. Im Jahr 2004 öffneten Forscherinnen und Forscher seine Grabstätte. Sie wollten Berichte überprüfen, die besagten, Petrarca sei für seine Zeit ungewöhnlich groß gewesen. Francesco Petrarcas Graböffnung und eine Begutachtung seiner Überreste ergaben, dass der im Grab gefundene Schädel nicht von ihm stammte. Die restlichen entdeckten Überreste schienen zu Petrarca zu gehören. Wo sich sein echter Schädel befindet, ist unklar.
Francesco Petrarca und die Renaissance
Francesco Petrarca war ein Mitbegründer der italienischen Renaissance. Das Wort „Renaissance“ ist französisch und bedeutet „Wiedergeburt“. Es beschreibt die Wiederentdeckung der Antike, einer Zeit, die zu Petrarcas Lebzeiten schon seit Hunderten von Jahren vorbei war. Die Antike endete nach Ansicht vieler Forscherinnen und Forscher mit dem Untergang des Römischen Reichs im 5. Jahrhundert. Anschließend begann das Mittelalter, das sich bis in das 15. Jahrhundert erstreckte und schließlich von der Neuzeit abgelöst wurde. Im Mittelalter, in dem Petrarca lebte, hatten viele Menschen kein Interesse mehr an Ideen und Vorstellungen aus der Antike. Petrarca allerdings interessierte sich für die Antike und sorgte – zusammen mit anderen Gelehrten – für die Wiederentdeckung einiger Ideen und Vorstellungen aus dieser Zeit.
Francesco Petrarcas Gedichte
Francesco Petrarca verfasste seine Liebesgedichte meist auf Italienisch. Zu seinen Lebzeiten sprachen die Menschen in Italien allerdings von Region zu Region unterschiedliches Italienisch. Da Petrarca eine berühmte Person war, kannten viele Menschen seine Dichtungen und damit auch die Art, wie er Italienisch schrieb. So verbreitete sich nach und nach Petrarcas Italienisch und half bei der Entstehung einer einheitlichen italienischen Sprache mit.
Francesco Petrarcas Begegnung mit Laura
Nach eigenen Angaben traf Petrarca am 6. April 1327 eine Frau namens Laura, in die er sich verliebte und über die er viele Gedichte schrieb. Laura war der Mittelpunkt seiner Arbeit als Dichter. Sie selbst schien keine Gefühle für Petrarca zu haben und erwiderte seine Liebe nicht. Es ist außerdem nicht sicher, ob Laura wirklich existierte. Es scheint möglich, dass Petrarca sich Laura in Teilen oder vollständig ausgedacht hat.
Francesco Petrarcas Besteigung des Mont Ventoux
Im Jahr 1336 bestieg Petrarca zusammen mit seinem Bruder den französischen Berg Mont Ventoux. Über diese Bergbesteigung schrieb Petrarca in einem Brief an einen Freund und berichtete darin von seinen Erlebnissen auf dem Gipfel. Seine Schilderungen über das Erlebnis in der Natur und ihre Schönheit machten diesen Brief und seine Besteigung des Mont Ventoux berühmt. Auch hier ist allerdings umstritten, ob Petrarca tatsächlich auf dem Berg war oder die Beschreibung der Tour seiner Fantasie entsprang.
Francesco Petrarca – Steckbrief | |
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Wann lebte Francesco Petrarca? | Er wurde am 20. Juli 1304 geboren und starb am 19. Juli 1374. |
Wo ist Petrarca geboren? | Francesco Petrarcas Leben begann in der Stadt Arezzo in Italien. |
Welchen Berg bestieg Francesco Petrarca? | Er bestieg den französischen Berg Mont Ventoux. |
Francesco Petrarcas bekanntestes Werk | „Canzoniere“ (eine Sammlung von 366 Gedichten) |
Transkript Francesco Petrarca
Am 20. Juli 1304 wird in Arezzo Francesco Petrarca geboren. Er ist der größte italienische Dichter nach Dante und herrscht auf dem Gebiet der Liebeslyrik vom 14. bis in das 19. Jahrhundert hinein als unübertroffener Meister. Petrarca ist der Sohn eines aus der Heimat vertriebenen Florentiner Notars. Als Francesco sieben Jahre alt ist, zieht die Familien nach Pisa, wo er Dante kennenlernt, dann nach Genua, Marseille und Avignon. So beginnt er schon in jungen Jahren jenes Leben des unruhig herumreisenden, das ihn auch später dazu bringt, durch ganz Europa zu ziehen. Mit 23 Jahren trifft er Laura, eine junge Frau, in der Kirche von Santa Clara in Avignon. Er verliebt sich in sie, aber Laura ist mit Hugo de Sade, einem Vorfahren des berüchtigten Marquis de Sade, verheiratet und erwidert die Liebe nicht. Petrarca muss sich damit begnügen, sie in seinen Versen zu besingen. Diese leidenschaftliche, unerfüllte Liebe macht ihn zum Dichter. Laura ist der eigentliche Hauptinhalt seines Lebenswerkes. Es huldigt der Schönheit jeder Frau, die er stets verehrt und nie erreicht. Im Wechsel vom Mittelalter zur Renaissance verkörpert Petrarca die Widersprüche seiner Zeit. Dies zeigt sich besonders in seiner Liebeslyrik, die ihn viel mehr als seine lateinischen Dichtungen berühmt gemacht hat. Doch ist er auch ein großer Philologe und Humanist, der die römischen Dichter Cicero und Augustinus wieder entdeckt hat. Petrarca ist zusammen mit Dante einer der Begründer der italienischen Sprache, da er sich des Vulgäritalienischen bedient. In seinen Gedichten entfaltet sich eine differenzierte psychologische Analyse auf Leben und Tod der Madonna Laura, das Symbol der leidenden Seele, die nicht der Vernunft oder der Erlösung bedarf, löst das mittelalterliche Ideal des Weisen, der Herr seiner Gefühle geworden ist, ab. In Avignon tritt der Dichter in den Dienst des Kardinals Polona und unternimmt mit ihm viele Reisen in die Gascogne, die Provence, nach Mitteldeutschland, Spanien und sogar nach England. Nach der Geburt seines Sohnes Giovanni im Jahr 1337 zieht sich Petrarca in ein kleines Haus in Frankreich zurück. Dort widmet er einige Jahre dem intensiven Studium und dem Schreiben seiner Werke, die größtenteils in Latein, damals noch die Universalsprache der Gebildeten, verfasste. Darunter ist das Epos „Afrika“, dass nach dem Vorbild nach Vergils „Aeneis“ den römischen Helden feiert. 1341 ist Petrarcas Ruhm als Poet in Europa bereits so groß, dass er in Rom zum Dichterkönig gekrönt wird. Der Tod Lauras während einer Pestepidemie im Jahr 1348 führt zu einer Veränderung, nicht nur der Lieder, sondern auch des Lebens des Dichters. Sein Bruder tritt in den Kartäuserorden ein, was die seelische Krise Petrarcas noch verstärkt. Doch unternimmt er viele Reisen nach Rom und anderen italienischen Städten. Er besucht auch immer wieder die Metropolen Europas wie Prag, Paris und Köln, unterbrochen von längeren Aufenthalten in ländlichen Gebieten. Dort widmet er sich dem Schreiben. Zuletzt lässt er sich in Arquà nieder, einem kleinen Ort auf den Hügeln in der Nähe von Abano, er heißt heute Arquà Petrarca. Francesco Petrarca lebt dort mit seiner Tochter Francesca bis zu seinem Tod im Jahre 1374.
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