12. Juli 1943 – das Nationalkomitee Freies Deutschland
12. Juli 1943 – das Nationalkomitee Freies Deutschland
Erfahrt, wie das Nationalkomitee Freies Deutschland im Zweiten Weltkrieg entstand, wer daran beteiligt war und welche Ziele es verfolgte. Interessiert? Holt euch alle Fakten über diese entscheidende Organisation in unserem Lerntext!
Das Nationalkomitee Freies Deutschland wurde während des Zweiten Weltkriegs gegründet und machte es sich zur Aufgabe, die Deutschen dazu zu bringen, Widerstand gegen das NS-Regime zu leisten. Doch was ist das Nationalkomitee Freies Deutschland eigentlich genau, wie ist es entstanden und wer waren seine Mitglieder? Das alles erfährst du in diesem Lerntext.
Das Nationalkomitee Freies Deutschland – Vorgeschichte
Die Sowjetunion wollte das deutsche Volk dazu bringen, sich aktiv gegen Adolf Hitler zu stellen, und beauftragte deshalb die Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), ein Grundsatzpapier zu erstellen. Dieses wurde am 3. April 1943 verabschiedet und rief zum Widerstand gegen die Nationalsozialisten auf. Daraufhin bildete sich im Kriegsgefangenenlager im russischen Jelabuga eine antifaschistische Gruppe aus deutschen inhaftierten Offizieren unter der Führung des Hauptmanns Ernst Hadermann. Außerdem entstand in Moskau ein Komitee aus deutschen Kommunisten, die wegen des NS-Regimes in die Sowjetunion geflohen waren. Darunter befanden sich der kommunistische Schriftsteller Erich Weinert, Wilhelm Pieck und Walter Ulbricht.
Das Nationalkomitee Freies Deutschland – Gründung
Diese beiden Lager, die entstanden waren, schlossen sich schließlich zu einer Gruppe zusammen. Um den Mitgliedern offizielle Befugnisse zu gewähren, ließ der sowjetische Diktator Josef Stalin auf einer Konferenz im russischen Krasnogorsk am 12. und 13. Juli 1943 das Nationalkomitee Freies Deutschland (NKFD) gründen, das es sich zum Ziel machte, ein freies und unabhängiges Deutschland zu schaffen und den Krieg zu beenden. Die Mitglieder des Nationalkomitees Freies Deutschland waren zum einen deutsche Offiziere aus den Kriegsgefangenenlagern und zum anderen deutsche kommunistische Emigranten. Zum Präsidenten des Nationalkomitees Freies Deutschland wurde Erich Weinert gewählt.
Im September 1943 gründeten 95 deutsche Offiziere im Gefangenenlager Lunjowo den Bund Deutscher Offiziere (BDO), der einen ähnlichen Zweck wie das Nationalkomitee Freies Deutschland hatte, denn auch sie forderten die deutsche Bevölkerung zum Widerstand gegen Hitler auf. Daher wurde der BDO bereits kurz nach seiner Gründung mit dem NKFD zusammengeschlossen, um sich mit vereinter Kraft gegen das NS-Regime einsetzen zu können.
Zum Emblem des NKFD wurde die schwarz-weiß-rote Flagge des Deutschen Kaiserreichs, was unterstreichen sollte, dass alle Deutschen angesprochen waren, ganz egal welche politische Überzeugung sie hatten.
Das Nationalkomitee Freies Deutschland – organisatorischer Aufbau
Das Plenum des Nationalkomitees, das leitende Organ, versammelte sich einmal im Monat und besprach, welche Aufgaben erledigt werden mussten und welche Maßnahmen nötig waren, um die beschlossenen Ziele weiter voranzubringen. Außerdem gab es den Geschäftsführenden Ausschuss (GA), der aus den beiden Kommunisten Ulbricht und Weinert und aus den beiden Kriegsgefangenen Hadermann und Zippel bestand. Der GA gab dem Plenum durch regelmäßige Berichte einen Überblick über die Lage in Deutschland. Das Amt des Präsidenten dagegen hatte eher repräsentative Zwecke und war mit wenig Macht verbunden.
Der Sitz des Nationalkomitees befand sich zuerst am Gründungsort Krasnogorsk, bevor es in ein ehemaliges Erholungsheim in Lunjowo verlegt wurde. Daneben bildete sich jedoch in Moskau das sogenannte Stadtkomitee, das immer mehr zum Zentrum für die politische Redaktionsarbeit wurde. Dies wurde vor allem daran deutlich, dass viele Schlüsselpersonen des Nationalkomitees Freies Deutschland wie Ulbricht, Weinert, Johannes R. Becher, Edwin Hoernle und Gustav Sobottka dort arbeiteten und Propaganda für das NKFD betrieben. Weil sie ihr Auftreten mit der Sowjetunion abstimmten, erhielten sie von Stalin volle Unterstützung.
Das Nationalkomitee Freies Deutschland – Arbeit
Die Arbeit des NKFD bestand hauptsächlich in der Verbreitung von Aufrufen zum Widerstand gegen die Nationalsozialisten, wofür sie verschiedene Medien nutzten. Das wichtigste davon war die Zeitung Freies Deutschland, die wöchentlich erschien. Außerdem gab das NKFD die Illustrierte Freies Deutschland im Bild heraus und betrieb den Radiosender Freies Deutschland, in dem die deutsche Bevölkerung immer wieder dazu aufgerufen wurde, Hitler zu stürzen. Auch an der Front setzte sich das NFKD für die Beendigung des Kriegs ein: Durch Lautsprecherdurchsagen und abgeworfene Flugblätter forderte es die Soldaten auf, die Waffen niederzulegen und auf die sowjetische Seite überzulaufen. Die meisten dieser Maßnahmen zeigten jedoch nur wenig Wirkung.
Das Nationalkomitee Freies Deutschland – Auflösung
Nach Kriegsende löste sich das NFKD am 2. November 1945 in Moskau auf. Die kommunistischen Emigranten kehrten nach Deutschland zurück, während die Mitglieder, die aus Kriegsgefangenenlagern gekommen waren, dorthin zurückgebracht wurden. Einige davon kamen im Laufe der Zeit wieder zurück in ihre Heimat, die letzten wurden 1955 entlassen.
Das Nationalkomitee Freies Deutschland – einfach erklärt
Wenn du ein Referat über das Nationalkomitee Freies Deutschland halten möchtest, findest du in der folgenden Tabelle noch einmal einige wichtige Informationen.
Name
Nationalkomitee Freies Deutschland (NKFD)
Kurzbeschreibung
deutsche Organisation in der Sowjetunion, bestehend aus deutschen Kriegsgefangenen und deutschen kommunistischen Emigranten
Gründungsdatum
12./13. Juli 1943
Gründungsort
Krasnogorsk
Ziele
Bekämpfung des Nationalsozialismus, Schaffen eines freien Deutschlands und Beendigung des Kriegs
Auflösungsdatum
2. November 1945
Auflösungsort
Moskau
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