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Hexenverfolgung

Hexenverfolgung war in der Frühen Neuzeit keine Seltenheit und Frauen wurden grausam gefoltert und verbrannt. Entdecke die Ursprünge des Aberglaubens und die brutalen Hexenprozesse. Willst du mehr wissen? Lies weiter!

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Lerntext zum Thema Hexenverfolgung

Hexenverfolgung in der Frühen Neuzeit

Auf dem Marktplatz ist ein großes Feuer angezündet, in dessen Mitte eine Frau an einen Pfahl gebunden ist. Sie wird bei lebendigem Leib verbrannt, weil sie eine Hexe ist.
– Klingt grausam, oder? Stimmt, war aber in der Frühen Neuzeit leider keine Seltenheit.

Heutzutage verorten wir Hexen in Märchen, Sagen und Kinderbüchern. Damals glaubte man, dass sie wirklich lebten und den Menschen schaden wollten. Wer als Hexe galt, wurde unmenschlichen Prüfungen unterzogen, brutal gefoltert und bezahlte seinen Ruf meistens mit dem Tod. Aber woher stammte dieser verhängnisvolle Aberglaube innerhalb der Gesellschaft und welche Folgen hatte er? Das erfährst du in diesem Text.

Die Frühe Neuzeit ist eine Epoche in der Geschichtswissenschaft. Eine Epoche ist ein längerer zeitlicher Abschnitt, der sich durch das Überwiegen gemeinsamer Merkmale von der vorherigen und nachfolgenden Epoche unterscheidet. Epochen wurden eingeteilt, um das Verständnis von und den Umgang mit bestimmten Ereignissen und Prozessen zu vereinfachen. Die Epoche der Frühen Neuzeit wird zwischen etwa 1450 und 1800 angesiedelt. Sie beginnt mit der Erfindung des Buchdrucks und endet in etwa mit der Französischen Revolution.

Gründe und Ursachen für die Hexenverfolgung

Die Verfolgung von Frauen und mitunter auch Männern als Hexen würden wir vermutlich ins dunkle Mittelalter verbannen. Im Mittelalter sahen Kirche und Staat den Glauben an unerklärbare Mächte und Zauberei als einen unsinnigen Aberglauben an. Doch erst gegen Ende der Epoche des Mittelalters beschäftigte sich der Kirchentheoretiker Thomas von Aquin (etwa 1225–1274) mit Hexen und ihrem Pakt mit dem Teufel. Er beschrieb genaue Praktiken und sah diese als real an. Er legte damit den Grundstein für die späteren Verfolgungs- und Prozesswellen.

Vor allem in der Schweiz und auf dem Gebiet des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation kam es im Folgenden immer häufiger zur sogenannten Aufdeckung von Hexensekten. Der Glaube in der Gesellschaft wandelte sich hin zu einer Angst vor einer realen Bedrohung. Somit sah sich die katholische Kirche gezwungen, zu reagieren. Sie definierte auf einem Konzil 1449 ihre Position zum Hexenglauben neu und sah die vermeintlichen Hexen und ihre Umtriebe nun als Gefahr an.

Die Bevölkerung, die in Folge zahlloser Kriege und der sich verstärkenden Glaubensspaltung verarmt und verunsichert war, war vielerorts gerne bereit, die Hexen zu den Sündenböcken für ihre Probleme zu machen. Ab 1450 verbreitete sich der Glaube an die unter ihnen lebenden Hexen immer mehr. Es kam zu Hetzjagden und Lynchmorden. Das Zeitalter der Hexenverfolgungen begann, auch weil die weltliche Politik die Kirche inzwischen in der Jagd nach den Hexen unterstützte, um dem Volkswillen zu entsprechen.

Hexenverfolgung durch die Kirche: Was war die Inquisition?

Hexenbulle und Hexenhammer

Päpstliche Bullen
In einer Bulle veröffentlicht der Papst wichtige Rechtsfestlegungen. Bullen beinhalten also Neuerungen zum Kirchenrecht und Regeln für die Gläubigen.

1484 veröffentlicht die katholische Kirche die sogenannte Hexenbulle. Die Hexenbulle empfahl dringend, Hexen aufzuspüren, zu bekämpfen und zu beseitigen, und forderte die Obrigkeit dazu auf, die zwei namentlich genannten Inquisitoren, unter anderem den Dominikanermönch Heinrich Institoris, bei ihrer Arbeit zu unterstützen. Gleichzeitig machte der Papst in der Bulle deutlich, was als Hexerei galt und welche Strafen angemessen seien. Heinrich Institoris, der in den folgenden Jahren zahllose Frauen als Hexen foltern und hinrichten ließ, hatte den Papst inhaltlich beraten und zur Veröffentlichung der Bulle gedrängt.

Er veröffentlichte außerdem in der Folge einen Kommentar zur Papst-Urkunde, nämlich den sogenannten Hexenhammer. Mithilfe des etwa 100 seitigen Kommentars sollte das ketzerische Unrecht und die Umtriebe der Hexen zerschmettert werden. Im Hexenhammer wurden den staatlichen Obrigkeiten die moralischen Gründe zur Vernichtung der angeblichen Hexen gegeben.

Die Hexerei umfasste demnach vier Hauptstraftaten:

  • den Pakt mit dem Teufel, bei dem Gott geleugnet wird.
  • die Hochzeit mit dem Teufel und auch die sexuelle Vereinigung mit diesem, die sogenannte Teufelsbuhlschaft.
  • verschiedenste Schadenszauber, die Menschen, Tieren, der Ernte oder anderen Lebensgrundlagen schadeten und diese vernichteten.
  • ausschweifende Feste von Hexen und dem Teufel, den sogenannten Hexensabbat.

Beide Schriftstücke wurden in der Regel zusammen genutzt und definierten in den folgenden Jahrhunderten die Verfolgung der vermeintlichen Hexen und Hexer, wobei deren Zahl weitaus geringer war.

Hexenprozesse

Gerichtsprozesse mussten auch in der Zeit der Hexenverfolgung von Gerichtsherren angesetzt werden. Sie entschieden darüber, ob ein Verfahren gegen die Verdächtige oder den verdächtigen eingeleitet werden sollte. Oft folgten sie dabei allerdings dem Willen des Volkes.

Der Verdacht der Hexerei konnte jeden treffen. Häufig waren es aber Frauen, die außerhalb der Gesellschaft standen oder sich innerhalb der Gesellschaft aus verschiedenen Gründen unbeliebt gemacht hatten. Schon der kleinste Verdacht genügte. Beispielsweise schlechte Ernten, Probleme in der Ehe, Fehlgeburten oder unbändige Kinder wurden dann als Folge von Hexerei betrachtet. Infolgedessen wurde die vermeintliche Verursacherin oder der Verursacher angezeigt. Nicht selten wurden ungeliebte Nachbarinnen und Nachbarn, Konkurrentinnen und Konkurrenten oder Außenseiter als Sündenböcke genutzt. Äußere Merkmale wie rote Haare galten dann oft als Rechtfertigung für eine Anzeige.

Der Anzeige folgten dann die hochnotpeinlichen Verhöre (aus dem Mittelhochdeutschen, pine für „Schmerz“). Zunächst zeigte man den Verdächtigen die Folterwerkzeuge nur, was oft schon ausreichte, sie gestehen zu lassen, was die Richter hören wollten. Gestand die angezeigte Hexe ihre Taten nicht, wurde sie gefoltert oder sogenannten Hexenproben unterzogen, wobei man testete, ob die Frauen von Wasser abgestoßen oder vom Feuer verschont wurden. In der Regel überlebten die Angeklagten die Proben nicht.

Die Hexenproben

Wasserprobe:

  • Eine verdächtige Person wurde gefesselt und ins Wasser geworfen.
  • Man glaubte, dass das Wasser eine Hexe abstoßen würde und diese dadurch nicht ertrinkt.
  • Wenn die Person sank, galt sie der Inquisition zwar als unschuldig, ertrank jedoch zwangsläufig.

Nadelprobe:

  • Ein Inquisitor stach mit einer Nadel in die Haut der vermeintlichen Hexe.
  • Man suchte gezielt nach Stellen, die keine Schmerzen verursachten (sog. „Hexenmale“).
  • Äußerte die vermeintliche Hexe keinen Schmerz oder blutete nicht, galt sie als schuldig.

Gewichtsprobe:

  • Die vermeintliche Hexe wurde gewoben, um zu prüfen, ob sie ungewöhnlich leicht war.
  • Leichtes Gewicht von Frauen galt als Hexenmerkmal, da sie so besser auf Besen fliegen konnten.
  • Wurde eine Frau als zu leicht empfunden, galt sie als Hexe.

Die Foltermethoden waren grausam und qualvoll, sie reichten von Daumen- und Beinschrauben über Streckbänke, hin zu den sogenannten Spanischen Stiefeln, die die Knochen in den Beinen zerquetschten. Unter solchen Folterungen gestanden die meisten Frauen alles, was ihnen durch die Inquisition vorgegeben wurde.

Nach der Verurteilung, wenn die Frauen nicht bereits während der Folter gestorben waren, folgte dann in den meisten Fällen die Verbrennung auf dem Scheiterhaufen. Durch die Verbrennung bei lebendigem Leib sollte die Seele gereinigt werden, damit die Hexen im Tod frei von Schuld waren.

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Hexe auf dem Scheiterhaufen
Wusstest du schon?

Jeanne d’Arc – eine berühmte Hexe?

Jeanne d’Arc, die bei uns auch als Johanna, die Jungfrau von Orléans, bekannt ist, ist eine von der katholischen Kirche heiliggesprochene Französin, die von 1412 bis 1431 lebte. Ihr Leben war zwar sehr kurz, aber sehr ereignisreich. Und es endete als Hexe auf dem Scheiterhaufen. Wie passen eine Heiligsprechung und das Ende als Hexe zusammen?

Vertiefung: Jeanne d'Arc

Zeitgenössische Kritik an der Hexenverfolgung – Friedrich von Spee

Da die Verfolgung der Hexen nahezu jeden treffen konnte, traute sich lange Zeit niemand, Kritik an den ungerechten Verfahren oder unmenschlichen Prozessen zu üben. 1631 erschien allerdings die anonym verfasste Schrift Cautio criminalis, übersetzt Strafrechtliche Behutsamkeit, die sich sehr kritisch mit den Methoden der Inquisition auseinandersetzte. Wir wissen heute, dass sie aus der Feder des Jesuitenpaters Friedrich von Spee (1591–1635) stammte, der aber unerkannt bleiben wollte. Er verurteilte das Verhalten der Inquisitoren, indem er zum Beispiel klarstellte, dass der Einsatz von Folter immer zu einem Sieg der Anklage führte. Entweder gestanden die Angeklagten unter Folter, dann wartete der Tod auf sie, oder sie gestanden nicht, woraufhin sie weiter gefoltert wurde, bis zum Geständnis oder zum Tod. Diese Willkür galt es laut Spee zu beenden, ebenso die Tatsache, dass die Unschuldsbeteuerung keinen Wert in den Prozessen hatte. Friedrich von Spee stieß durch die Cautio criminalis ein Umdenken hinsichtlich der Hexenverfolgungen an. Letztendlich dauerte es aber noch 100 weitere Jahre bis zu ihrem Ende.

Das Ende der Hexenverfolgung

Zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges erlebte die Verfolgung der Hexen noch einmal einen traurigen Höhepunkt. Not, Hunger und auch die Pest sorgten für zahllose Anklagen und Prozesse auf beiden Seiten der Front. Gegen Ende des 17. Jahrhunderts allerdings wurde der Straftatbestand der Hexerei in weiten Teilen Europas aufgehoben, womit der Inquisition die rechtliche Grundlage genommen wurde.

Hierbei spielten sowohl die Aufklärung und ihre Kritik an Folter und ungerechten Verhörmethoden, aber auch der Verlust des Einflusses der Kirchen eine wichtige Rolle. In den folgenden Jahrhunderten gab es vereinzelt weitere Hexenprozesse, aber die Zeit der großen Prozesswellen, der brutalen Folter und Hinrichtungen waren beendet.

Der letzte Hexenprozess in Europa fand 1944 in Großbritannien statt, wo man die angebliche Hexe und Geisterbeschwörerin Helen Duncan zu einer Haftstrafe verurteilte. Man nutzte hierfür einen Gesetzestext von 1735. In der Folge verabschiedete sich Großbritannien allerdings vom sogenannten witchcraft act, Helen Duncan blieb die letzte europäische Frau, die als Hexe verurteilt wurde.

Hexenverfolgung in der Frühen Neuzeit – Zusammenfassung

  • Die Epoche der Frühen Neuzeit (ca. 1450–1800) ist gekennzeichnet von den massiven Verfolgungen von Hexen.
  • Die katholische Kirche war die treibende Kraft in der Normalisierung der Hexenprozesse. Durch die Hexenbulle und den Hexenhammer legte man gesetzliche Grundlagen für die Verfolgung von sogenannten Hexen fest und definierte ihre Straftaten.
  • Die Inquisition führte die Verfolgung und die Prozesse durch.
  • Die Hexenprozesse waren gekennzeichnet von der großen Grausamkeit der Folterungen und der Hexenproben. Sie endeten nicht selten mit dem Tod der Angeklagten auf dem Scheiterhaufen.
  • Willkür, Neid, Rache und Unwissenheit bestimmten häufig die Anklagen aus der Bevölkerung. Oft wurden Außenseiterinnen und Außenseiter für zunächst unerklärliche Probleme und Verluste verantwortlich gemacht.
  • Frauen waren wesentlich häufiger von Anklage und Folter betroffen als Männer.
  • Der deutsche Jesuit Friedrich von Spee wendete sich 1631 als Erster gegen die Willkür und Brutalität der Inquisitoren.
  • Erst gegen Ende des 17. Jahrhunderts stellte Hexerei keinen Straftatbestand mehr dar.
  • Der Hexenverfolgung fielen auf deutschem Boden bis zu 60 000 Menschen zum Opfer, rund 3 Millionen mussten sich einem Prozess stellen. Europaweit wurden schätzungsweise mehrere Hunderttausend hingerichtet. Es gab Orte, an denen es zu regelrechten Hexenjagden kam, andere Orte blieben frei von den Prozessen.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Hexenverfolgung in der Frühen Neuzeit

Welche Grundlage hatte der Hexenglaube in der Frühen Neuzeit?
Wie viele Menschen wurden während der Hexenverfolgung getötet?
Gibt es heutzutage immer noch Hexenverfolgung?
Welche Rolle spielte die Inquisition bei der Hexenverfolgung?
Wie wirkte sich die Hexenverfolgung auf das Verhältnis von Frauen und Männern aus?
Welche Rolle spielte die Kirche bei der Hexenverfolgung?
Gab es auch Fälle von unschuldig verurteilten Menschen?
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Hexenverfolgung Übung

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  • Gründe und Ursachen für die Hexenverfolgung

    Tipps

    Die Hexenverfolgung ist keine Erfindung des sogenannten dunklen Mittelalters.

    Die katholische Kirche war eine der treibenden Kräfte in Bezug auf die Verfolgung vermeintlicher Hexen.

    Lösung

    Die Hexenverfolgung fand in der Epoche der Frühen Neuzeit statt, nicht im Mittelalter. Der Kirchentheoretiker Thomas von Aquin legte den Grundstein für die Verfolgung. Diese ging allerdings auch von der Bevölkerung aus, die die Hexen zu Sündenböcken machten. Die weltliche Politik unterstützte vielerorts die Verfolgung schließlich, auch weil der Großteil der Bevölkerung es wünschte.

  • Welche Rolle spielte die Inquisition?

    Tipps

    Die Inquisition wurde nicht erst durch die Hexenverfolgungen bekannt.

    Inquisitoren hatten viele Aufgabenbereiche inne.

    Lösung

    Die Inquisition war eine Einrichtung der katholischen Kirche. Inquisitoren suchten nach Andersgläubigen, Ketzern und Ungläubigen, führten aber auch den Prozess gegen sie. Schon im Mittelalter war die Inquisition ein wichtiges Machtinstrument der Kirche gewesen. Andersdenkende und Ungläubige wurden gesucht, aufgespürt, gefoltert und oft grausam ermordet. Während der Hexenprozesse erlangten die Inquisitoren eine große Berühmtheit und waren sehr gefürchtet in der Gesellschaft.

  • Hexenbulle und Hexenhammer

    Tipps

    Der Hexenhammer ist eine Ergänzung zur Hexenbulle.

    Lösung

    Die Hexenbulle war eine päpstliche Rechtsfestlegung, in der der Papst 1484 festlegte, dass es Hexerei gebe und dass die Hexenverfolgung durch die Inquisition zu unterstützen sei. Die katholische Kirche sah dementsprechend die Verfolgung der Hexen als sinnvoll an. Heinrich Institoris verfasste nach 1484 den Hexenhammer, in dem er die Straftaten der vermeintlichen Hexen präzisierte. Er benannte darin vier Hauptstraftaten, die von der Inquisition, der auch er angehörte, verfolgt werden sollten.

  • Wie verlief ein Hexenprozess?

    Tipps

    Die Gewalt der Inquisitoren steigerte sich im Verlauf der Prozesse.

    Wer einmal als Hexe oder Hexer angeklagt war, hatte wenig Möglichkeiten, seine Unschuld zu beweisen.

    Lösung

    Der Anzeige vermeintlicher Hexen folgte die Festnahme und das erste Verhör. Schnell wurde deutlich, dass nur ein Geständnis eine kleine Chance aufs Überleben bieten konnte. Erste Folterungen führten oft schon zu Geständnissen. War dies nicht der Fall, wurden weitere Folterungen vorgenommen oder Hexenproben durchgeführt. Am Ende eines Prozesses stand immer entweder ein Geständnis, oft verknüpft mit dem Todesurteil, oder kein Geständnis, was ebenfalls mit dem Tod bestraft wurde.

  • Zeitgenössische Kritik

    Tipps

    Da die Anklagen jeden treffen konnten dauerte es lange, bis ein Jesuitenpater sich traute, seine Gedanken anonym zu veröffentlichen.

    Er griff die Inquisition und ihre Methoden an.

    Lösung

    Da die Verfolgung der Hexen nahezu jeden treffen konnte, traute sich lange Zeit niemand, Kritik an den ungerechten Verfahren oder unmenschlichen Prozessen zu üben. 1631 erschien allerdings die anonym verfasste Schrift Cautio criminalis, übersetzt Strafrechtliche Behutsamkeit, die sich sehr kritisch mit den Methoden der Inquisition auseinandersetzte. Wir wissen heute, dass sie aus der Feder des Jesuitenpaters Friedrich von Spee (1591–1635) stammte, der aber unerkannt bleiben wollte. Er kritisierte das Vorgehen der Inquisition scharf, da er keine Möglichkeit für die Angeklagten sah, einer Verurteilung zu entkommen. Er richtete sich gegen die Willkühr in den Prozessen und leitete somit ein Umdenken ein.

  • Johanna von Orléans – Eine berühmte Hexe?

    Tipps

    Johanna von Orléans war eine Kriegsheldin im 100jährigen Krieg.

    Dem politischen Feind genügte es offensichtlich, dass sie eine Frau mit militärischem Geschick war, um sie anzuklagen.

    Lösung

    Johanna von Orléans wurde als Hexe verbrannt, allerdings von der katholischen Kirche heilig gesprochen. Sie lebte in Frankreich zur zeit des 100jährigen Krieges. Als Mann getarnt schlug sie einige erfolgreiche Schlachten für Frankreich, ehe sie vom politischen Gegner, England, gefangen genommen und angeklagt wurde. Johanna gab an, häufig Visionen von Heiligen zu haben. Sie wurde auf dem Marktplatz von Rouen als Hexe verbrannt.

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