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Das Olympiastadion in Berlin

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Das Olympiastadion in Berlin
lernst du in der Oberstufe 7. Klasse - 8. Klasse

Grundlagen zum Thema Das Olympiastadion in Berlin

Wann wurde das Berliner Olympiastadion gebaut? Wofür wurde es in den ersten Jahren genutzt? Genau das erfährst du in diesem Video. Du siehst das von Hitler anlässlich der Olympischen Spiele nach antikem Vorbild gebaute Stadion im Wandel der Zeit. Vor dem Zweiten Weltkrieg fanden dort noch große Propagandaveranstaltungen der Nationalsozialisten statt. Heute werden in der Arena große Sport- und Musikevents veranstaltet, wobei bis zu 75.000 Leute Zuschauer finden.

Transkript Das Olympiastadion in Berlin

Bereits 1913 war auf dem Gelände des späteren Olympiastadions eine stadionartige Sportstätte zu ebener Erde eingeweiht worden. Nachdem die Olympischen Spiele 1916 wegen des Ersten Weltkrieges hier nicht stattfinden konnten, war das sogenannte Deutsche Stadion in den zwanziger Jahren Austragungsort für viele Sport- und Turnfeste. Nach der Machtergreifung 1933 nahmen die Nationalsozialisten die bevorstehenden Olympischen Spiele 1936 in Deutschland zum Anlass, das sogenannte Reichssportfeld errichten zu lassen. Es bestand aus Olympiastadion, olympischen Platz, Maifeld, weiteren Stadien und einer Freilichtbühne, der heutigen Waldbühne. Wie viele repräsentative Bauten der Nazi-Zeit sollte auch das Olympiastadion in der deutschen Hauptstadt imperiale Größe ausstrahlen und propagandistischen Zwecken dienen. Architekt Werner March orientierte sich bei seiner klaren Konzeption geometrischer Bauformen an antiken Vorbildern. Am 01. August 1936 eröffnete Adolf Hitler die Sommerolympiade in Berlin und übergab damit zugleich das Stadion im Grunewald seiner Bestimmung als Austragungsstätte des internationalen Sports. Die Nationalsozialisten wollten bei den Wettkämpfen im Olympiastadion aller Welt die Stärke des neuen deutschen Ariervolks vorführen und ließen die Athleten von Propagandafilmerin Leni Riefenstahl entsprechend ins Bild setzen. Doch letztlich wurde kein deutscher Sportler, sondern der Afroamerikaner Jesse Owens zum olympischen Superstar der Spiele von 1936. Er sicherte sich gleich in vier Disziplinen die Goldmedaille und schrieb Sportgeschichte vor 100000 Zuschauern im Berliner Olympiastadion. Bis zum Anfang des Zweiten Weltkriegs blieb die Sportstätte Austragungsort nationaler Sportwettkämpfe, wurde aber zugleich immer wieder auch zum Schauplatz politischer Manifestationen. 1937 zelebrierten die NS Jugendorganisationen Hitlerjugend und Bund deutscher Mädel das Maifest der Jugend mit ihrem Führer Adolf Hitler im Olympiastadion. Im September 1937 ließ Hitler hunderttausende Anhänger im Olympiastadion aufmarschieren, um seinem Vorbild, dem italienischen Faschistenführer Benito Mussolini, einen massenwirksamen Empfang zu bereiten. Hitlers perfekte Propagandashow beeindruckte Mussolini. Er bedankte sich in seiner Rede auf Deutsch: „Wichtig ist, dass unsere beiden großen Völker, die an Menschen die gewaltige und wachsende Masse von 115 Millionen betragen, zusammenstehen in einer einzigen unerschütterlichen Entschlossenheit.“ Auch während der Kriegsjahre nutzten die Nazis das Olympiastadion weiterhin zu propagandistischen Zwecken, verklärten es in Propagandastreifen besonders für das jugendliche Publikum zu einem Mythos und Symbol der vermeintlichen Kraft ihrer Bewegung. 1945 kehrte der Sport endgültig auf das Areal des Olympiastadions zurück. In den fünfziger Jahren fanden auch wieder Massenveranstaltungen, etwa katholische und evangelische Kirchentage im Olympiastadion statt. Doch überwiegend beherrscht bis heute vor allen Dingen König Fußball die Sportarena. Nach dem Wunder von Bern, bei dem die deutsche Fußballnationalmannschaft 1954 zum ersten Mal die Weltmeisterschaft erringen konnte, begrüßte Bundespräsident Theodor Heuss die Spieler im überfüllten Berliner Olympiastadion. Der Bundespräsident überreichte selber Lorbeer und krönte damit den überraschenden Sieg der Nationalelf. In den siebziger Jahren erlebten die begeisterten Fußballzuschauer eine gut aufgestellte Bundesligamannschaft von Hertha BSC, die im Kampf um die Meisterschaft 1975 Vizemeister wurde. In den Jahren 2000 bis 2004 wurde das Olympiastadion zu einer multifunktionalen Sportarena umgebaut. Das 2006 anlässlich der Fußballweltmeisterschaft in Deutschland endgültig fertiggestellte neue Stadion bietet heute bis zu 75000 Zuschauern Platz.