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Das Kammergericht am Kleistpark - Ein Ort historischer Entscheidungen

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Team History
Das Kammergericht am Kleistpark - Ein Ort historischer Entscheidungen
lernst du in der Oberstufe 7. Klasse - 8. Klasse

Grundlagen zum Thema Das Kammergericht am Kleistpark - Ein Ort historischer Entscheidungen

Warum ist das Berliner Kammergericht, das mehr als 500 Räumen hat, umgeben von Grünflächen? Nach welchem Baustil wurde das unter Denkmalschutz stehende Bauwerk einst errichtet? Und welche historischen Entscheidungen wurden in diesem Gebäude nach dem Zweiten Weltkrieg getroffen? Das und vieles mehr erfährst du in diesem Video. Außerdem siehst du, welche Attentäter hier in einem ungerechten Schauprozess zum Tode verurteilt wurden.

Transkript Das Kammergericht am Kleistpark - Ein Ort historischer Entscheidungen

Ein Gericht im Park. Idyllisch liegt das Kammergericht heute inmitten des Kleistparks. Ein Paradebeispiel für die wilhelminische Stadtplanung in Berlin Schöneberg. 1909 bis 1913 wurde das mächtige Gebäude, das mehr als 500 Räume beherbergt, in Sandstein und Basaltlava erbaut. Sein Stil war durch den norddeutschen Neobarock inspiriert. Drum herum ließ man große Freiflächen. Sie sollten möglichen Erweiterungsbauten des Kammergerichts dienen, wurden 1909 bis 1911 als Parkanlage angelegt und als solche bis heute bewahrt. Doch die idyllische Lage des Kammergerichts täuscht. In diesem Gebäude wurde harte deutsche Geschichte geschrieben. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs tagte hier der Alliierte Kontrollrat. Er war die gemeinsame Regierung der vier Besatzungsmächte. Ihm standen die Oberbefehlshaber der sowjetischen, britischen, französischen und amerikanischen Besatzungsarmeen vor. Sie sollten ihre Beschlüsse zur Zukunft des besiegten Deutschlands möglichst einstimmig treffen. Doch schnell entstand Streit. 1948 zerfiel der Kontrollrat, der kalte Krieg begann. Wo ab dem 30. Juli 1945 der Kontrollrat tagte, fand noch ein Jahr zuvor ein ganz anderes, ein grausiges Kapitel deutscher Geschichte statt. “Im Namen des deutschen Volkes, wehrlose, feige Verräter sind Karl Goerdeler, Wilhelm Leuschner, Josef Hirmer und Ulrich von Hassell.” Von August 1944 bis Januar 1945 fand im Kammergericht der Schauprozess des Volksgerichtshofs gegen die Attentäter vom 20. Juli 1944 statt. Den Vorsitz führte Roland Freisler. Er war ein Scharfrichter in roter Robe. Ihm lag nicht daran, Recht zu sprechen, sondern die Angeklagten im Prozess zu demütigen und verbal zu vernichten, bevor er sie durch seine Todesurteile der physischen Hinrichtung des Henkers überantwortete. “… unseren Sieg zu erkämpfen, verrieten sie das Opfer unserer Krieger, Volk, Führer und Reich. Sie werden mit dem Tode bestraft.”