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Elias Canetti

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Team Zeitreise
Elias Canetti
lernst du in der Oberstufe 5. Klasse - 6. Klasse

Grundlagen zum Thema Elias Canetti

Der Schriftsteller Elias Canetti wurde am 25. Juli 1905 in Bulgarien geboren. Er erhielt den Literatur-Nobelpreisträger 1981 "für sein schriftstellerisches Werk, geprägt von Weitblick, Ideenreichtum und künstlerischer Kraft".Er starb am 14. August 1994 in Zürich.

Transkript Elias Canetti

Am 25. Juli 1905 kommt in Rustschuk, einer kleinen Stadt am bulgarischen Unterlauf der Donau, Elias Canetti zur Welt. Er wird der Autor zahlreicher Romane und kulturphilosophischer Schriften. Bulgarien bleibt nicht seine Heimat. Die Eltern spanischer Herkunft ziehen schon 1911 mit dem sechsjährigen nach London. Nach dem frühen Tod des Vaters übersiedelt die Mutter mit Elias nach Wien. Aber auch hier ist nicht das Ende seiner Wanderschaft. Auf drei Jahre in Wien folgen acht Jahre Schulbesuch in Zürich und Frankfurt am Main. Danach studiert Elias Canetti in Wien Naturwissenschaften und wird zum Doktor der Philosophie promoviert. Wien ist zu dieser Zeit zwar nicht mehr die Hauptstadt eines großen Kaiserreiches, aber trotz der materiellen Not der Zwischenkriegszeit besteht kein Mangel an Schaffenskraft. So leben in Wien auch Sigmund Freud, Arthur Schnitzler, Robert Musil, Hermann Broch, Joseph Roth, Hugo von Hofmannsthal und viele andere, die der Stadt kulturelle Weltgeltung verschaffen. Während die Echos der Straußwalzer noch hartnäckig über der Asche des Kaiserreiches widerhallen arbeiten viele Schriftsteller das Trauma der zerbrochenen Monarchie auf und beschreiben in ihren Werken skeptisch und kritisch den Menschen ihrer Zeit in Analysen, die den Wunsch nach einer dauerhaften, moralischen Ordnung artikulieren. Diese literarischen Bestrebungen beweisen jedoch gleichzeitig die Unzulänglichkeit des Wortes, den chaotischen Lauf der Dinge zu ändern. Canetti bleibt nach dem Studium in Wien und arbeitet als freier Schriftsteller. Der vielsprachige Autor, der spanisch in der Familie und englisch in der frühen Jugend in London gelernt hat, macht deutsch zu seinem literarischen Ausdrucksmittel. 1932 erscheint Canettis erstes Werk „Die Hochzeit“. Eine Komödie, zu der ihn Karl Kraus inspiriert hat. Drei Jahre später bringt er den Roman „Die Blendung“ heraus, eine Analyse der Probleme eines Mannes im Spannungsfeld zwischen dem Reiz der Macht und der Faszination der Masse. „Masse und Macht“ ist auch der Titel des bekannten und umfangreichen Essays, das zwischen 1938 und 1960 entsteht. Canetti beginnt es bereits in der Emigration in London, wohin ihn der Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich getrieben hat. Er bleibt in England, schreibt aber weiter auf deutsch. Canetti betätigt sich auf vielen Gebieten in der Schriftstellerei. Er schreibt Romane und Dramen, oft mit satirischem Unterton, prägnante scharfsinnige Essays und gibt in den philosophischen Schriften ein Bild vom kulturellen Schicksal des Menschen. In der „Komödie der Eitelkeit“ wird Canettis Einsicht deutlich, dass auch in dieser humoristischen literarischen Form der Verfall dominant ist, in dem eine Zukunft dargestellt wird, in der jeder sein Ende kennt. Elias Canetti erfährt in seiner Arbeit auch Anregungen durch andere Schriftsteller. So entsteht 1969 „Der andere Prozeß. Kafkas Briefe an Felice“. Dagegen erinnert er sich im Buch „Die gerettete Zunge“ an die Jahre der Kindheit und frühen Jugend und verarbeitet in den „Stimmen von Marrakesch“ seine Reiseerlebnisse nach dem Zweiten Weltkrieg. Im Jahre 1981 krönt der Nobelpreis für Literatur das Schaffen von Elias Canetti und beweist seine Bedeutung für die Literatur des 20. Jahrhunderts.