Konjugation der Verben im Präsens – starke Verben

Grundlagen zum Thema Konjugation der Verben im Präsens – starke Verben
Dieses Video ist die wichtige Fortsetzung zu "Konjugation des Verbs im Präsens - Teil 1". Es soll für euch eine Erweiterung des Themengebiets um die Zeitform "Präsens" darstellen. Hier erkläre ich dir die Präsensbildung bei unregelmäßigen bzw. starken Verben, den Stammwechsel bei starken Verben. Außerdem zeige ich dir, worauf du beim Imperativ achten musst, denn auch hier spielt der Stammwechsel oft eine Rolle. Am Ende erkläre ich dir den Gebrauch des Präsens. Viel Freude beim Lernen!
Transkript Konjugation der Verben im Präsens – starke Verben
Hallo, ich bin Madame Wormuth. Dieses Video ist die Fortsetzung vom Video Präsens Teil 1. Hier lernst Du, wie unregelmäßige Verben und Verben mit Stammwechsel im Präsens konjugiert werden. Du lernst, wo es sonst noch Stammwechsel geben kann und abschließend erfährst du noch etwas über den Gebrauch des Präsens.
Im letzten Video haben wir ein regelmäßiges oder schwaches Verb konjugiert. Jetzt konjugieren wir ein starkes, beziehungsweise unregelmäßiges. Gehen: Ich gehe, du gehst, er geht, wir gehen, ihr geht, sie gehen. Wie du siehst, sind die Personalendungen genau so wie bei Spielen und werden ebenso an den Verbstamm angehängt. Gehen folgt aber der starken Konjugation, aber das sieht man, wie gesagt, im Präsens hier nicht.
Konjugieren wir ein weiteres Verb. Laufen: Ich laufe, du läufst, er läuft. Na, fällt dir was auf? Aus "au" in der 1. Person wird "äu" in der 2. und 3. Person. Dieser Wechsel nennt sich Stammwechsel. Es gibt eine ganze Reihe von Verben, die bereits im Präsens einen Stammwechsel haben. Der Stammwechsel betrifft immer die 2. und 3. Person Singular. Meistens ändern sich der oder die Vokale des Stammes. Manchmal aber auch Konsonanten. Im Plural geht es dann ganz normal weiter. Wir laufen, ihr lauft, sie laufen. Alle Verben mit Stammwechsel gehören übrigens zur starken Konjugation. Das sind die einzigen Verben, bei denen du schon im Präsens merken kannst, dass sie stark sind.
Hier kommen noch einige weitere Beispiele für Verben, die einen Stammwechsel im Präsens haben. Sehen: ich sehe, du siehst, er sieht. Stammwechsel von "e" zu "ie". Geben: ich gebe, du gibst, er gibt. Stammwechsel von "e" zu "i". Nehmen: ich nehme, du nimmst, er nimmt. Hier wechselt nicht nur der Vokal von "e" zu "i", auch der Konsonant "h" verschwindet und das "m" verdoppelt sich. Fallen: ich falle, du fällst, er fällt. Stammwechsel von "a" zu "ä". Diese Verben gehören auch alle zur starken Konjugation.
Stammwechsel gibt es häufig auch beim Imperativ, bei der Befehlsform. Leider machen sehr viele Leute, auch viele deutsche Muttersprachler hier Fehler, weil sie den Stammwechsel nicht beachten. Der Stammwechsel betrifft die 2. Person Singular des Imperativ, also die Du Form. Die Imperativ Du Form von Sehen ist sieh, sieh doch mal her. Geben: Gib, gib mir mal die Butter. Lesen: Lies, lies die Aufgabe vor. Nehmen: Nimm, nimm deine Füße vom Tisch. Sprechen: Sprich, sprich doch nicht so schnell. Treten: Tritt, tritt mir nicht immer auf den Fuß.
Und jetzt erzähle ich dir noch kurz etwas über den Gebrauch des Präsens. Das Präsens ist eigentlich sehr vielfältig verwendbar, es ist natürlich das Tempus der Gegenwart und wir daher in erster Linie für die Gegenwart verwendet: Ich lese ein Buch. Häufig verwendet man das Präsens aber auch für Handlungen oder Situationen in der Zukunft: Morgen lese ich ein anderes Buch. In solchen Fällen steht im Satz aber immer eine Zeitangabe, die auf die Zukunft verweist, ein temporales Adverb oder eine temporale Ergänzung. Beispielsweise: Morgen, nächste Woche, im Sommer, im nächsten Urlaub, kommendes Jahr. Gelegentlich wird das Präsens auch gebraucht, um über die Vergangenheit zu berichten oder zu erzählen. Das nennt man dann episches Präsens.
Im Allgemeinen werden mit Präsens gerade ablaufende Geschehen, Gesetze, feststehende Regeln, Sprichwörter, Sinnsprüche und so weiter ausgedrückt. In den Medien und der Presse wird häufig das Präsens für vergangene und abgeschlossene Ereignisse benutzt. Damit soll ausgedrückt werden, dass die Ereignisse gerade besonders aktuell sind. Und hier ein paar Beispielsätze für die verschiedenen Verwendungsmöglichkeiten: Wir spielen gerade Schach, ein gegenwärtig ablaufendes Geschehen. Männer und Frauen sind vor dem Gesetz gleich, ein Gesetz oder eine feststehende Regel. Kleider machen Leute, ein Sprichwort. Eine mögliche Schlagzeile aus der Presse: Terrorist ermordet bekannten Politiker.
Wir sind jetzt fast fertig mit dem Video und fassen noch einmal das wichtigste zusammen. Es gibt schwache beziehungsweise regelmäßige und starke beziehungsweise unregelmäßige Verben. Die Konjugationsendung der starken Verben sind häufig, aber nicht immer wie die der schwachen Verben. Bei vielen starken Verben gibt es bereits im Präsens einen Stammwechsel. Häufig gibt es einen Stammwechsel auch beim Imperativ der 2. Person Singular, Du. Gebraucht wird das Präsens in erster Linie für die Gegenwart. Gelegentlich wird es aber auch als episches Präsens für die Vergangenheit verwendet und sogar ziemlich häufig für die Zukunft, in Verbindung mit einem Temporaladverb. Wir sind jetzt am Ende des Videos angelangt. Ich hoffe, es hat dir gefallen und dich weitergebracht. Danke fürs Zuschauen und tschüss bis zum nächsten Mal.
Konjugation der Verben im Präsens – starke Verben Übung
-
Bestimme die Merkmale starker Verben.
TippsEin Beispiel für ein starkes Verb ist laufen. Im Präsens wird es so konjugiert:
- ich laufe
- du läufst
- er/sie/es läuft
- wir laufen
- ihr lauft
- sie laufen
Es gibt insgesamt sechs Tempusformen:
- Präsens - Ich gehe nach Hause.
- Präteritum - Ich ging nach Hause.
- Perfekt - Ich bin nach Hause gegangen.
- Plusquamperfekt - Ich war nach Hause gegangen.
- Futur I - Ich werde nach Hause gehen.
- Futur II - Ich werde nach Hause gegangen sein.
Die Befehlsform (Imperativ) ist keine Zeit (Tempus), sondern eine Aussageweise (Modus). Der Imperativ steht nur in der Gegenwartsform und nur in der 2. Person Singular („du“) sowie der 2. Person Plural („ihr“). Es exisitert außerdem noch eine Höflichkeitsform („Gehen Sie schneller!“)
LösungDie korrekten Aussagen lauten:
- Starke Verben werden auch als unregelmäßige Verben bezeichnet.
- Bei der Konjugation starker Verben kommt es zu einem Stammwechsel.
- Das Präsens ist das Tempus der Gegenwart.
- Der Imperativ ist die Befehlsform.
- Das Präsens kann auch für Handlungen oder Situationen in der Zukunft verwendet werden.
-
Bestimme die Imperativformen im Singular und im Plural.
TippsDer Imperativ ist die Befehlsform. Bei einigen starken Verben kommt es zum Stammwechsel in der 2. Person Singular von e zu i. Zum Beispiel bei treten:
Ich trete gegen den Ball. - Tritt (du) gegen den Ball!
LösungDie Imperativformen der Verben lauten:
- laufen - Lauf!/Laufe! - Lauft!
- essen - Iss! - Esst!
- gehen - Geh!/Gehe! Geht!
- wissen - Wisse! Wisst!
- sein - Sei! Seid!
-
Entscheide, welche Verben stark und schwach konjugiert werden.
TippsSchwache Verben werden regelmäßig konjugiert, dabei werden im Präsens folgende Endungen an den Verbstamm angehängt:
- ich lieb -e
- du lieb -st
- er/sie/es lieb -t
- wir lieb -en
- ihr lieb -t
- sie lieb -en
Starke Verben haben im Präsens einen Stammwechsel in der 2. und 3. Person Singular.
LösungZu den schwachen Verben gehören:
- kaufen, lernen, machen, leben, zeigen, klopfen
- treffen, nehmen, sprechen, schlafen, fahren, laufen
-
Bestimme den Imperativ.
TippsVerben sind Wörter, die eine Tätigkeit, ein Geschehen oder einen Zustand ausdrücken. Beispiele sind: sagen, malen, spielen, verlieren, usw.
Der Imperativ ist die Befehls- oder Aufforderungsform. Bei einigen starken Verben kommt es in der 2. Person Singular zu einem Stammwechsel von e zu i.
- geben - gib
- nehmen - nimm
Den Imperativ bildest du für folgende Formen:
- Spiel/Spiele mit mir! - für eine Person
- Spielt mit mir! - für zwei oder mehrere Personen
- Spielen Sie! - als Höflichkeitsform für eine oder mehrere Personen
LösungDie Sätze mit den Verben im Imperativ lauten:
- „Beeil/Beeile dich!” - beeilen gehört zu den schwachen Verben.
- „Gib mir die Butter!” - geben ist ein starkes Verb, bei dem es zu einem Stammwechsel in der 2. und 3. Person Singular kommt.
- „Nehmt Tom mit!”
- „Iss bitte deinen Brei auf.” - essen ist ein starkes Verb mit Stammwechsel in der 2. und 3. Person Singular.
- „Tritt jetzt endlich gegen den Ball!” - treten gehört zu den starken Verben mit Stammwechsel in der 2. und 3. Person Singular.
- „Lest den Text gemeinsam.”
- „Wirf mir auch mal den Ball zu!” - werfen gehört zu den starken Verben und hat einen Stammwechsel in der 2. und 3. Person Singular.
- „Teilt euch bitte die Schokolade ein und esst nicht alles auf einmal!“
-
Beschreibe den Gebrauch des Präsens.
TippsDas Präsens ist das Tempus der Gegenwart. Es wird für gerade ablaufende Geschehen, Gesetze oder Sprichwörter genutzt.
- Wir gucken gerade einen spannenden Film.
Das Präsens kann eingesetzt werden, um Handlungen oder Situationen der Zukunft auszudrücken. Das erkennst du am Temporaladverb, welches auf die Zukunft verweist. Morgen gehen wir in den Park. - morgen ist das Temporaladverb und verweist auf eine Handlung der Zukunft in den Park gehen
LösungDer Gebrauch des Präsens
Das Präsens drückt ein Geschehen aus, das sich in der Gegenwart ereignet. Des Weiteren kann man aber auch zukünftige Aussagen tätigen, dazu brauchst du aber ein temporales Adverb oder eine temporale Ergänzung: Ich gehe morgen ins Kino.
Auch für Ereignisse in der Vergangenheit kannst du das Präsens verwenden. Man nennt es dann episches Präsens. Gerade ablaufende Geschehnisse, Gesetzestexte sowie Sprichwörter stehen meist im Präsens. In den Medien wird diese Zeitform verwendet, um die Aktualität von Ereignissen hervorzuheben
-
Erschließe die fehlenden Informationen zum Verb.
TippsDer Infinitiv ist die Grundform des Verbs.
Beispiele: singen, sagen, lesen, lachen, usw.
Starke oder unregelmäßige Verben erkennst du oft bereits im Präsens durch den Stammwechsel in der 2. und 3. Person Singular.
Manchmal musst du das Präteritum eines Verbes bilden, um zu erkennen, ob dieses stark oder schwach konjugiert wird. Beispiel: kommen - ich kam
LösungDie korrekten Lösungen lauten:
- Die Sonne scheint heute den ganzen Tag.
- Ben und Paul laufen zur Schule. Kevin fährt mit dem Bus.
Infinitiv: fahren, Person: 3. Person, Numerus: Singular, Art der Konjugation: stark Bei beiden Verben laufen und fahren erkennst du die starke Konjugation bereits im Präsens durch den Stammwechsel von au zu äu bzw. a zu ä.
- Ich fahre im Sommer mit meinen Eltern in den Urlaub.
- Wir gewinnen bestimmt das nächste Spiel.
Das Verb gewinnen folgt der starken Konjugation. Dies erkennst du aber nicht im Präsens, sondern erst im Präteritum: Er gewann das Spiel. Der Vokal wechselt von i zu a.
- Im Kunstunterricht malt ihr morgen ein Stillleben.
- Du spielst wirklich gut Fußball.
- Der Wind bläst mäßig bis stark.
- Es schmeckt dir wohl nicht?

Verb – Person, Numerus, Tempus, Modus und Genus Verbi

Konjugation der Verben – starke, schwache und unregelmäßige Verben

Trennbare Verben

Verb – Stammformen

Transitive und intransitive Verben

Finite und infinite Verben

Partizip I und Partizip II – Bildung und Gebrauch

Hilfsverben – Überblick

Modalverben

Verbale Teile

Konjugation der Verben im Präsens – starke Verben
4.400
sofaheld-Level
6.572
vorgefertigte
Vokabeln
8.830
Lernvideos
38.416
Übungen
34.552
Arbeitsblätter
24h
Hilfe von Lehrer*
innen

Inhalte für alle Fächer und Schulstufen.
Von Expert*innen erstellt und angepasst an die Lehrpläne der Bundesländer.
Testphase jederzeit online beenden
Beliebteste Themen in Deutsch
- Präteritum
- Perfekt
- Präsens
- Artikel
- Pronomen
- Subjekt
- Plusquamperfekt
- Umlaute
- Bestimmte und unbestimmte Artikel
- Buchvorstellung planen
- Selbstlaute, Doppellaute und Umlaute erkennen
- Was ist ein Subjekt
- Possessivpronomen
- Anapher
- Gedichtinterpretation Schluss
- Prädikat
- Konjunktiv I
- Denotation, Konnotation
- Wortarten
- Metapher
- Bilderrätsel
- Rhetorische Frage
- Mitlaute
- Personalpronomen
- Wörter mit -keit am Ende
- Das oder dass
- Vergangenheitsformen
- Modi des Verbs
- Satire, Parodie
- Allegorie
- Bertolt Brecht
- Akrostichon
- Alliteration
- Relativpronomen
- Anagramm Beispiele Deutsch
- Expressionismus
- Einfache und Doppelkonsonanten
- Fabeln
- Konjunktiv 2
- Oxymoron
- Kurzgeschichten analysieren
- Akkusativobjekt
- Satzgefüge, Satzreihe
- Indirekte Rede
- Besuch der alten Dame Inhaltsangabe
- Demonstrativpronomen
- Sturm und Drang
- Novelle
- Was ist eine Legende
- Genitiv
Madame Wormuth sie machen das sooo
t
o
l
l
!
!:)
Tipp.
Wenn ihr dass später mal vergisst schreibt es euch lieber auf einen Zettel auf dann wisst ihr immer wie das und das geht :)
In der Menüzeile des Videos, also unterm Videobild, ist rechts neben der Dauer ein Tacho-Symbol. Wenn du da mit der Maus draufgehst, kannst du die Abspielgeschwindigkeit schneller oder langsamer einstellen. Sie ist normalerweise auf 1 eingestellt, 0,8 ist langsamer und 0,5 noch mal etwas langsamer. Vielleicht verstehst du es dann besser. Du kannst natürlich auch jederzeit auf Stopp drücken und Teile des Videos wiederholen.
ich fand es gut aber zu schnell
ich find das Video nicht gut erklert...