„Andorra“ – Inhaltsangabe (Frisch)
Andorra von Max Frisch: Ein Aufruf gegen Vorurteile und Diskriminierung. Tauche ein in die fiktive Welt von Andorra, in der der 20-jährige Andri gegen Vorurteile gegen Juden kämpft. Entdecke, wie falsche Identitäten und tragische Schicksale zu einem dramatischen Ende führen. Interessiert? All das und mehr erfährst du im vollständigen Text!

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Grundlagen zum Thema „Andorra“ – Inhaltsangabe (Frisch)
Das Drama Andorra von Max Frisch – ein Überblick
Das Theaterstück Andorra des Schweizer Schriftstellers Max Frisch (1911–1991) wurde 1961 in Zürich uraufgeführt. Es zählt heute zu seinen bekanntesten Theaterstücken. Was ist die Kernaussage von Andorra? Max Frisch schrieb das Drama, um vor Vorurteilen und Diskriminierung sowie ihren Auswirkungen zu warnen.
Andorra von Max Frisch – Inhaltsangabe
Es folgt eine kurze Zusammenfassung des Dramas Andorra von Max Frisch:
Das Stück spielt in dem gleichnamigen, fiktiven Land namens Andorra, das sich nicht auf den realen Kleinstaat Andorra bezieht. Obwohl Andorra ein friedlicher Ort ist, herrscht die Sorge, dass das feindliche Nachbarvolk, die sogenannten Schwarzen, in Andorra einfallen könnten. Im Mittelpunkt des Stücks steht der 20 Jahre alte Andri. Weil er als Jude gilt, wird er mit vielseitigen Vorurteilen konfrontiert, die ihn letztendlich in den Tod treiben.
Was passiert also in dem Buch Andorra? Andri wächst im Haus des Lehrers auf. Der Lehrer hat ihm und den Bewohnerinnen und Bewohnern Andorras erzählt, er habe Andri als Kind vor den Schwarzen gerettet und als Pflegekind bei sich aufgenommen. Andri sei als Jude dort in Gefahr gewesen. Alle glauben ihm.
Doch auch in Andorra herrschen Vorurteile gegen Juden. So meinen die Bewohnenden an Andri bestimmte negative Eigenschaften zu bemerken, die sie mit Juden in Verbindung bringen. Dazu gehören unter anderem Geldgier, Feigheit, Ehrgeiz und Humorlosigkeit.
Ein Beispiel für die Vorurteile, mit denen Andri konfrontiert wird, zeigt sich wie folgt: Der Lehrer muss eine besonders hohe Summe Geld bezahlen, damit der Tischler Andri in die Lehre nimmt. Denn obwohl der Junge sehr geschickt ist, glaubt der Tischler, Andri habe das Handwerk nicht im Blut. Er fühlt sich in seiner Meinung bestätigt, als er eine misslungene Arbeit, die vom Gesellen stammt, irrtümlich Andri zuordnet. Andri kann den Tischler nicht von dem Missverständnis überzeugen und wird in den Verkauf versetzt, was – so glaubt der Tischler – viel besser zu ihm als Juden passt.
Andri tut sich daher schwer, seine eigene Identität zu finden. Er fragt sich, wer er ist und wie er ist. Unterscheidet er sich von den anderen, weil er Jude ist? Besitzt er die Eigenschaften, die Juden zugeschrieben werden? Das sind die Fragen, die Andri immer wieder reflektiert. Er leidet darunter, dass er benachteiligt wird. Im Laufe des Dramas nimmt er immer mehr die vermeintliche Identität dessen an, was sich die Gesellschaft unter einem typischen Juden vorstellt.
Es gibt einen Menschen, dem Andri vertraut. Es ist die 19 Jahre alte Barblin, die Tochter des Lehrers. Die beiden lieben sich. Er träumt davon, sie zu heiraten. Noch weiß er nicht, dass der Lehrer gelogen hat, denn Andri ist kein Pflegesohn. Er ist der leibliche Sohn des Lehrers und Barblin ist damit seine Halbschwester, die er also nicht heiraten kann. Er ist somit auch kein Jude und wurde nicht vor den Schwarzen gerettet.
Warum hat der Lehrer gelogen? Der Lehrer wollte ein Verhältnis mit einer Schwarzen, der Senora, geheim halten. Als Andri um Barblins Hand anhält, weist der Lehrer Andri ab. Andri glaubt, es liege darin, dass er Jude ist. Doch der wahre Grund liegt darin, dass Barblin Andris Halbschwester ist.
Als der Lehrer Andri später doch die Wahrheit offenbart, könnte man glauben, Andri sei erleichtert, von den Vorurteilen befreit zu sein. Doch er glaubt nicht, dass der Lehrer ihn als Sohn verleugnet hat. Auch als die Senora ihren Sohn sucht und zu Besuch kommt, kann und will Andri das Selbstbild, das er aufgebaut hat, nicht aufgeben. Zu lange wurde er anders als die anderen behandelt. Nun kann er sich nicht als Gleicher unter Gleichen fühlen.
Den Bewohnerinnen und Bewohnern Andorras geht es ähnlich. Auch sie rücken von ihrem Bild, das sie sich von Andri gemacht haben, nicht ab. Sie lehnen Andri weiterhin ab und trauen ihm Böses zu. So sind sich alle sicher, dass Andri derjenige ist, der die Senora durch einen Stein getötet hat.
Starke Konflikte entstehen auch zwischen Andri und Barblin. Andri ist gekränkt. Er glaubt, Barblin sei ihm untreu gewesen, obwohl sie von einem Soldaten vergewaltigt wurde. Er sehnt sich nach Intimität mit ihr und will nicht als ihr Bruder gelten.
Wie endet Andorra? Als die Schwarzen in Andorra einfallen, veranstalten sie eine sogenannte Judenschau, bei der sich Juden angeblich an äußeren Merkmalen erkennen lassen. Als Andri als Jude kategorisiert wird, ist das sein Todesurteil. Er wird erschossen. Daraufhin erhängt sich der Lehrer, weil er seine Schuldgefühle nicht mehr ertragen kann. Barblin wird vor Kummer wahnsinnig.
Zusammenfassung der Bilder des Dramas Andorra – die Struktur
Zur kurzen Zusammenfassung der Kapitel bzw. der Bilder 1–12 des Dramas Andorra gehört ein Hinweis auf die Zweiteilung des Stücks:
Bilder | Andris Entwicklung |
---|---|
1–6 | Andris Ziel besteht darin, sich gegen die Vorurteile der Bewohnenden Andorras zu wehren. |
7–12 | Andri verinnerlicht zunehmend die Vorurteile, mit denen er konfrontiert wird. |
Das Stück besteht also aus zwölf Bildern. Ein zentrales Kapitel in Andorra ist das neunte Bild. Dieses lässt sich wie folgt zusammenfassen:
- Die Senora deutet Andris wahre Herkunft an.
- Der Pater will Andri über seine Abstammung aufklären, aber Andri glaubt ihm nicht.
- Der Lehrer berichtet, dass die Senora durch einen Stein getötet wurde, und verdächtigt Andri.
Das Kapitel ist so zentral, da es die Handlung vorantreibt. Noch könnte sie sich zum Guten wenden, doch Andri beharrt auf seiner Überzeugung, der zu sein, für den ihn alle halten.
Die Personen Andorras rechtfertigen sich für das, was geschehen ist. Alle, außer dem Pater, leugnen ihre Mitschuld am Tod von Andri.
Transkript „Andorra“ – Inhaltsangabe (Frisch)
Max Frisch: Andorra - Inhaltsangabe
Stell dir vor, du wächst in dem Glauben auf, dass du aus Italien kommst. Deine Eltern haben dir gesagt, du seist adoptiert. All deine Freunde und auch deine Lehrer halten dich für einen Italiener. Auch du fühlst dich wie ein Italiener, weil alle dir dies bestätigen. Manchmal nervt es dich zwar, immer etwas anders als die anderen behandelt zu werden, aber an sich bist du stolz darauf.
Und dann erfährst du plötzlich, dass es alles gar nicht stimmt. Es ist eine Lüge. In Wirklichkeit bist du Deutscher und gar nicht adoptiert. Wie fühlst du dich dann? Hörst du auf zu glauben, dass du Italiener bist? Oder hältst du daran fest?
Ungefähr so geht es Andri. Der junge Mann wächst in Andorra auf, einem friedlichen Land. Rundherum herrschen die “Schwarzen”. Damit meint Max Frisch feindliche Menschen aus einem nahe gelegenen Land. Die Andorraner fürchten, dass sie bald auch in Andorra einfallen werden. Andri lebt im Haus des Lehrers. Er glaubt, dass er Jude sei und dass der Lehrer ihn als Kind vor den “Schwarzen” gerettet habe. So hat es der Lehrer ihm und allen Andorranern erzählt. Die Andorraner behandeln Andri als Juden. Als er zum Beispiel eine Tischlerlehre machen möchte, will der Tischler ihn nicht in seiner Werkstatt haben. Der Grund: Andri habe es nicht im Blut. Er rät ihm stattdessen Verkäufer zu werden, ein angeblich passenderer Beruf für Juden.
Andri macht sich Gedanken über seine Identität. Ist er wirklich anders als alle anderen? Ist er so, wie die anderen es sagen? Dass er in der Öffentlichkeit diskriminiert wird, quält ihn. Er hat Selbstzweifel. Der einzige Mensch, mit dem Andri seine Gedanken offen besprechen kann, ist Barblin. Sie ist die Tochter des Lehrers. Andri liebt sie und möchte sie heiraten. Als Andri sich endlich durchringt und beim Lehrer um ihre Hand anhält, ist dieser gezwungen, die Wahrheit zu verkünden. Andri ist gar kein Jude. Und er ist auch nicht sein Pflegesohn. Andri ist sein eigener, leiblicher Sohn. Er ist der Sohn des Lehrers und einer “Schwarzen”, der Senora.
Nun kann Andri die Wahrheit nicht glauben. Er hat sich schon zu sehr mit seiner Identität als Jude abgefunden. Alle haben ihm gesagt, dass er anders sei als sie, nun fühlt er sich auch anders. Und warum sollte ein Vater so eine Lüge erzählen? Selbst als die Senora, seine Mutter, zu Besuch kommt, glaubt er dem Lehrer nicht. Auch die Andorraner rücken nicht davon ab, Andri für einen Juden zu halten. Als die Senora durch einen Stein getötet wird, ist für das ganze Dorf klar, dass Andri schuld ist.
Dann fallen die “Schwarzen” in Andorra ein. Die Situation spitzt sich zu. Bei der Judenschau wird Andri als Jude identifiziert. Er wird abgeführt und erschossen. Der Lehrer erhängt sich daraufhin und Barblin wird wahnsinnig.
Das Stück ist in zwölf Bilder aufgeteilt. Insgesamt kommen zwölf sprechende und vier stumme Personen vor. Nach fast jedem Bild tritt eine Person in den Zeugenstand. Der Zeugenstand ist zeitlich später angesiedelt, nachdem die ganze Geschichte passiert ist. Die Personen müssen sich im Zeugenstand rechtfertigen. Bis auf den Pater gesteht niemand ein, Mitschuld an Andris Tod zu tragen.
Andri wächst also in dem Glauben auf, ein Jude zu sein. Er hat diese Identität verinnerlicht und wird von seinen Mitmenschen auch als solcher behandelt. Durch den Heiratsantrag erfährt Andri, wie es um seine wirkliche Identität steht. Von der Lüge verwirrt, hält er jedoch an seiner Identität als Jude fest. Als die “Schwarzen” zur Judenschau kommen, wird er abgeführt und getötet.
Die Frage nach der Identität, steht im Mittelpunkt des Dramas. Dabei geht es nicht nur darum, was in dem Pass eines Menschen eingetragen wurde oder welcher Blutgruppe er angehört. Identität hat vielmehr auch damit zu tun, was andere über einen denken und erzählen. Schließlich kommt es auch darauf an, wie man selbst zu sich steht. Max Frisch hinterlässt uns die Frage: Ob Andri je eine Chance besaß oder sein Schicksal durch die Lüge von Anfang an besiegelt war?
„Andorra“ – Inhaltsangabe (Frisch) Übung
-
Gib an, welche Aussagen auf das Drama zutreffen.
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Bestimme den Verlauf des Theaterstückes.
-
Entscheide, welche Aussage zu welcher Person gehört.
-
Charakterisiere das Verhältnis zwischen Andri und seinem Vater.
-
Nenne die beiden Hauptfiguren des Theaterstückes.
-
Arbeite heraus, was man unter Identität versteht und wie sie zustandekommt.
9.360
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Vokabeln
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- nochmal oder noch mal
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- nach Doppelpunkt groß oder klein
- Komma vor um
- Bescheid geben groß oder klein
- auf grund oder aufgrund
- Komma vor sondern
- Mitlaute
- Zurzeit oder zur Zeit
Schönes Video
super!
Gute Zusammenfassung, danke !