Oratio obliqua - Sätze in der indirekten Rede
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Grundlagen zum Thema Oratio obliqua - Sätze in der indirekten Rede
In vielen Texten taucht die oratio obliqua auf: Hier gibt ein Sprecher das wieder, was ein anderer einmal gesagt hat. In diesem Video lernst du, nach welchen Regeln die indirekte Rede im Lateinischen funktioniert und was du bei der Übersetzung beachten musst. Ich zeige dir, was sich verändert, wenn man einen Satz in die indirekte Rede setzt. Danach kennst du alle wichtigen Regeln und kannst sie entschlüsseln! Viel Spaß!
Transkript Oratio obliqua - Sätze in der indirekten Rede
Salve! Du hast sicher schon Bekanntschaft mit der Oratio obliqua gemacht, der Indirekten Rede im Lateinischen. Wie du bestimmt schon weißt, ist das die berichtete Rede. Also, wenn zum Beispiel Marcus jemandem erzählt, was seine Schwester Tullia gesagt hat. Wir werden heute also wiederholen, wie die Oratio obliqua gebildet wird, wie man sie erkennt und wie man sie übersetzt, damit du dabei keine Probleme hast. Um die Oratio obliqua zu bilden, solltest du dich bereits mit dem AcI und dem Konjunktiv auskennen. Außerdem solltest du die consecutio temporum kennen, die Zeitenfolge in lateinischen Nebensätzen. Stellen wir uns folgende Situation vor: Tullia und ihre Mutter befinden sich in einer typischen Situation. Tullia sagt zu ihrer Mutter: In scholam ire nolo. Ich will nicht in die Schule gehen. Darauf fragt die Mutter verwundert: Cur in scholam ire non vis? Was im Deutschen heißt: Wieso willst du nicht in die Schule gehen? Tullias Antwort ist: In scholam ire nolo, quod hodie magister de gestis Romanorum narrabit. Ich will nicht in die Schule gehen, weil der Lehrer heute über römische Geschichte reden wird. Tullias Bruder Marcus hat das Gespräch belauscht. Er erzählt es seinem Freund Gaius weiter. Aus dem ersten Satz: In scholam ire nolo, macht Marcus: Soror mea dixit se in scholam ire nolle. Aus dem Hauptsatz wird also ein AcI. Du übersetzt ihn mit Konjunktiv: Meine Schwester sagte, sie wolle nicht in die Schule gehen. Wie du weißt, fragt die Mutter daraufhin: Cur in scholam ire non vis? Warum willst du nicht in die Schule gehen? Marcus erzählt das Gaius so: Mater interrogavit, cur illa in scholam ire nollet. Im übergeordneten Satz: Mater interrogavit, steht das Prädikat im Perfekt. Und somit in einem Nebentempus. Deshalb wird aus dem Indikativ Präsens vis der Konjunktiv Imperfekt nollet. Weil alle Fragen in der Oratio obliqua in den Konjunktiv gehen und sich nach der consecutio temporum richten. Ins Deutsche übersetzt du den Satz mit: Die Mutter fragte, warum sie nicht in die Schule gehen wolle. Tullia hat geantwortet: In scholam ire nolo, quod hodie magister de gestis Romanorum narrabit. Ich will deswegen nicht in die Schule gehen, weil der Lehrer heute über römische Geschichte reden wird. Marcus gibt Tullias Antwort folgendermaßen wieder: Se in scholam ire nolle, quod eo die magister de gestis Romanorum narraret. Er weiß nämlich, dass er für Nebensätze in der Oratio obliqua den Konjunktiv braucht. Deswegen wird aus dem Indikativ Futur narrabit der Konjunktiv Imperfekt narraret. Dabei beachtet er die consecutio temporum. Diesen Satz wollen wir uns noch einmal genauer anschauen. Du siehst, dass nicht immer ein redeeinleitendes Wort wie: Dixit, Sie sagte, steht. Dixit wäre im Perfekt, und es handelt sich damit um ein Nebentempus. Aus diesem Grunde steht der Konjunktiv Imperfekt. Auch im Deutschen denkt man sich das redeeinleitende Wort mit, und du übersetzt einfach mit Konjunktiv. Sie wolle nicht in die Schule gehen, weil der Lehrer an jenem Tage über die römische Geschichte reden würde. In der Oratio obliqua ändern sich auch Zeit- und Ortsangaben und Pronomina. Du siehst, dass Tullia mit ihrer Mutter zum Beispiel von hodie, heute, sprach. Wenn Marcus dann Gaius diese Situation wie hier eine Woche später beschreibt, kann er nicht wieder hodie, heute, benutzen. Er verwendet zum Beispiel eo die, an jenem Tag. Es wird also deutlich, dass es zu einem Perspektivwechsel kommt, der auch Auswirkungen auf die adverbialen Bestimmungen und die Pronomina hat. Ich zeige dir jetzt, wie sich Zeit- und Ortsangaben in der Oratio obliqua verändern. Hic, hier, in der Oratio recta wird zu ibi, dort, in der Oratio obliqua. Heri, gestern, verändert sich zu pridie, am Vortag. Cras, morgen, wiederum wird zu postridie, am Folgetag. Und nunc, jetzt, zu tum, damals. Auch die Pronomina verändern sich. Die Person, deren Rede wiedergegeben wird, wird in der Oratio obliqua zu se oder ipse. Der Gesprächspartner wird jedoch durch die Formen von ille angezeigt. Ich fasse dir noch einmal das Wichtigste zur Oratio obliqua zusammen. Alle Hauptsätze werden zum AcI. Alle Nebensätze und Fragen treten in den Konjunktiv. Zeit- und Ortsangaben werden an die Perspektive angepasst. Pronomina, die sich auf den Sprecher beziehen, werden zum Reflexivum. Toll! Jetzt kennst du dich mit der Oratio obliqua aus. Vale! Und bis zum nächsten Mal.
Oratio obliqua - Sätze in der indirekten Rede Übung
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Benenne alle Sätze, die in der oratio obliqua stehen.
TippsDie oratio obliqua ist oft von Verben des Sagens, Denkens und Meinens abhängig.
Schau, welche Sätze von solchen Verben abhängen.
In der oratio obliqua stehen Hauptsätze im AcI, Nebensätze im Konjunktiv.
LösungDie indirekte Rede steht meist nach Verben des Sagens, Denkens und Meinens. Dabei gibt jemand wieder, was er selbst oder jemand anderes getan oder gesagt hat.
Um direkte Rede in indirekte Rede umzuformen, musst du aus jedem Hauptsatz einen AcI machen. Nebensätze bleiben erhalten, treten aber in den Konjunktiv.
Achtung: Ein übergeordnetes Prädikat kann stehen, muss aber nicht. Wenn du einen AcI ohne so ein Prädikat siehst, handelt es sich vielleicht um indirekte Rede.
In der Aufgabe musst du also untersuchen, ob der Satz einen AcI enthält und, falls Nebensätze vorhanden sind, ob sie im Konjunktiv stehen.
In der deutschen Übersetzung geben wir alles mit dem Konjunktiv wieder.
Indirekte Rede sind also:
- Se equos emere (Hauptsatz), si pecuna sibi sit. (Nebensatz).
- Dixit se Romam relinquere (Hauptsatz), quia vita rustica sanius esset. (Nebensatz)
- Se non scivisse (Hauptsatz), quare bello non vicissent. (Nebensatz).
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Benenne alle Sätze in der oratio obliqua.
TippsWelche Form bekommt ein Hauptsatz, wenn er in die oratio obliqua tritt?
Wie verändern sich Nebensätze?
Vokabelhilfen zum Verständnis:
- persona, -ae (f.) – die Figur, Person
- dexter, dextera, dextrum – rechts
- sinister, sinistra, sinistrum – links
- culpa, -ae (f.) – die Schuld
- ad genas procumbere – auf die Knie fallen
- supplicare, supplico – flehen
- veniam dare + Dativ – jemandem verzeihen
- probus, a, um – gut
- aliquem auxilium implorare – jemanden um Hilfe anflehen
- ignoscere, ignosco – verzeihen
- facinus, facinoris (n.) – die Tat
- rem foedam facere – eine schlimme Tat begehen
- soror, -is (f.) – die Schwester
LösungSo gut es geht, versucht die junge Frau, Gaius das Geschehen auf der Bühne wiederzugeben. Dabei erzählt sie von den Taten der Schauspieler. Ebenso wiederholt sie das Gesagte. Dies macht sie mit der oratio obliqua. In ihrer Sprechblase findest du also Sätze der direkten und der indirekten Rede.
Schauen wir uns die Sätze am besten einzeln an:
- Persona dextra, cui nomen Marcus est, ad genua procumbit supplicatque. – Die rechte Figur, dessen Name Marcus ist, wirft sich zu Füßen des anderen und fleht. – Hier beschreibt sie die Szene auf der Bühne. Alle Verben stehen im Indikativ. Es handelt sich also um direkte Rede.
- Illum sibi veniam dare, quod homo probus sit. – Jener solle ihm verzeihen, weil er doch ein redlicher Mann sei. Die junge Frau gibt das wieder, was die Figur Marcus sagt. Der Hauptsatz des Gesagten steht im AcI und der Nebensatz im Konjunktiv. Hier steht indirekte Rede.
- Et deos auxilium implorat. – Und er fleht die Götter um Hilfe an. Hier beschreibt sie keine wörtliche Rede, sondern umschreibt es. Das Verb steht im Indikativ und damit ist es direkte Rede.
- Sed Gaius, persona sinistera, respondit – Aber Gaius, die linke Figur, antwortet. Die junge Frau beschreibt wieder das tatsächliche Vorgehen auf der Bühne – in direkter Rede.
- Ipsum illum non ignoscere, ut ille ante oculos deorum culpam sceleris ferat. – Er selbst verzeihe jenem nicht, damit jener die Schuld seiner Tat vor den Augen der Götter ertrage. Hier gibt sie das Gesagte wieder. Also auch hier ist es indirekte Rede.
- Quis veniam tanti facinoris non det? – Wer würde eine solche Tat nicht verzeihen? Auch hier steht die indirekte Rede. Die Rede des Gaius wird fortgesetzt.
- Nunc Marcus flet vocatque – Jetzt weint Marcus und ruft. Eine Handlung auf der Bühne wird beschrieben, damit ist es direkte Rede.
- Numquam se rem foedam fecisse, si sororem illius sciverit. – Niemals hätte er eine schändliche Tat begannen, wenn er vorher jenes Schwester gekannt hätte. Die junge Frau gibt hier das Gesagte in indirekter Rede wieder.
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Ordne die oratio recta der oratio obliqua zu.
TippsErinnere dich, wie sich Zeit- und Ortsadverbien verändern.
Achte auf die Zeitverhältnisse.
LösungEs gibt nur wenige Hinweise, an denen du erkennst, welcher Satz in direkter Rede zum welchem in oratio obliqua gehört.
Du kannst zuerst auf die Verbformen achten. In welcher Zeitstufe stehen sie? Ist der Infinitiv in der oratio obliqua ein Infinitiv Präsens oder Infinitiv Perfekt? Daran kannst du sehen, ob er in der direkten Rede auch im Präsens oder in der Vergangenheit gestanden haben muss.
Eindeutiger wird es, wenn du auf die Adverbien der Zeit und des Ortes achtest. Dazu musst du aber wissen, wie sich Zeit- und Ortsangaben in der oratio obliqua verändern.
In der wörtlichen Rede redet immer eine Person aus ihrer Sicht. Wenn sie Zeit- oder Ortsangaben machen will, sagt sie zum Beispiel: Hier oder jetzt will ich etwas tun.
Gibt jemand nur wieder, was ein anderer gesagt hat, kann er das nicht einfach so wiederholen: Er befindet sich ja nicht mehr am selben Ort und in derselben Zeit. Deshalb muss er zum Beispiel sagen: Dort habe er tun wollen, damals oder an diesem Tag habe er es machen wollen.
Das ist im Deutschen genau gleich wie im Lateinischen.
Schauen wir uns die Sätze an:
- Hodie in taberna vinum potare volo. – Heute will ich in der Taverne Wein trinken. – Se eo die in taberna vinum potare velle. – Er wolle an diesem Tag in der Taverne Wein trinken.
- Hieri in taberna vinum potare volui. – Gestern wollte ich in der Taverne Wein trinken. – Se pridie in taberna vinum potare voluisse. – Er wollte am Vortrag in der Taverne Wein trinken.
- Nunc in taberna vinum potare volo. – Jetzt will ich in der Taverne Wein trinken. – Se tum in taberna vinum potare velle. – Er wolle daraufhin / dann in der Taverne Wein trinken.
- Hic in taberna vinum potare volui. – Hier in der Taverne wollte er Wein trinken. – Se ibi in taberna vinum potare voluisse. – Er habe dort in der Taverne Wein trinken wollen.
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Vervollständige die Übersetzung der indirekten Rede.
TippsDas übergeordnete Prädikat fehlt hier, von dem die indirekte Rede abhängt.
Denke dir vor den Sätzen jeweils ein dicit – er sagt, dass...
Hier gibt jemand die Aussage eines anderen wieder. In welchem Modus muss der deutsche Satz dann stehen?
LösungIn dieser Aufgabe findest du drei Sätze in der oratio obliqua. Das Besondere ist, dass hier das übergeordnete Prädikat fehlt, von dem die indirekte Rede abhängt. Du kannst dir jeweils ein dicit dazudenken: Er sagt, dass...
Gibt jemand die Aussage eines Anderen nur wieder, brauchst du im Deutschen den Konjunktiv. Es muss nämlich klar werden, dass es sich nicht um eine Tatsache handelt, sondern etwas nur nacherzählt wird. Dabei lässt der Sprecher offen, ob die Aussage richtig oder falsch ist, die er wiederholt. Im Deutschen sagst du deshalb: er sei gewesen, er habe gemacht.
In den Sätzen muss es heißen:
- Jupiter habe eine schöne junge Frau gesehen, als er vom Himmel herab geschaut habe.
- Ihr Name sei Europa gewesen und sie habe auf Sidon gelebt.
- Jupiter – in einen Stier verwandelt – habe die Jungfrau geraubt und habe sie nach Kreta gebracht.
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Entscheide, wie die oratio obliqua richtig übersetzt wird.
TippsVersuche, dich im Satz mit der indirekten Rede zu orientieren.
Wo war der Hauptsatz, was ist der Nebensatz?
In welcher Zeitstufe steht der Nebensatz?
LösungUm die Übung lösen zu können, musst du auf zwei Dinge achten.
1.) Um das Tempus in der oratio obliqua herauszufinden, musst du dir das Prädikat des übergeordneten Satzes oder des Nebensatzes im Konjunktiv anschauen. Einen übergeordneten Satz findest du hier nicht. Also schauen wir in den Nebensatz. Dort findest du das Prädikat essent. Es steht im Konjunktiv Imperfekt. Das übergeordnete Prädikat muss daher ein Nebentempus sein (Imperfekt, Perfekt oder Plusquamperfekt). Mögliche Satzanfänge sind: Dicebat, Dixit oder Dixerat.
2.) Die Zeit- und Ortadverbien verändern sich, wenn sie von der direkten in die indirekte Rede gestellt werden. Der Satz „Er möchte morgen nach Griechenland reisen, weil es dort viele Philosophen gibt“ ist falsch, weil sich „morgen“ immer an der Zeit des Sprechers orientiert. Der Sprecher einer indirekten Rede ist ja ein anderer als derjenige, der eigentlich die direkte Rede sagte.
Richtig sind:
- Er sei am nächsten Tag nach Griechenland gereist, weil es dort viele Philosophen gegeben habe. (Imperfekt, Perfekt)
- Er wäre am nächsten Tag nach Griechenland gereist, weil es dort viele Philosophen gegeben hätte. (Plusquamperfekt)
- Er möchte morgen nach Griechenland reisen, weil es dort viele Philosophen gibt. (Das ist direkte Rede.)
- Er wäre damals nach Griechenland gereist, wenn es dort viele Philosophen gegeben hätte. (Hier findest du auch Konjunktive. Der Inhalt ist aber eine Vorstellung, die nicht erfüllt werden kann.)
- Er reise am nächsten Tag nach Griechenland, weil es dort viele Philosophen gebe. (Dieser Satz ist eine oratio obliqua, aber im Präsens.)
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Übersetze die oratio obliqua ins Deutsche.
TippsVerwende auch im Deutschen den Konjunktiv in der indirekten Rede.
Wenn du mehr als einen Akkusativ im AcI findest, dann überlege, welcher beim Übersetzen zum Subjekt wird.
Wer fleht wen an?
LösungAlle Sätze in der Aufgabe stehen in der indirekten Rede. Jemand gibt also nur wieder, was ein Anderer erzählt hat. Er lässt dabei offen, ob es richtig oder falsch ist. Deshalb brauchst du im Deutschen den Konjunktiv – zum Beispiel: er sei, er mache, er sei gewesen, er habe gemacht.
Bei der Übersetzung musst du auch auf die Zeit achten. Steht ein Infinitiv Perfekt wie in den Sätzen der Aufgabe, musst du ihn auch mit Vergangenheit wiedergeben. Es heißt also:
- Die römischen Priester hätten einen Stier geopfert, um die Götter zu versöhnen.
- Dennoch hätten die Götter ein Unwetter geschickt, das die Felder verwüstet hätte.
- An diesem Tag hätten die Menschen die Götter angefleht, dass sie ihnen helfen.
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Hallo Eemilelv,
mach's dir nicht so schwer, das über den Umweg des Prädikatnomens erklären zu wollen. Das funktioniert hier nicht. Merke dir einfach: Der Infinitiv Futur wird mit dem PFA und esse gebildet. Die Partizipform muss in einem nachzeitigen AcI also in Kasus, Numerus und Genus mit dem Subjektsakkusativ übereinstimmen.
Zu deinen angemerkten Fehlern: respondit/respondet habe ich nicht finden können. Den anderen Satz habe ich im Lösungsweg korrigiert. Danke für den Hinweis!
Liebe Grüße aus der Redaktion
Bin gerade an der zweiten Übung.
Hier stimmt der Text in der Sprechblase der jungen Frau nicht mit der Lösung/Erklärung überein.
In der 5. Zeile der Sprechblase steht "respondit" (Perfekt) - in der Übung aber "respendet" (Präsens)
Im nächsten Satz steht "Quis" statt "Qui" (diese [Götter])
Der Satz ist in der Sprechblase eine Frage - in der Besprechung aber eine Aussage.
Ach, ich war fälschlicherweise davon ausgegangen, dass hier das Partizip Futur Aktiv zugleich als Partizipium coniunctum aufgetrete - hatte mich von der KNG-Kongruenz täuschen lassen.
Hat das PFA denn hier eher so eine Funktion wie ein Prädikatsnomen - ich denke dabei an "esse" - oder wie kann man die Funktion nennen?
Hier nochmal der Aussagesatz:
- Nautae clamabant navem interituram atque ipsos secum correpturam (esse). -
Ich übersezte mal anders: Die Seeleute riefen, dass das Schiff sinke und sie mit sich reißen werde.
Es handelt sich also um ein "Schiff, das sinken (wird) und die Seeleute mit sich reißen wird" . Erfüllte das nicht den verbal-adjektivischen Charakter, der einem Partizip (hier im Futur Aktiv) zukommt?
Hallo Eemilelv,
bei "interituram (esse)" und "correpturam (esse)" handelt es sich nicht um PCs, sondern es sind Partizipien im Futur Aktiv, die im AcI eine Nachzeitigkeit zum Ausdruck bringen. Sie stehen in dem Falle meistens mit dem Infinitiv "esse", das auch weggelassen werden kann. Deswegen steht es hier in Klammern.
LG, die Redaktion
Guten Tag! Habe eben den folgenden Satz gelesen:
- Nautae clamabant navem interituram atque ipsos secum correpturam (esse). -
(Die Seeleute riefen, das Schiff werde sinken und sie mit sich reißen.)
Bei „interituram“ und „correpturam“ handelt es sich – so denke ich – jeweils um ein Partizipium coniunctum zu navem als Akkusativ-Subjekt. Da ich „(esse)“ eingeklammert vorgefunden habe, gehe ich davon aus, dass es als Infinitiv zum Akkusativ nur mitgedacht werden muss?