Hallo. Mein Name ist Steffi. Wusstest Du, dass man in der Natur lesen kann wie in einem Buch? In einem Buch werden die Informationen mit Buchstaben und Wörtern vermittelt. In der Natur sind es die Pflanzen, die Dir den Zustand der Natur beschreiben können. Um diese Pflanzen geht es in diesem Video. Ich erkläre Dir die Bedeutung von Zeigerpflanzen und nenne Dir typische Beispiele. Kommen wir zunächst zur Definition: Was sind Zeigerpflanzen? Es gibt Pflanzen, die ganz bestimmte Anforderungen an einen abiotischen Umweltfaktor haben, wie zum Beispiel Licht, Feuchtigkeit oder Mineralstoffgehalt. Sie wachsen nur an Orten, die ihre Anforderungen genau erfüllen. Bereits leichte Abweichungen oder Veränderungen sorgen dafür, dass sie an diesem Ort nicht mehr leben können. Diese Pflanzen nennen wir Zeiger- oder Indikatorpflanzen. Das zeige ich Dir am besten an einem Beispiel. Schauen wir uns diese Pflanze an und nehmen an, hierbei handelt es sich um eine Salzpflanze. Bei sehr wenig Salz im Boden wächst sie eher schlecht. Ist nun etwas mehr Salz im Boden, wächst die Pflanze schon deutlich besser. Ist zu viel Salz im Boden, lässt sie den Kopf wieder hängen. Du siehst also, die Spanne, in der eine Zeigerpflanze gut wächst, ist sehr eng. Ihre Anforderung an den Standort muss genau erfüllt werden, damit sie gut wächst. Aus diesen Pflanzen kann man also lesen, wie die Umwelt, beziehungsweise die abiotischen Faktoren, an ihrem Lebensort beschaffen sein müssen. Welche Pflanzen es dabei gibt und was sie Dir aufzeigen können, siehst Du nun. Beginnen wir mit den Pflanzen, die auf saurem Boden gut wachsen. Das sind Pflanzen, die zum Wachsen einen geringen pH-Wert im Boden benötigen. Die Heidelbeere ist ein solches Beispiel. Sie wächst nur dort gut, wo der pH-Wert im sauren Bereich, also so zwischen vier und fünf liegt. Es gibt auch wiederum Pflanzen, die nur auf einem sehr kalkhaltigen, basischen Boden gut wachsen. Sie benötigen also einen hohen pH-Wert im Boden. Der Klatschmohn ist eine solche Pflanze. Nun betrachten wir zwei weitere gegensätzliche Zeigerpflanzen. Die Brennnessel und das Gänseblümchen. Die Brennnessel mag Böden mit viel Stickstoff. Daher kann man sagen, dass die Brennnessel eine Zeigerpflanze für einen stickstoffreichen Boden ist. Das Gänseblümchen mag Böden mit wenig Stickstoff. Es ist daher eine Zeigerpflanze für Böden mit wenig Stickstoff. Es gibt auch Pflanzen, die uns einen Hinweis darauf geben, dass der Boden einen hohen Salzgehalt hat. Sogenannte Salzpflanzen, wie die Binse, wachsen nur in Küstennähe, wo der Salzgehalt der Böden sehr hoch ist. Aber nicht nur die Zusammensetzung, sondern auch die Beschaffenheit eines Bodens kann durch Zeigerpflanzen bestimmt werden. Der Breitwegerich zeigt zum Beispiel, dass es sich um einen sehr festen, verdichteten Boden handelt. Mit seinen stabilen, festen Wurzeln kann er diese Böden dennoch gut durchdringen. Den Breitwegerich findet man deshalb so oft auf Gehwegen oder in den Rillen von Pflastersteinen. Schau mal genau hin, wenn Du auf Deinem Weg zur Schule bist, vielleicht siehst Du mal einen. Für den Feuchtigkeitsgehalt im Boden gibt es auch Zeigerpflanzen. Der Schachtelhalm ist ein solches Beispiel. Dort wo er wächst, kann man sich sicher sein, dass der Boden sehr feucht ist und Staunässe auftritt. Du hast nun eine ganze Reihe von Zeigerpflanzen kennengelernt. Wenden wir unser Wissen einmal an: Schau Dir einmal diesen Standort an. Dort wachsen viele Gänseblümchen. Was können wir nur anhand der dort wachsenden Pflanzen über den Boden sagen? Richtig! Wir können annehmen, dass der Boden dort wenig Stickstoff besitzt, denn das Gänseblümchen ist Zeigerpflanze für einen stickstoffarmen Boden. Fassen wir noch einmal zusammen: Es gibt Pflanzen, die ganz bestimmte Anforderungen an einen abiotischen Umweltfaktor haben, wie zum Beispiel Licht, Feuchtigkeit oder Mineralstoffgehalt. Sie wachsen also nur an Orten, die ihre Anforderungen genau erfüllen. Bereits leichte Abweichungen oder Veränderungen sorgen dafür, dass sie an diesem Ort nicht mehr leben können. Kennengelernt hast Du heute Zeigerpflanzen für saure und basische, also kalkhaltige Böden wie die Heidelbeere und den Klatschmohn. Und auch Pflanzen für stickstoffarme und stickstoffreiche Böden wie das Gänseblümchen und die Brennnessel. Auch der Salzgehalt ist ein besonders wichtiger abiotischer Umweltfaktor für Pflanzen. Die Binse ist eine Pflanze, die einen besonders hohen Salzgehalt benötigt und somit als Zeigerpflanze für besonders salzhaltige Böden dient. Der Schachtelhalm zeigt Dir, dass es sich um einen feuchten Boden handeln muss. Und der Breitwegerich verrät Dir etwas über die Beschaffenheit des Bodens. Er bevorzugt nämlich sehr feste Böden. Versuch doch einmal, auf Deinem nächsten Spaziergang Ausschau zu halten, ob Du eine Zeigerpflanze entdeckst. Viel Spaß dabei und bis bald.