Hallo! Hast du schon einmal einen Kaktus an einem See wachsend sehen? Oder eine Seerose, die an Land wächst? Nein, natürlich nicht. Aber warum ist das eigentlich so?
Genauso wie Tiere sind auch Pflanzen an ganz bestimmte Lebensräume angepasst und können nur dort existieren. In diesem Video möchte ich dir zeigen, wie sich Pflanzen an die Wasserverfügbarkeit angepasst haben. Dabei werde ich dir Trockenpflanzen, Aufsitzerpflanzen sowie Feucht- und Wasserpflanzen zeigen und dir ihre Anpassungen an unterschiedliche Wasserressourcen vorstellen.
Trockenpflanzen
Trockenpflanzen bezeichnet man auch als Xerophyten. Sie wachsen an trockenen Standorten, aber auch in sehr kalten Gebieten. Denn bei sehr niedrigen Temperaturen ist das Wasser im Boden gefroren und kann von den Pflanzen nicht aufgenommen werden. Solche Pflanzen sind also ebenso wie Pflanzen trockener Gebiete daran interessiert, möglichst wenig Wasser durch Verdunstung oder Transpiration zu verlieren. Beispiele für Trockenpflanzen sind der im Mittelmeerraum vorkommende Ölbaum und der Oleander.
Die Anpassungen an trockene Standorte kannst du leicht nachvollziehen, wenn du dir das Blatt einer Trockenpflanze genauer anschaust. Auf der Ober- und Unterseite des Blattes findest du eine mehrschichtige Epidermis, die von einer dicken wachsigen Kutikula bedeckt ist. Beide stellen einen Verdunstungsschutz dar und sorgen dafür, dass die Pflanze möglichst wenig Wasser durch die Epidermis und Cutikula verliert.
Allerdings geht natürlich Wasser über die Spaltöffnungen verloren. Spaltöffnungen findest du bei den Trockenpflanzen meist nur an der Blattunterseite. Oft sind sie verkleinert und in die Blattoberfläche eingesenkt. Feine Haare, die die Spaltöffnungen auskleiden sind eine weitere Anpassung der Trockenpflanzen. Das Wurzelsystem ist zudem sehr gut ausgebildet, um auch kleinste Wassermengen aufnehmen zu können.
Trockenpflanzen, die an noch extremeren Standorten wie z.B. der Wüste vorkommen, haben sich noch weiter an Trockenheit angepasst. Denk mal an Sukkulenten: Sie speichern in ihren Blättern oder Stämmen große Mengen an Wasser. Bei Kakteen sind die Blätter zu Dornen reduziert. Das verringert die Transpiration und schützt gleichzeitig noch vor Fressfeinden.
Nadelbäume wachsen oft in sehr kalten Gebieten der Welt. Sie haben sehr kleine Blätter. Mit ihrer geringen Oberfläche reduziert sich auch die Verdunstungsmenge durch Transpiration. Das ist vor allem im Winter wichtig, wenn das im Boden vorkommende Wasser gefriert und nicht mehr von den Pflanzen aufgenommen werden kann.
Feuchtpflanzen
Feuchtpflanzen werden auch als Hygrophyten bezeichnet. Sie kommen in Lebensräumen mit hoher Luftfeuchtigkeit und nahezu immer feuchtem Boden vor. Solche Bedingungen kannst du z.B. im Regenwald finden. Zu den Feuchtpflanzen gehören z.B. Begonien aber auch einige bei uns heimische Farne.
Da Feuchtpflanzen in Lebensräumen mit stetig guter Wasserverfügbarkeit vorkommen, findest du bei ihnen Anpassungen, die die Transpiration erhöhen. Das sind z.B. große Blattflächen. Die Blätter sind meist dünn mit einer einschichtigen Epidermis und einer dünnen Kutikula. Die Spaltöffnungen ragen aus der Epidermis hervor.
Viele Feuchtpflanzen besitzen zudem noch so genannte Hydathoden; das sind Blattöffnungen, die der aktiven Wasserausscheidung der Pflanze dienen. An feuchten Herbsttagen kannst du auch bei uns Pflanzen beobachten, die kleine Wassertröpfchen an ihren Blatträndern haben. Hier wurde Wasser über die Hydathoden ausgeschieden. Den Vorgang der aktiven Wasserausscheidung an den Blatträndern nennt man auch Guttation.
Wasserpflanzen oder Hydrophyten sind an das Leben im Wasser angepasst. Dazu zählen z.B. die Seerose oder der Wasserhahnenfuß. Die Wurzel ist bei Wasserpflanzen kaum ausgebildet, denn Wasser und darin gelöste Salze können über die gesamte Pflanzenoberfläche aufgenommen werden. Spaltöffnungen kannst du entweder an der Oberseite von Schwimmblättern finden oder sie fehlen ganz. Da Wasserpflanzen immer Wasser zur Verfügung steht, besitzen ihre Blätter auch meist keine Kutikula.
Eine weitere Besonderheit für die Anpassung an die Verfügbarkeit von Wasser sind die Epiphyten oder Aufsitzerpflanzen. Sehr bekannte Epiphyten sind die Orchideen oder Bromelien. Sie besitzen ein stark reduziertes Wurzelsystem, das meist lediglich der Anheftung auf Bäumen dient. Bromelien nehmen Wasser über die Blätter auf. Orchideen besitzen so genannte Luftwurzeln, die der Aufnahme von feinen Wassertröpfchen aus der Luft und Nährstoffen dienen.
Zusammenfassung
In diesem Video hast du gesehen, wie sich Pflanzen an die Verfügbarkeit von Wasser anpassen und dann nur in einem bestimmten Lebensraum vorkommen. Natürlich wachsen Kakteen nicht an einem See und eine Seerose wächst nicht an Land, denn dort wären sie nicht an die dort herrschenden Bedingungen angepasst.
Du hast die Xerophyten kennen gelernt, die an trockenen Standorten wachsen und daher Anpassungen gegen eine hohe Transpiration wie eine dicke Kutikula oder eingesenkte Stomata haben. Hygrophyten wachsen in feuchten Lebensräumen und müssen für eine ausreichende Transpiration sorgen. Sie haben eine dünne Kutikula und aus der Epidermis hervorragende Spaltöffnungen. Hydrophyten leben im Wasser. Sie haben oft keine Kutikula und Spaltöffnungen. Tschüss!
Hallo :)
Mesophyten sind irgendwo zwischen trockenen und feuchten Standorten einzuordnen. Dieses Video befasst sich mehr mit Anpassungen an extreme Umweltbedingungen.
wieso werden die mesophyten garnicht erwähnt?