Was sind Parasiten – einfach erklärt? Parasiten wie Zecken, Flöhe und Bandwürmer profitieren einseitig von ihren Wirten. Sie entziehen ihnen Ressourcen und schwächen sie. Interessiert? Erfahre mehr über verschiedene Parasitenarten und ihre Einteilung in Gruppen im folgenden Text!
Wenn du einen Hund oder eine Katze besitzt, hast du sicherlich auch schon Bekanntschaft mit Zecken gemacht. Vielleicht auch schon mit Flöhen? Damit du aber auf gar keinen Fall Bekanntschaft mit einem Bandwurm machst, kannst du deinen vierbeinigen Freund regelmäßig entwurmen.
Zecken, Flöhe und Bandwürmer haben einiges gemeinsam: Alle drei werden zu den Parasiten gezählt. Doch in einigen Merkmalen unterscheiden sie sich auch.
In diesem Text zeigen wir dir wichtige Unterscheidungskriterien verschiedener Parasiten und daraus folgend ihre Einteilung in Gruppen.
Was ist Parasitismus?
Parasitismus beschreibt die Beziehung zwischen Lebewesen verschiedener Arten, wobei ein Lebewesen, der Parasit, von einem anderen Lebewesen, dem Wirt, einseitig profitiert. Der Parasit entzieht dem Wirt eine Ressource (meistens Nahrung). Dabei tötet der Parasit den Wirt in der Regel nicht, jedoch schwächen Nahrungsentzug und die Stoffwechselprodukte des Parasiten den Wirt.
Parasiten zeichnen sich dadurch aus, dass sie besonders gut an ihre Wirte angepasst sind. Sie besitzen eine hohe Wirtsspezifität. Dies ist ein wichtiges Kriterium für das eigene Überleben des Parasiten. Elefantenläuse befallen ausschließlich Afrikanische und Indische Elefanten und die Menschenlaus ausschließlich den Menschen.
Dabei ist der Parasitismus keine seltene, sondern eine sehr häufig vorkommende Lebensweise.
Der Parasitismus unterscheidet sich von einer weiteren Art des Zusammenlebens zwischen artverschiedenen Lebewesen: der Symbiose. Bei dieser Form des Zusammenlebens profitieren allerdings im Unterschied zum Parasitismus beide Partner von der Beziehung.
Parasiten – Einteilung in Gruppen
Es gibt viele Möglichkeiten, unterschiedliche Parasiten in Gruppen zusammenzufassen. Beispielsweise können tierische und pflanzliche Parasiten unterschieden werden. Ein Beispiel für den sogenannten Zooparasitismus ist die Zecke und für den Phytoparasitismus die Mistel. Außerdem kannst du Parasiten nach ihrem Lebensraum in Endo- und Ektoparasiten unterscheiden.
Endo- und Ektoparasiten
Der Endoparasit lebt im Wirt, also beispielsweise im Darm von Mensch und Tier.
Beispiele für Endoparasiten sind:
Rinderbandwurm
Fuchsbandwurm
Der Ektoparasit lebt außerhalb vom Wirt, also an dessen Oberfläche.
Beispiele für Ektoparasiten sind:
Mistel
Stechmücke
Bremse
Zecke
Wanze
Filzlaus
Temporäre und permanente Parasiten
Viele Zooparasiten kannst du zusätzlich nach der Dauer des Parasitismus in permanente oder temporäre Parasiten unterscheiden. Viele blutsaugende Parasiten wie Stechmücken, Bremsen oder Zecken gehören zu den temporären Ektoparasiten. Nach der Nahrungsaufnahme verlassen sie ihren Wirt wieder. Die Filzlaus dagegen gehört zu den permanenten Ektoparasiten. Sie bleibt für die gesamte Dauer ihres Lebens auf dem Wirt.
Periodische Parasiten
Der periodische Parasitismus geht häufig mit einem Wirtswechsel einher und die Parasiten leben häufig nur in bestimmten Phasen, beispielsweise während bestimmter Entwicklungsstadien oder Jahreszeiten, parasitisch. Dabei unterscheidet man Zwischenwirt und Endwirt. Im Zwischenwirt ist der Parasit noch nicht vollständig entwickelt, während er im Endwirt seine Geschlechtsreife erreicht und sich fortpflanzt.
Ein Beispiel ist der Fuchsbandwurm. Er nutzt Nagetiere als Zwischenwirt, in denen er sich entwickelt, und Füchse als Endwirt, in denen er sich fortpflanzt. Der gesamte Zyklus beginnt, wenn die Eier des Parasiten von Nagetieren aufgenommen werden, und endet, wenn ein Fuchs ein infiziertes Nagetier frisst.
Halb- und Vollparasiten
Bei den Phytoparasiten, also bei den pflanzlichen Parasiten, unterscheidet man zwischen Halb- und Vollparasit. Halbparasiten leben nur teilweise vom Wirt. Ein Beispiel ist die Mistel. Sie ist selbst in der Lage, mithilfe des Chlorophylls ihrer grünen Blätter Fotosynthese zu betreiben, und kann sich so teilweise auch unabhängig von ihrem Wirt ernähren. Vollparasiten dagegen ernähren sich ausschließlich von ihrem Wirt. Ein Beispiel dafür ist der Sommerwurz, der sich an die Wurzel anderer Pflanzen anlagert und selbst nicht in der Lage ist, Fotosynthese zu betreiben. Er besitzt also kein eigenes Chlorophyll.
Fakultative und obligate Parasiten
Obligate Parasiten sind auf einen Wirt angewiesen, um sich zu entwickeln und zu reproduzieren, während fakultative Parasiten die Fähigkeit haben, sowohl parasitisch als auch nicht parasitisch zu leben. Ein Beispiel für einen fakultativen Parasiten sind Pilze. Sie können sowohl lebende Pflanzen befallen, aber auch von abgestorbenem Pflanzenmaterial leben.
Klassifizierung von Parasiten – Zusammenfassung
Ganz allgemein kannst du zwischen tierischen Parasiten, den Zooparasiten, und pflanzlichen Parasiten, den Phytoparasiten, unterscheiden. Diese werden dann wiederum in Endo- und Ektoparasiten unterschieden. Die Endoparasiten leben dabei im Wirt, während die Ektoparasiten auf dem Wirt leben.
Viele Beispiele für tierische Parasiten findest du sowohl bei den Endo- als auch bei den Ektoparasiten. Außerdem kannst du bei den Zooparasiten zwischen den permanenten und temporären Parasiten unterscheiden.
Der periodische Parasitismus ist häufig verbunden mit einem Wirtswechsel. Je nach Stadium leben sie dann parasitisch.
Bei den pflanzlichen Parasiten kommen häufig Ektoparasiten vor. Zusätzlich können diese in Halb- und Vollparasiten unterschieden werden.
Manche Parasiten sind nicht zwingend auf ihren Wirt angewiesen, um zu überleben. Diese Parasiten nennt man fakultative Parasiten.
Häufig gestellte Fragen zum Thema Klassifizierung von Parasiten
Parasitismus beschreibt die Beziehung zwischen artverschiedenen Lebewesen, von der nur der Parasit profitiert. Der Wirt wird zwar in der Regel nicht getötet, aber dennoch geschwächt.
Im Unterschied zum Parasitismus, bei der nur der Parasit von der Beziehung profitiert, gibt es auch eine Beziehung zwischen artverschiedenen Lebewesen, von der beide profitieren. Diese Beziehung nennt man Symbiose.
Es gibt viele Möglichkeiten, Parasiten in verschiedene Klassen zusammenzufassen. Beispielsweise kannst du tierische und pflanzliche Parasiten unterscheiden.
Tierische Parasiten nennt man auch Zooparasiten. Pflanzliche Parasiten werden als Phytoparasiten bezeichnet.
Mit den Begriffen Endo- und Ektoparasiten werden die Lebensräume der Parasiten näher beschrieben.
Lösung
Häufig werden Parasiten nach ihrem Lebensraum in Endo- und Ektoparasiten unterschieden.
Der Endoparasit lebt im Wirt, also beispielsweise im Darm von Mensch und Tier. Ein Beispiel ist der Fuchsbandwurm.
Der Ektoparasit lebt außerhalb vom Wirt, also beispielswiese im Fell oder auf der Haut. Ein Beispiel ist der Floh.
Ein temporärer Parasit verlässt nach der Nahrungsaufnahme den Wirt.
Misteln sind in der Lage selbst Photosynthese zu betreiben.
Fakultative Parasiten können sich allein von abgestorbenem Pflanzenmaterial ernähren.
Lösung
Die unterschiedlichen Parasiten können folgenden Klassen zugeordnet werden:
Der Fuchsbandwurm ist ein typisches Beispiel für einen Endoparasiten.
Die Mücke gehört als blutsaugender Parasit zu den temporären Parasiten.
Die Mistel kann selbst Photosynthese betreiben und ist somit ein typisches Beispiel für einen Halbparasiten.
Pilze sind ein typisches Beispiel für fakultative Parasiten, da sie in der Lage sind auch unabhängig vom Wirt, also nicht-parasitisch, von abgestorbenem Pflanzenmaterial zu leben.
Parasiten können aufgrund vieler unterschiedlicher Merkmale in verschiedene Klassen eingeteilt werden.
Eine einfache Möglichkeit ist die Unterteilung in tierische und pflanzliche Parasiten.
Außerdem können Parasiten nach ihrem Lebensraum in Endo- und Ektoparasiten unterteilt werden. Endoparasiten leben dabei im Wirt, während die Ektoparasiten auf dem Wirt leben.
Viele Zooparasiten kannst du zusätzlich nach der Dauer der parasitischen Phase in permanente, temporäre oder periodische Parasiten unterscheiden. Permanente Parasiten verlassen ihren Wirt nicht, während temporäre nach der Nahrungsaufnahme den Wirt verlassen. Periodische Parasiten leben nur in bestimmten Phasen parasitisch.
Außerdem unterscheidet man Parasiten auch nach ihrer Abhängigkeit vom Wirt. Bei den Phytoparasiten werden Voll- und Halbparasiten unterschieden. Letztere ernähren sich dabei nur teilweise vom Wirt und sind somit nicht vollständig von ihm abhängig. Außerdem gibt es die sogenannten fakultativen Parasiten, die auch vollständig unabhängig vom Wirt leben können.
Holzbock, Kuckuck und Malariaerreger gehören zu den Parasiten. Sie leben auf Kosten ihres Wirtes.
Der Holzbock gehört zu den Zecken und ist unter anderem ein Überträger der Borreliose.
Der Kuckuck legt seine Eier in fremde Nester und kann sich so um seine eigene Nahrungsaufnahme kümmern.
Der Malariaerreger ist ein einzelliger Parasit, der durch Mücken auf Menschen übertragen wird und sich hier stark vermehrt.
Ameisen und Aasgeier gehören nicht zu den Parasiten.
Ameisen können aber beispielsweise in Symbiose mit Blattläusen leben. Beide Tierarten profitieren dabei von dieser Lebensgemeinschaft. Ameisen bieten den Blattläusen Schutz und erhalten im Gegenzug deren zuckerhaltige Ausscheidungen.
Auch Aasgeier profitieren von anderen Lebewesen, wie beispielsweise Löwen, und ernähren sich von ihren Beuteresten. Die Löwen haben aber weder Vor- noch Nachteile dadurch. Diese Beziehung wird als Kommensalismus bezeichnet.
Bewertung
Ø 4.4 / 9 Bewertungen
Du musst eingeloggt sein, um bewerten zu können.
Wow, Danke! Gib uns doch auch deine Bewertung bei Google! Wir freuen uns!
Wir setzen eigene Cookies, Cookies von Drittanbietern und ähnliche Technologien auf unserer Website ein. Einige davon sind notwendig, um Ihnen eine sichere Nutzung unserer Plattform zu gewährleisten. Andere sind nicht unbedingt erforderlich, aber helfen uns z.B. dabei, die Nutzung unseres Angebots auszuwerten und zu verbessern. Es wird zwischen „Notwendige Cookies“, „Funktionalität & Komfort“, „Statistik & Analyse“ und „Marketing“ unterschieden. Marketing-Cookies werden auch für die Personalisierung von Anzeigen verwendet. Dabei werden auch Cookies von Google gesetzt (Datenschutzbestimmungen von Google). Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung und unseren Cookie Details.
Um in den Einsatz der nicht notwendigen Cookies einzuwilligen, klicken Sie auf „Alle Cookies akzeptieren“. Oder Sie treffen unter „Cookies individuell einstellen“ eine individuelle Auswahl. Dort finden Sie auch weitere Informationen zu den Zwecken sowie eingesetzten Drittanbietern. Soweit Sie diese zulassen, umfasst Ihre Einwilligung auch die Übermittlung von Daten in Drittländer, die kein mit der EU vergleichbares Datenschutzniveau aufweisen. Mit Klick auf „Alles ablehnen“ werden nur notwendige Cookies gesetzt. Sie können Ihre Auswahl jederzeit anpassen oder widerrufen.
Bist du unter 16 Jahre alt? Dann klicke bitte „Alles ablehnen“ oder hole die Erlaubnis deiner Erziehungsberechtigten ein.