Überwinterungsstrategien – Winterruhe, Winterschlaf & Winterstarre

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Grundlagen zum Thema Überwinterungsstrategien – Winterruhe, Winterschlaf & Winterstarre
Überwinterungsstrategien – Biologie
Wenn es kalt wird, dann stellen wir Menschen die Heizung in unseren Häusern an. Wir gehen nur in dicken Winterjacken nach draußen und wärmen uns mit warmen Getränken. Unsere Nahrung erhalten wir nach wie vor im Supermarkt – die meisten Lebensmittel stehen uns ganzjährig zur Verfügung. All diese Dinge können Tiere nicht tun – doch wie schützen sie sich vor der Kälte? Und wie gehen sie mit dem mangelnden Angebot an Nahrung um? Immerhin gibt es im Winter weniger Blätter, Früchte und Insekten. Dazu haben Tiere bestimmte Überwinterungsstrategien entwickelt, mit deren Hilfe sie Energie sparen und so mit Nahrungsreserven und -vorräten auskommen können. Zu diesen Strategien gehören Winterruhe, Winterschlaf und Winterstarre. Diese Strategien wollen wir im Folgenden erklären.
Winterruhe – Biologie
Was versteht man unter Winterruhe? Und welche Tiere halten Winterruhe? In den folgenden Abschnitten findest du eine Definition und einige Beispiele.
Was ist Winterruhe?
Winterruhe – Definition: Bei der Winterruhe verkriechen sich Tiere in ihren Bau und ruhen. Während der Ruhephasen schlafen sie, dabei werden Herzschlag und Atmung verlangsamt. Durch lange Ruhephasen und die heruntergefahrene Stoffwechselaktivität sparen die Tiere viel Energie. Die Kerntemperatur des Körpers sinkt jedoch nicht herab. Daher handelt es sich immer um gleichwarme Tiere, die Winterruhe halten. Die Ruhephasen werden von Wachphasen unterbrochen. Diese nutzen die Tiere, um Nahrung aus ihrem Vorrat aufzunehmen und um Urin und Kot auszuscheiden.
Welche Tiere halten Winterruhe?
Winterruhe wird fast ausschließlich von Säugetieren gehalten. Beispiele dafür, welche Tiere Winterruhe halten, findest du in der folgenden Liste:
- Eichhörnchen
- Dachs
- Biber
- Waschbär
- Braunbär
Winterschlaf – Biologie
Was versteht man unter Winterschlaf? Und welche Tiere halten Winterschlaf? In den folgenden Abschnitten findest du eine Definition und einige Beispiele.
Was ist Winterschlaf?
Winterschlaf – Definition: Auch beim Winterschlaf verkriechen sich die Tiere in ihren Bau oder an andere Orten, an denen sie vor der Kälte geschützt sind. Im Gegensatz zu Tieren, die Winterruhe halten, fressen sie sich eine dicke Speckschicht an und schlafen beinahe durchgängig und haben nur sehr wenige Wachphasen. Tatsächlich dürfen die Tiere nicht zu häufig aufwachen, da sie in diesen Phasen sehr viel Energie verbrauchen und ansonsten sterben könnten. Auch beim Winterschlaf werden die Stoffwechselaktivitäten heruntergefahren, jedoch wesentlich stärker als bei der Winterruhe. Herzschlag und Atmung werden verlangsamt und in diesem Fall sinkt auch die Körpertemperatur ab.
Die meisten Tiere verfallen für eine Dauer von drei bis sechs Monaten in einen Winterschlaf.
Welche Tiere halten Winterschlaf?
Auch der Winterschlaf wird von gleichwarmen Tieren, fast ausschließlich Säugetieren, gehalten. Beispiele dafür, welche Tiere Winterschlaf betreiben, findest du in der nachfolgenden Liste:
- Siebenschläfer
- Murmeltier
- Haselmaus
- Igel
- Fledermaus
Es gibt auch Vögel, die winterschlafähnliche Ruhezustände durchlaufen, zum Beispiel die Mitternachtsschwalbe. Die Zeiträume des Winterschlafs sind jedoch deutlich kürzer als bei den Säugetieren.
Winterstarre – Biologie
Was versteht man unter Winterstarre und was unterscheidet sie von Winterruhe und -schlaf? In den folgenden Abschnitten findest du eine Definition und einige Beispiele.
Was ist Winterstarre?
Winterstarre – Definition: Bei der Winterstarre, oder auch Kältestarre, passt sich die Körpertemperatur der Außentemperatur an. Daher wird die Winterstarre von fallenden Temperaturen eingeleitet. Auch weitere Stoffwechselaktivitäten nehmen ab – so sinkt die Frequenz von Atmung und Herzschlag. Bewegungen und Nahrungsaufnahme sind nicht möglich. Daher müssen auch Tiere, die in Winterstarre verfallen, Orte aufsuchen, an denen sie vor der Kälte geschützt sind. Bei zu kalten Temperaturen erfrieren die Tiere – der Kältetod ist die Folge. Je nach Außentemperatur kann die Winterstarre bis zu sechs Monate andauern.
Welche Tiere halten Winterstarre?
Nur wechselwarme Tiere verfallen in eine Kältestarre – das bedeutet, dass sich ihre Körpertemperatur der Außentemperatur anpasst. Dazu gehören unter anderem Reptilien, Amphibien oder Insekten. Die folgenden Tiere verfallen beispielsweise in eine Winterstarre:
- Frösche
- Eidechsen
- Schlangen
- Käfer
Überwinterungsstrategien im Vergleich
Doch wie genau verhalten sich Winterschlaf, Winterruhe und Winterstarre im Vergleich? Die wichtigsten Informationen dazu sind in der folgenden Tabelle zusammengefasst:
Winterruhe | Winterschlaf | Winterstarre | |
---|---|---|---|
betrieben von |
gleichwarmen Tieren | gleichwarmen Tieren | wechselwarmen Tieren |
Beispiele | Eichhörnchen, Dachs | Siebenschläfer, Murmeltier | Frosch, Eidechse |
Atmung | verlangsamt | stark verlangsamt | stark verlangsamt |
Herzschlag | verlangsamt | stark verlangsamt | stark verlangsamt |
Körper- temperatur |
gleichbleibend | gesunken | stark gesunken (wie Umgebung) |
Transkript Überwinterungsstrategien – Winterruhe, Winterschlaf & Winterstarre
Wie Säugetiere durch den Winter kommen
Hallo! Wenn der Winter kommt, holen wir Menschen unsere dicke Winterkleidung aus dem Schrank. Die schützt uns vor der Kälte. Außerdem beheizen wir unsere Häuser. Die Auswahl an Nahrungsmitteln ist für Menschen im Winter kaum eingeschränkt. Frisches Obst und Gemüse wird nicht selten aus warmen Regionen eingeflogen.
Aber was machen andere Säugetiere im Winter? Wie überstehen sie die kalte Jahreszeit? In diesem Video wollen wir verschiedene Möglichkeiten, man kann auch Strategien sagen, kennenlernen, um durch den Winter zu kommen.
Der Winter ist für viele Säugetiere in unseren Breiten eine sehr schwierige Jahreszeit. Das Nahrungsangebot ist stark eingeschränkt und liegt nicht selten unter einer dicken Schneedecke verborgen. Außerdem kostet es viel Energie, die Körperwärme aufrecht zu erhalten, wenn die Außentemperaturen winterlich absinken. Verschiedene Tiere haben also verschiedene Strategien entwickelt, den Winter dennoch zu überstehen.
Einige Tiere halten die so genannte “Winterruhe”. Diese Tiere legen sich schon im Herbst einen Futtervorrat an. Wenn der Winter kommt ziehen sie sich in ihren Unterschlupf zurück und schlafen oft über viele Tage hinweg. Manchmal wachen sie jedoch auf, denn Tiere, die Winterruhe halten, müssen weiterhin Futter zu sich nehmen. Die Tiere kriechen dann aus ihrem Versteck und bedienen sich an den Vorräten, die sie angelegt haben. Danach legen sie sich wieder schlafen.
Säugetiere, die Winterruhe halten, sind etwa Eichhörnchen, Dachs oder auch der Braunbär. Eichhörnchen verstecken Samen und Nüsse im Boden oder auf Bäumen. Wenn sie im Winter Hunger haben, suchen sie die Verstecke auf und bedienen sich an den im Herbst gesammelten Früchten.
Eine andere Strategie, um durch den Winter zu kommen, ist der Winterschlaf. Das bedeutet, dass die Tiere den ganzen Winter über schlafen. Damit sie dabei nicht verhungern oder erfrieren, müssen sie Vorsorge treffen. Sie fressen sich einen dicken Fettpolster an, von dem sie während ihres langen Schlafes zehren. Außerdem isolieren sie ihren Unterschlupf mit Blättern und Gräsern gegen die Kälte.
Aber diese Maßnahmen alleine, würden nicht reichen, um den Winter zu überleben. Entscheidend ist, dass Tiere, die Winterschlaf halten, ihre Körpertemperatur absenken und Herz- und Atemfrequenz herabsetzen. So verbraucht ihr Körper deutlich weniger Energie und die Tiere schaffen es allein durch den Abbau ihres Fettpolsters durch den Winter zu kommen. Tiere die Winterschlaf halten sind zum Beispiel Igel, Fledermaus, Murmeltier und Hamster.
Sollten die Tiere während des Winterschlafs zu erfrieren drohen, wachen sie auf und zittern sich warm. Ihre Körperfunktionen werden nach oben gefahren und sie suchen sich rasch ein neues, wärmeres Versteck. Dieser Vorgang kostet sie sehr viel Energie. Allzu oft darf das also nicht passieren, ansonsten reicht der Fettvorrat nicht und sie verhungern.
Wenn im Frühling die Temperaturen wieder steigen, machen die Tiere aus ihrem Winterschlaf auf. Und dann heißt es, schnell nach draußen und Nahrung suchen. Denn nach dem Winterschlaf sind die Tiere meist ziemlich abgemagert.
Es gibt auch Tiere, die in sogenannte Winterstarre fallen. Das betrifft nur bestimmte wechselwarme Amphibien oder Reptilien. Wechselwarm bedeutet, dass der Körper die Temperatur automatisch der Außentemperatur anpasst. Frösche sind zum Beispiel wechselwarm. Die meisten Amphibien, Fische und Insekten sind wechselwarm.
Für Frösche heisst das, dass ihre Körpertemperatur immer weiter absinkt, je kälter es wird. Das bedeutet aber auch, dass sie sich immer langsamer fortbewegen können. Wenn es im Winter richtig kalt wird, fallen Frösche in die sogenannte Winterstarre. Sie sind bewegungsunfähig und ihre Körperfunktionen, also Herzschlag und Atem, sind fast auf Null reduziert.
Für Tiere, die in eine Winterstarre verfallen, ist es also wichtig, dass der Unterschlupf frostfrei ist - andernfalls würden sie erfrieren. Erst wenn es wärmer wird, erwachen sie wieder zu neuem Leben. Andere Tiere, die in Winterstarre fallen sind Eidechsen, Schlangen und Schnecken.
Und dann gibt es auch noch die winteraktiven Tiere. Das sind Tiere, die den ganzen Winter über keine längeren Schlafphasen einlegen. Solche Tiere müssen sich auch dringend einen Fettvorrat anfuttern - denn die Nahrungsquellen sind im Winter dürftig. Beispiele für winteraktive Säugetiere sind Reh, Hirsch, Hermelin oder Fuchs. Das dichte Winterfell schützt sie vor Kälte. Das Leben im Winter passiert auf Sparflamme: Je weniger sich die Tiere unnötig bewegen, desto mehr Energie sparen sie.
Verschiedene Säugetiere haben also verschiedene Strategien für den Winter entwickelt. Zum Beispiel Winterruhe oder Winterschlaf. Andere sind winteraktiv und trotzen mit ihrem Winterfell der Kälte. Bestimmte Amphibien und Reptilien verfallen in Winterstarre. Und wir Menschen? Wir sind winteraktiv und trinken heißen Tee!
Tschüss!
Überwinterungsstrategien – Winterruhe, Winterschlaf & Winterstarre Übung
-
Erkläre verschiedene Strategien der Tiere, den Winter zu überstehen.
TippsBei wechselwarmen Tieren passt sich die Körpertemperatur der Umgebungstemperatur an.
LösungDie verschiedenen Tiere haben unterschiedliche Strategien entwickelt, um durch den Winter zu kommen.
Einige Tiere halten Winterruhe. Sie schlafen viel in ihrem Unterschlupf, werden aber immer wieder mal wach und fressen etwas von dem Vorrat, den sie bereits im Herbst angelegt haben.
Tiere, die Winterschlaf halten, schlafen den gesamten Winter durch. Für diese Tiere ist es besonders wichtig, dass sie sich einen Fettvorrat angefressen haben.
Wechselwarme Tiere wie die Amphibien fallen in Winterstarre. Sie sind, wenn es sehr kalt ist, bewegungsunfähig. Ihre Herzfrequenz und ihre Atmung ist stark reduziert.
Winteraktive Tiere halten keine besonderen Schlafphasen im Winter. Sie benötigen ein dickes Fell und auch eine Fettschicht, um den Winter zu überstehen.
-
Bestimme die jeweilige Strategie der Tiere.
TippsWechselwarme Tiere fallen in eine Winterstarre.
LösungTiere haben die unterschiedlichsten Anpassungen entwickelt, um durch den Winter zu kommen. Das Eichhörnchen hält eine Winterruhe, es wacht immer mal wieder auf und bedient sich am Vorrat, den es im Herbst angelegt hat. Der Igel hält einen Winterschlaf. Seine Herzfrequenz und seine Atmung sind auf ein Minimum reduziert. Die wechselwarmen Tiere wie der Frosch und die Schlange fallen bei niedrigen Temperaturen in eine Winterstarre. Dabei sind sie bewegungsunfähig. Das Reh und auch der Mensch sind winteraktive Säugetiere.
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Erkläre die Anpassung von Zugvögeln an den Winter.
TippsDer Vogelzug ist auch eine Anpassung an den Winter.
LösungViele Vögel wie beispielsweise der Kranich fliegen bereits im Herbst in südlichere Länder, da es ihnen in Deutschland im Winter zu kalt wäre.
Man unterscheidet dabei den Herbstzug und den Frühlingszug, der stattfindet, wenn die Vögel wieder zurückkommen. Der Vogelzug ist also auch eine Anpassung an den Winter. -
Benenne weitere Tiere und ihre Anpassung an den Winter.
TippsSchildkröten gehören zu den Reptilien. Diese Tiere sind wechselwarm.
LösungEin weiteres Tier, das Winterschlaf hält, ist die Fledermaus. Der Braunbär hält eine Winterruhe. Er wacht also immer mal wieder auf und muss Nahrung zu sich nehmen. Die Schildkröte gehört zu den Reptilien. Diese Tiere sind wechselwarm und fallen deshalb in eine Winterstarre, in der sie bewegungsunfähig sind und ihren Herzschlag und ihre Atmung stark reduzieren, um Energie zu sparen. Winteraktive Tiere sind die sogenannten Standvögel, also die Vögel, die nicht in den Süden ziehen. Zu ihnen gehören zum Beispiel die Meise und der Spatz.
-
Erkläre, warum der Winter für viele Tiere eine schwierige Jahreszeit ist.
TippsDen Tieren kostet der Winter viel Energie.
LösungDer Winter ist für Tiere eine schwierige Jahreszeit. Sie haben es in dieser Jahreszeit viel schwerer, Nahrung zu finden.
Das Nahrungsangebot ist eingeschränkt und die Nahrung ist oft unter einer Schneedecke verborgen.
Zudem kostet es die Tiere viel Energie, ihre Körpertemperatur aufrechtzuerhalten.
Deshalb haben die Tiere unterschiedliche Strategien entwickelt, um durch den Winter zu kommen. -
Erkläre, wie Insekten überwintern.
TippsNur wenige Exemplare der Bienen überleben den Winter.
LösungViele staatenbildenden Insekten reduzieren die Anzahl der lebenden Tiere im Winter. So überwintert bei den Bienen nur die Bienenkönigin mit einigen Arbeiterinnen. Die Insekten fallen in eine Winterstarre, bis sie im Frühling wieder erwachen.
Einige Insekten haben aber auch eigene „Frostschutzmittel" entwickelt, die aus bestimmten Eiweißen bestehen und die Tiere widerstandsfähiger gegenüber den niedrigen Temperaturen machen.

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Überwinterungsstrategien – Winterruhe, Winterschlaf & Winterstarre

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die schrift ist auch totall schön