Hi und herzlich willkommen zu einem Video über die Transkription und den anschließenden Prozess des Spleißens. Transkription und Spleißen, oder auch „splicing‟ genannt, sind Teile der Proteinbiosynthese. Die Proteinbiosynthese beschreibt die Neuproduktion von Proteinen in der Zelle. Der Bauplan der Proteine ist in der DNA im Zellkern zu finden. Dort finden Transkription und Spleißen auch statt. Die Produktion der Proteine findet an den Ribosomen außerhalb des Zellkerns statt. Das bedeutet, die Information, die im Zellkern gespeichert ist, muss zu den Ribosomen gelangen. Um das zu bewerkstelligen, wird ein Teil der DNA kopiert. Es entsteht die sogenannte prä mRNA. Diese wird weiterverarbeitet, prozessiert und gespleißt, bis dann die fertige mRNA zu den Ribosomen transportiert wird. Die einzelnen Schritte dieser Vorgänge gehen wir nun genauer durch. DNA oder DNS bedeutet Desoxyribonukleinsäure, beziehungsweise „acid“ auf Englisch, und besteht aus einer Kette von zusammenhängenden Nukleotiden. Jedes Nukleotid besteht aus einem Phosphatanteil, einem Zuckermolekül und einer Base. Das Zuckermolekül der DNA ist Desoxyribose und die Basen der DNA lauten Adenin, Guanin, Cytosin und Thymin. Im Doppelstrang der DNA sind die Basen Adenin und Thymin sowie die Basen Cytosin und Guanin miteinander durch Wasserstoffbrücken verbunden. Zwischen Adenin und Thymin gibt es zwei Wasserstoffbrücken, zwischen Guanin und Cytosin drei Wasserstoffbrücken. Hier ein kleiner Merksatz für die Anzahl der Wasserstoffbrücken: Im Alphabet liegen genau drei Buchstaben zwischen den Buchstaben C und G: C, D, E, F, G. Daran kann man sich merken, dass zwischen Cytosin und Guanin drei Wasserstoffbrücken sind. Und zwischen Adenin und Thymin sind es zwei. Die RNA oder auch Ribonukleinsäure liegt in menschlichen Zellen meist nicht doppelsträngig, sondern als Einzelstrang vor. Ferner unterscheidet sie sich von der DNA in ihrem Zuckermolekül, der Ribose, und die Base Thymin wird durch die Base Uracil ersetzt. Die Basen Adenin und Guanin werden als Purinbasen bezeichnet. Die Basen Cytosin, Uracil und Thymin werden als Pyrimidinbasen bezeichnet. Damit Ihr Euch gut merken könnt, was Purinbasen und was Pyrimidinbasen sind, hier eine kleine Eselsbrücke: Wir merken uns zu Pyrimidinbasen die Pyramide. Von dieser Pyramide schneiden wir uns etwas aus, wir machen einen Cut. Und zwar schneiden wir uns ein Dreieck aus, mit den Buchstaben an den Ecken: Cytosin, Uracil und Thymin, C, U und T. Und daran merken wir uns, dass C, U und T ein Cut an der Pyramide ist und damit sind das alles drei Pyrimidinbasen. Kommen wir zum eigentlichen Thema dieses Videos, der Transkription. Das wichtigste Enzym der Transkription ist die RNA-Polymerase. Diese entwindet zu Beginn der Transkription einen Teil der DNA, trennt die Wasserstoffbrücken zwischen den Basen und synthetisiert die RNA. Dafür setzt die RNA-Polymerase an dem Promoter an. Ein Promoter ist eine bestimmte Abfolge von Basen, welche von der RNA-Polymerase als Startsequenz erkannt wird. Gelesen wird nur einer der beiden DNA-Stränge. Dieser wird auch als codogener Strang bezeichnet. Die RNA-Polymerase liest den codogenen Strang und synthetisiert anhand dessen die prä-mRNA. Wenn die RNA-Polymerase ein Guanin am codogenen Strang liest, wird ein Cytosin an der prä-mRNA synthetisiert. Wird ein Thymin gelesen, erhält die prä-mRNA ein Adenin. Wird ein Adenin gelesen, erhält die prä-mRNA ein Uracil. Nicht vergessen: Es wird ja eine RNA synthetisiert. Die prä-mRNA wird durch diesen Vorgang eine RNA-Kopie des nicht-codogenen Stranges. Der codogene Strang wird vom 3'- zum 5'-Ende gelesen und die RNA wird vom 5' zum 3' synthetisiert. Um sich diese Richtung besser zu merken möchte ich eine Merkhilfe mit Euch teilen. Wir schreiben die Worte „Synthese“ und „Lesen“ auf, wobei wir das „s“ durch eine Fünf und das „e“ durch eine Drei ersetzen. Nun sehen wir uns die Worte von links nach rechts an und sehen, dass beim Wort „Synthese“ die erste Zahl eine Fünf und die zweite Zahl eine Drei ist. Beim Wort „Lesen“ ist die erste Zahl, auf die wir stoßen, eine Drei und die zweite Zahl eine Fünf. Synthese geht also von Fünf nach Drei, und Lesen geht von Drei nach Fünf. Die RNA-Polymerase synthetisiert nun solange die DNA am codogenen Strang, bis sie auf einen Terminator trifft. Der Terminator ist eine Stoffsequenz, bei welcher sich Polymerase und RNA von der DNA lösen. Die nun entstandene prä-mRNA wird nun weiterverarbeitet oder auch prozessiert. Diese Prozessierung besteht aus Capping, Polyadenylierung, Editing und Spleißen. Beim Capping erhält die mRNA eine Kappe an ihrem 5'-Ende. Diese Kappe ist ein modifiziertes Guanin-Nukleotid. Die 5'-Cap-Struktur schützt die mRNA vor dem Abbau und signalisiert der Zelle, dass die mRNA nun zu den Ribosomen für die Translation transportiert werden kann. Später bei der Translation dient die 5'-Cap-Struktur ferner als Bindungsstelle für die Ribosomen. Um sich zu merken, dass das Capping zum 5'-Ende gehört, habe ich immer den Merksatz, dass der Typ mit der Käppi holt zum High Five aus. High Five, Fünf, 5'-Ende, Typ mit der Käppi, Capping am 5'-Ende. Bei der Polyadenylierung wird derselben mRNA am 3'-Ende ein Poly-A-Schwanz angehängt. Das A steht hier für Adenosinphosphat. Dieser Schwanz besteht aus vielen Nukleotiden und schützt die mRNA vor dem Abbau. Der Schwanz verkürzt sich mit der Zeit und ist so für die Lebensdauer der mRNA verantwortlich. Beim Editing werden Basen der mRNA verändert, wodurch die Proteinvielfalt erhöht wird. Mehr und genauere Informationen zur Prozessierung findet Ihr in dem Video „Prozessierung – RNA-Modifikation bei Eukarioten". Kommen wir zum Spleißen. Bis jetzt enthält die noch-prä-mRNA Basenfolgen, die für Proteine codieren und Basenfolgen, welche nicht für Proteine codieren. Diese vier Proteine codierende Bereiche werden als Exons bezeichnet. Die nicht Proteine codierenden Bereiche werden als Introns bezeichnet. Die Introns werden bei der Translation, dem Schritt der Proteinbiosynthese an den Ribosomen, nicht benötigt. Daher werden die Introns entfernt und die Exons zusammengefügt. Die Messenger-RNA ist nun keine unreife prä-mRNA mehr, sondern reif und bereit für den Transport zu den Ribosomen. Ich bedanke mich für das Zusehen und hoffe, Ihr konntet etwas lernen. Tschüss!
👍👍👍
Hallo Kma75034,
es freut uns, dass dir das Video gefallen hat.
Die Aufgabe wird im Lösungstext erklärt.
Durch die Transkription entsteht aus der DNA die prä-mRNA. Ihre Sequenz besteht aus den komplementären Basen der DNA-Sequenz und statt der Base Thymin wird in die RNA die Base Uracil eingebaut.
Im nächsten Schritt, der Prozessierung, werden durch Spleißen die Introns entfernt. Introns sind Abschnitte eines Gens, die keine Informationen für die Erzeugung eine Proteins enthalten.
Beste Grüße aus der Redaktion
Hallo!
Sehr schönes Video! kann man bitte die Aufgabe 5 erklären?! Also wie kommt zum Beispiel auf die mRNA-Sequenz?! Und was bedeutet genauer Intorn?!
Dankeschön, das Video hat mir wirklich weiter geholfen und ich haben alles verstanden. Sie haben alles sehr schön und anschaulich erklärt. Außerdem waren die Merkhilfen auch sehr hilfreich.
Vielen Dank!
Super