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Eigenschaften von Kunststoffen

Was ist Kunststoff? Kunststoffe sind künstliche Polymere mit vielseitigen Eigenschaften. Sie sind leicht, verformbar und elektrisch isolierend. Interessiert? Erfahre mehr über die verschiedenen Kunststofftypen und ihre Anwendungen im folgenden Text!

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Lerntext zum Thema Eigenschaften von Kunststoffen

Was sind Kunststoffe?

Kunststoffe und ihre Eigenschaften

Kunststoffe sind künstliche Polymere.

Polymere sind langkettige organische Moleküle, die durch Polymerisation aus vielen, sich wiederholenden, kleineren Bausteinen, den Monomeren, gebildet werden.

Die Vorsilbe poly kommt aus dem Griechischen und bedeutet viel.

Polymer-Monomer

Kunststoffe sind aufgrund ihrer Eigenschaften vielseitig einsetzbar.

Im Vergleich zu anderen Werkstoffen sind Kunststoffe

  • leichter als Metalle,
  • weniger zugfest als Holz,
  • verformbar, also plastisch, und
  • elektrisch isolierend.

Wegen dieser Eigenschaften werden Kunststoffe zu Textilien, Gefäßen, Verpackungsmaterialien, Gehäusen von verschiedensten Elektrogeräten, Spielzeug, Sportartikeln und vielem mehr verarbeitet.

Im Alltag hört man manchmal den Begriff Plastik anstelle von Kunststoff. Plastik kommt aus dem Griechischen plassein und bedeutet formen.

Des Weiteren haben Kunststoffe eine geringe Wärmeleitfähigkeit und werden daher zum Beispiel als Materialien für die Wärmedämmung verwendet.

Kunststoffe haben keinen eindeutigen Schmelzpunkt. Ihre Schmelztemperatur erstreckt sich über einen Temperaturbereich, da die langen Ketten der Polymere unterschiedliche Polymerisationsgrade aufweisen und sich daher wie ein Stoffgemisch verhalten.

Der Polymerisationsgrad gibt die Anzahl der Monomereinheiten pro Polymerkette an.

Wichtige Kunststoffe kannst du in der unten stehenden Tabelle entnehmen.

Kurzzeichen Chemische Bezeichnung Verwendung
PE Polyethylen Folien, Isolationsmaterial, Verpackungen
PET Polyethylenterephthalat Verpackungen, Textilien, Folien
PP Polypropylen Textilien, Verpackungen, Gehäuse für Elektrogeräte
PVC Polyvinylchlorid Bodenbelag, Gehäuse für Elektrogeräte
PS Polystyrol Styropor, Wärmedämmstoff, Verpackungen
PMMA Polymethylmethacrylat (Plexi-)Glas, Lichtreflektoren
PA Polyamid Textilien (z. B. Nylon), Schnüre
PLA Polylactid Verpackung, 3-D-Druck, Textilien

Kunststoffe klassifizieren

Kunststoffe lassen sich in drei verschiedene Gruppen klassifizieren, die Duroplaste, die Thermoplaste und die Elastomere.

Duroplaste, Thermoplaste und Elastomere weisen alle oben genannten Eigenschaften auf, da alle drei Typen organische, langkettige Polymere sind. Sie unterscheiden sich jedoch in der Ausprägung der thermischen und mechanischen Eigenschaften.

Die unterschiedlichen Ausprägungen der thermischen und mechanischen Eigenschaften kann man auf die unterschiedlichen Strukturen auf molekularer Ebene zurückführen.

Die drei Kunststofftypen unterscheiden sich nämlich in ihrem Vernetzungsgrad.

Der Vernetzungsgrad gibt den Anteil an vernetzten Stellen im Polymer an.

polymerklasse-vernetzungsgrad

Die Vernetzungsstellen entstehen durch kovalente Bindungen.

Duroplaste

Duroplaste weisen einen hohen Vernetzungsgrad auf. Die Polymerketten sind stark vernetzt durch die vielen Vernetzungsstellen.

Durch den hohen Vernetzungsgrad besitzen diese Kunststoffe eine hohe Beständigkeit gegenüber Temperaturen und mechanischen Einwirkungen. Vielleicht sind dir schon mal die gummiartigen Spitzen von Küchenzangen aufgefallen. Diese Spitzen bestehen aus Kunststoffen, meist Silikonen. Silikon ist ein Polymer, das im Gerüst Siliciumatome enthält. Küchenzangen sind so temperaturbeständig, dass du sie beim Braten zum Wenden und Herausnehmen der heißen Lebensmittel verwenden kannst.

Duroplaste können nur während der Herstellung aus den Reaktanten verformt oder in Form gegossen werden. Nach der Aushärtung sind Duroplaste fest und nicht mehr verformbar.

Die Vorsilbe duro- kommt aus dem Lateinischen und bedeutet hart, fest.

Duroplaste sind nach der Aushärtung auch nicht mehr schmelzbar. Sie fangen ab ihrer Zersetzungstemperatur an, zu zerfallen.

Duroplaste haben keine Schmelztemperatur, sondern eine Zersetzungstemperatur.

Duroplaste können nach der Aushärtung teilweise mechanisch bearbeitet werden. Sie können nicht mehr in Form gezogen oder gedrückt, aber noch gesägt werden. Duroplaste sind nämlich spröde.

Elastomere

Elastomere haben einen mittleren Vernetzungsgrad. Die Polymerketten sind weniger stark vernetzt als bei den Duroplasten.

Materialien aus Elastomeren sind, wie der Name schon sagt, elastisch, also verformbar.

Die Vorsilbe elasto- kommt aus dem Griechischen und bedeutet dehnbar.

Elastomere können durch Ziehen und Drücken verformt werden, springen allerdings beim Loslassen wieder in ihre ursprüngliche Form zurück. Daher werden Elastomere für Reifen, Gummibänder und Bälle eingesetzt.

elastomer-eigenschaften

Wie Duroplaste sind Elastomere auch nicht mehr schmelzbar. Sie besitzen ebenfalls eine Zersetzungstemperatur.

Bei sehr niedrigen Temperaturen allerdings werden Elastomere auch spröde und verhalten sich wie Duroplaste.

Um elastische Kunststoffe zu erhalten, die aber auch schmelzbar sind, werden Kunststoffe mit elastischen und thermoplastischen Eigenschaften in der Herstellung vermischt. So entstehen thermoelastische Elastomere, die sowohl die Eigenschaften eines Elastomers als auch die Eigenschaften eines Thermoplasten besitzen.

Thermoelastische Elastomere sind weniger vernetzt als die üblichen Elastomere. Sie haben also einen noch niedrigeren Vernetzungsgrad.

Thermoplaste

Thermoplaste haben keine Vernetzungsstellen und besitzen somit den niedrigsten Vernetzungsgrad. Die langen Polymerketten sind nicht kovalent miteinander verbunden, sondern ziehen sich nur durch Van-der-Waals-Kräfte an.

Thermoplaste sind daher bei höheren Temperaturen verformbar.

Die Vorsilbe thermo- kommt aus dem Griechischen und bedeutet warm, heiß.

Die Verformbarkeit eines Thermoplasten ist von Temperatur zu Temperatur verschieden.

Schon bei leichter Erwärmung wird der Thermoplast verformbar, allerdings springt der Kunststoff bei Abkühlung wieder in die ursprüngliche Form zurück. In diesem Temperaturbereich ist der Thermoplast thermoelastisch und seine Eigenschaften sind mit thermoelastischen Elastomeren vergleichbar.

Erhöht man die Temperatur weiter, gerät der Thermoplast in einen Zustand, in dem er immer noch verformbar ist, aber bei Abkühlung nicht mehr in die ursprüngliche Form zurückgeht. In diesem Temperaturbereich verhält sich der Kunststoff thermoplastisch.

Bei noch höheren Temperaturen beginnt der Thermoplast, zu schmelzen.

Wird die Temperatur noch weiter erhöht, dann beginnt der Thermoplast, sich zu zersetzen wie Duroplaste und Elastomere.

thermoplast-temperatur

Sind Kunststoffe unzerstörbar?

Kunststoffe sind unter anderem wegen ihrer Beständigkeit gegenüber Temperatureinflüssen und mechanischen Einwirkungen gern eingesetzte Werkstoffe. Sie sind aber nicht unbegrenzt beständig.

Kunststoffe können bei Kälte oder über die Zeit spröde und damit anfällig für Zerstörungen werden. Bei sehr hohen Temperaturen erreichen alle Kunststofftypen ihre Zersetzungstemperaturen.

Auch gegenüber einigen Chemikalien, vor allem Lösungsmitteln, sind Kunststoffe unbeständig.

Verhalten gegenüber Chemikalien

Kunststoffe sind porös, das heißt, dass sie kleine Öffnungen auf der Oberfläche besitzen. Durch diese kleinen Öffnungen können Chemikalien in die Kunststoffe eindringen.

Da Kunststoffe organische Moleküle sind, schaden ihnen vor allem organische Lösungsmittel wie Aceton, Methanol, Benzin und Chloroform. Wenn die Moleküle des Lösungsmittels in den Kunststoff gelangen, dann quellen die Kunststoffe auf und verlieren so ihre Eigenschaften. Säure wie konzentrierte Essigsäure, aber auch anorganische Säuren wie Salzsäure können Kunststoffe zersetzen.

Unbeständige Kunststoffe sind zum Beispiel Polyamid, Polystyrol und PMMA.

Kunststoff Unbeständig in …
Polyamid Essigsäure, Salzsäure, Salpetersäure, Schwefelsäure
Polystyrol Aceton, Benzin, Chloralkane
PMMA Aceton, Methanol, Chloralkane

Kunststoffe und Recycling

Die Beständigkeit der Kunststoffe macht sie zu schwer recycelbaren Kunststoffen, aber wie schon erwähnt sind sie nicht unbegrenzt gegenüber äußeren Einflüssen beständig.

Ein Großteil der Kunststoffabfälle wird durch Recycling wiederverwertet. Es gibt drei Möglichkeiten des Recyclings.

  1. Eine Möglichkeit des Recyclings ist das rohstoffliche Recycling. Hierbei wird der Kunststoff in seine Grundbestandteile, also Rohstoffe, aufgetrennt, sodass aus den Rohstoffen erneut Polymere erzeugt werden können. Allerdings sind die meisten Kunststoffe Stoffgemische aus verschiedenen Polymeren und weiteren Zusätzen wie Weichmacher oder Pigmente. Dadurch wird das rohstoffliche Recycling sehr stark erschwert. Deshalb macht das rohstoffliche Recycling nur einen geringen Anteil aus.

  2. Eine weitere Möglichkeit ist das werkstoffliche Recycling, bei dem die Kunststoffe grob sortiert und für Werkstoffe meist mit geringerer Qualität wiederverwendet werden. Fast die Hälfte der Kunststoffe wird werkstofflich recycelt.

  3. Die am häufigsten angewandte Variante des Recyclings ist das thermische Recycling, da hier die Sorte und der Typ des Kunststoffs keine Rolle spielt. Die Kunststoffe werden, ohne vorher sortiert werden zu müssen, verbrannt und die dabei gewonnene Wärmeenergie wird wiederverwertet. Zum Beispiel kann die gewonnene Wärmeenergie als Heizwärme verwendet oder in elektrische Energie umgewandelt werden. Der Nachteil des thermischen Recyclings ist die Erzeugung von Kohlenstoffdioxid $\ce{CO2}$ durch das Verbrennen der organischen Stoffe. Etwas mehr als die Hälfte der Kunststoffabfälle wird thermisch recycelt.

Viel geforscht wird an biologisch abbaubaren Kunststoffen. Das sind Kunststoffe, die durch Mikroorganismen wie spezielle Bakterien abgebaut und kompostiert werden können. Ein biologisch abbaubarer Kunststoff ist Polylactid, das aus der Milchsäure gewonnen wird.

Zusätze in Kunststoffen

Arten von Zusätzen

Die Eigenschaften von Kunststoffen können durch Zusätze noch etwas abgeändert und angepasst werden.

Zum Beispiel kann die Farbe durch den Zusatz von Farbstoffen verändert werden.

Einigen Kunststoffen werden aufgrund ihrer spröden Eigenschaften weich machende Chemikalien zugegeben, die die elastische Eigenschaft verbessern. Solche Zusätze heißen Weichmacher.

Stabilisatoren können die Beständigkeit von Kunststoffen gegenüber Wärme und Licht erhöhen.

Damit brennbare Kunststoffe nicht schnell entzündlich oder entflammbar sind, werden ihnen Flammschutzmittel zugesetzt.

Gesundheitsgefährdende Zusätze

Viele Zusätze in Kunststoffen sind gesundheitsgefährdend oder sogar extrem giftig. Zusätze sind vor allem gesundheitsgefährdend, da sie leicht flüchtig und nicht fest im Kunststoff gebunden sind. Nicht nur durch direkten Kontakt mit den Kunststoffen gelangen die frei werdenden Zusatzstoffe in den Körper. Die flüchtigen Moleküle der Zusatzstoffe gelangen in die Umwelt und können sich in der Atemluft verteilen. Der Körper nimmt sie dann nicht nur durch die Haut auf, sondern auch durch die Atemwege. Durch Verpackungsmaterialien gelangen sie auch in Nahrungsmittel und so in den menschlichen Körper.

Besonders gefährlich sind Zusatzstoffe, die ins Hormonsystem des Menschen eingreifen. Sie beeinflussen unter anderem den Stoffwechsel und die Entwicklung der Organe wie zum Beispiel das Gehirn. Zu solchen hormonell wirksamen Zusatzstoffen gehören die Weichmacher Bisphenol A und Phthalate.

Da vor allem Kinder noch in ihrer körperlichen Entwicklung sind und besonders empfindlich gegenüber solchen Zusatzstoffen reagieren, ist der Einsatz von Phthalaten in Babyartikeln, Spielzeugen und Tellern sowie Besteck für Kinder verboten. Der Einsatz von Bisphenol A in Babyflaschen ist ebenfalls verboten.

Des Weiteren sind die erlaubten Mengen durch europäische Verordnungen sehr stark begrenzt worden.

Zusammenfassung – Eigenschaften von Kunststoffen

  • Kunststoffe sind künstliche Polymere mit vielseitigen Eigenschaften.
  • Kunststoffe werden je nach Vernetzungsgrad der Polymere in Duroplaste, Elastomere und Thermoplaste unterteilt.
  • Duroplaste haben einen hohen Vernetzungsgrad und sind daher nach der Aushärtung nicht mehr verformbar.
  • Elastomere haben einen mittleren Vernetzungsgrad und sind elastisch. Sie sind verformbar, nehmen aber immer wieder ihre ursprüngliche Form ein.
  • Thermoplaste haben den niedrigsten Vernetzungsgrad. Die langen Ketten ziehen sich nur durch zwischenmolekulare Kräfte an. Deshalb sind Thermoplaste verformbar und schmelzen bei höheren Temperaturen.
  • Ab der Zersetzungstemperatur zersetzen sich alle Kunststoffe.
  • Um die Eigenschaften von Kunststoffen anzupassen, werden Zusatzstoffe wie Weichmacher, Farbstoffe, Stabilisatoren und Flammschutzmittel eingesetzt.
  • Viele Zusatzstoffe sind gesundheitsgefährdend. So ist der Einsatz von Weichmachern wie Phthalaten und Bisphenol A teilweise verboten oder ihre erlaubten Mengen in Kunststoffen sind sehr stark begrenzt.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Eigenschaften von Kunststoffen

Was sind Kunststoffe?
Wie unterscheiden sich die Eigenschaften von Duroplasten, Elastomeren und Thermoplasten?
Warum unterscheiden sich Duroplaste, Elastomere und Thermoplaste in ihren Eigenschaften?
Gegenüber welchen Chemikalien sind Kunststoffe nicht beständig?
Wie werden Kunststoffe recycelt?
Sind Kunststoffe gesundheitsgefährdend?
Was sind Zusatzstoffe?
Welche Zusatzstoffe sind besonders gefährlich?
Sind Bisphenol A und Phthalate verboten?
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Eigenschaften von Kunststoffen Übung

Du möchtest dein gelerntes Wissen anwenden? Mit den Aufgaben zum Lerntext Eigenschaften von Kunststoffen kannst du es wiederholen und üben.
  • Definiere den Begriff Kunststoff.

    Tipps

    Mono = eins

    Poly = viel

    Lösung

    Kunststoffe lassen sich sehr günstig und in großen Mengen aus Erdölprodukten herstellen. Die Eigenschaften können sehr unterschiedlich sein und lassen sich durch die Wahl der Monomere und des Herstellungsverfahrens sehr fein variieren. Daher sind Kunststoffe für viele Anwendungen die idealen Werkstoffe.

    Kunststoffe werden mit bestimmten chemischen Reaktionen aus Vorläuferverbindungen der Monomere hergestellt. Nach einer ersten Reaktion, in der ein erstes Kettenglied des Polymers hergestellt wird, läuft die Reaktion in einer Art Kettenreaktion von alleine weiter. In jedem Reaktionsschritt wird die Polymerkette um ein Monomer erweitert. Dies wird als Kettenfortpflanzung bezeichnet. Die Reaktion kann gestoppt werden, wenn die gewünschte Kettenlänge erreicht ist. Auch damit lassen sich die Eigenschaften der Kunststoffe beeinflussen.

  • Nenne einige wichtige Kunststoffe.

    Tipps

    Die Vorsilbe Poly- wird auch bei Biopolymeren verwendet.

    Lösung

    Polymere sind Makromoleküle, die aus sehr vielen Kopien eines kleinen Moleküls (Monomer) aufgebaut sind, die über die stets gleiche kovalente Bindung zu einer langen Kette verknüpft sind. Polymere kommen in der Natur vor, können aber auch synthetisch hergestellt werden. Künstliche Polymere, die Kunststoffe, werden meist ausgehend vom Erdöl hergestellt und sind aus Monomeren aufgebaut, die kleine Kohlenwasserstoff-Moleküle sind.

    Ein einfacher Kunststoff ist das Polyethylen (PE). Dieses ist aus dem Ethylen-Monomer $-CH_2-CH_2-$ aufgebaut. Die Verknüpfung zum Polymer gibt man mit der Formel $[-CH_2CH_2-]_n$ an.

    Ein weiterer einfacher Kunststoff ist das Polyvinylchlorid, beim Monomer ist ein Wasserstoffatom des Ethylen gegen ein Chlor-Atom ausgetauscht: $[-CH_2-CHCl-]_n$.

    PMMA ist etwas komplizierter gebaut, da das Monomer Seitenketten mit funktionellen Gruppen trägt. Das Monomer des Polysyrols ist ein Ethylen-Monomer, bei dem ein Wasserstoff-Atom gegen eine Phenyl-Gruppe ausgetauscht ist.

  • Leite die Eigenschaften der Kunststoffe aus deren Struktur ab.

    Tipps

    Der Schmelzpunkt hängt vom Polymerisationsgrad ab.

    Die Verformbarkeit hängt vom Vernetzungsgrad ab.

    Lösung

    Styropor ist ein Beispiel für einen Kunststoff, der durch Aufschäumen mit Luft sehr leicht ist und gute Isoliereigenschaften aufweist. Es handelt sich um Polystyrol, dem während der Polymerisation ein Lösungsmittel zugesetzt wird. Durch die Reaktionswärme verdampft das Lösungsmittel während der Polymerisation und der Kunststoff schäumt auf. Durch die eingeschlossene Luft ist die Wärmeleitfähigkeit sehr gering.

    Der Vernetzungsgrad eines Kunststoffes entscheidet über die Verformbarkeit. Je stärker das Polymer vernetzt ist, desto fester und schlechter verformbar ist es. Leicht verformbare, elastische Kunststoffe werden als Elastomere bezeichnet, festere, thermisch verformbare Kunststoffe als Thermoplaste. Duroplaste sind hart und nicht verformbar.

    Die Kettenlänge der Polymere entscheidet über den Schmelzpunkt: Langkettige Polymere (hoher Polymerisationsgrad) schmelzen bei hohen Temperaturen, Polymere aus kürzeren Ketten bei niedrigeren Temperaturen. Je unterschiedlicher die Kettenlängen der einzelnen Ketten in einem Kunststoff, desto größer ist der Schmelzbereich des Kunststoffs.

  • Erläutere Vorteile von Kunststoffen gegenüber anderen Werkstoffen.

    Tipps

    Haben Kunststoffe eine höhere Zugfestigkeit als metallische Werkstoffe?

    Lösung

    Durch die Eigenschaften der Kunststoffe ergeben sich viele Vorteile, aber auch einige Nachteile bei der Nutzung als Werkstoff. Nachteilig ist vor allem die geringe Steifheit und Zugfestigkeit, die bei mechanisch stark belasteten Teilen notwendig ist. Dennoch ist es wegen des geringeren Gewichts von Kunststoffen im Vergleich mit metallischen Werkstoffen oft unumgänglich, Kunststoffe einzusetzen. Einen Ausweg bieten Verbundmaterialien mit hochfesten Kunstfasern, wie zum Beispiel beim Werkstoff Carbon.

    Bei der Verarbeitung sind die niedrigen Schmelztemperaturen von Kunststoffen ein großer Vorteil. Sie lassen sich leicht verflüssigen und in die gewünschte Form bringen. Die niedrigen Schmelzpunkte sind aber leider mit einer vergleichsweise leichten Entflammbarkeit verbunden. Hier sind Werkstoffe wie Glas und Keramik oder auch die Baumwolle klar im Vorteil.

    Kunststoffe sind wesentlich beständiger gegenüber Säuren und Laugen als viele organische Werkstoffe oder Metalle. Unbeständiger sind sie jedoch gegenüber organischen Lösemitteln. In diesen lösen sich viele Kunststoffe.

    Geringe elektrische Leitfähigkeit macht Kunststoffe als Isolator für elektrische Leitungen ideal. Die geringe Wärmeleitfähigkeit macht man sich beispielsweise bei Dämmmaterialien beim Hausbau zunutze.

  • Bestimme den Vernetzungsgrad der Kunststoffe.

    Tipps

    Senkrechte Linien deuten Verknüpfungen zwischen parallel verlaufenden horizontalen Polymeren an.

    Lösung

    Über Wechselwirkungen zwischen Seitenketten oder über kovalente Bindungen zwischen Polymerketten können Verknüpfungen zwischen benachbarten, parallel verlaufenden Polymerketten entstehen. Bei diesen Wechselwirkungen handelt es sich in der Regel um Wasserstoffbrückenbindungen zwischen den Seitenketten.

    Über die Wahl der Seitenketten und die funktionellen Gruppen, die diese tragen, lässt sich also der Vernetzungsgrad eines Kunststoffs bestimmen. Außerdem hat das Fertigungsverfahren darauf einen Einfluss. Bei langsamen Abkühlen ordnen sich die Polymerketten parallel an, so dass viele Verknüpfungen entstehen können. Beim plötzlichen Abschrecken liegen die Ketten wild durcheinander, es kommt zu wenigen Verknüpfungen.

  • Prüfe Anwendungsgebiete von biologisch abbaubaren Kunststoffen.

    Tipps

    Biopolymere zersetzen sich schnell durch biologischen Abbau.

    Lösung

    Bei Biopolymeren ergeben sich durch die gute biologische Abbaubarkeit einige Vorteile, da sich neben den üblichen Wegen des Recycling eine weitere, umweltschonende Möglichkeit ergibt: Die Kunststoffe können wie Bioabfälle kompostiert werden und schädigen die Umwelt dadurch deutlich weniger.

    Überall dort, wo der Kunststoff nach kurzem Gebrauch nicht weiter verwendet wird, ist der Einsatz von Biopolymeren daher sinnvoll: Plastiktüten werden häufig nur einmal verwendet, Müllbeutel werden gefüllt und landen danach häufig auf der Müllhalde. Küchenabfälle lassen sich in kompostierbaren Beuteln sammeln und mit dem Beutel kompostieren. Jedoch ist dies auf dem heimischen Komposthaufen schwierig, da die Beutel längere Zeit als anderer Biomüll zum Kompostieren benötigen.

    Fischernetze werden häufig von den Fischerbooten verloren und treiben als Falle durch den Ozean. Hier ist der Einsatz von Biopolymeren sinnvoll, da sich die verlorenen Netze nach einiger Zeit auflösen.

    Unsinnig ist der Einsatz von Biopolymeren überall dort, wo eine lange Haltbarkeit gefordert ist. Insbesondere Tanks, die umweltschädigende Stoffe enthalten, dürfen nicht schnell verrotten. Hier ist der Einsatz von Biopolymeren daher nicht sinnvoll.

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