Evolutionsbiologie
Im Laufe der Erdgeschichte habe sich die heutigen Arten von Lebewesen entwickelt. Wie genau die stammesgeschichtliche Entwicklung von statten ging, versucht die Evolutionsbiologie zu erforschen.
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Die Evolution
Die Evolution ist die stammesgeschichtliche Entwicklung der Lebewesen auf der Erde. Evolutionsbiologen versuchen ihren Verlauf zu rekonstruieren. Am Anfang des 19. Jahrhunderts ging man noch davon aus, dass die Arten von Lebewesen durch Gott gegeben sind. Sie verändern sich nicht, denn Gott hat sie schließlich schon perfekt geschaffen. Dieses Weltbild sollte sich jedoch bald verändern. Ein junger Naturforscher namens Charles Darwin bereiste in den 1830ern auf dem Schiff HMS Beagle die Welt. Er beobachtete die verschiedenen Arten in ihren sehr unterschiedlichen Lebensräumen. Er studierte ihre Gewohnheiten, wie die Nahrung, die sie zu sich nahmen, und verglich sie mit dem Aussehen und der Form der Arten, also ihrer Morphologie. Er merkte schnell, dass die Arten sehr gut an ihren Lebensraum angepasst sind. Er schlussfolgerte, dass die Anpassung der Arten an ihre Umgebung über große Zeiträume stattgefunden haben muss und sie sich folglich verändern. Daraufhin schrieb er sein berühmtes Buch “The Origin of Species”, auf deutsch “Der Ursprung der Arten”. Welches zur damaligen Zeit natürlich zu großer Empörung führte.
Evolutionsfaktoren und -beweise
Darwin konnte seiner Zeit sogar ermitteln wie genau die Anpassung der Lebewesen vonstatten geht. In seinem Buch beschrieb er die natürliche Selektion. Wonach die Arten, die am besten an ihre Umwelt angepasst sind, den größten Fortpflanzungserfolg besitzen. Wenn sie besser angepasst sind, überleben sie und erzeugen mehr Nachkommen. Damit setzen sich vorteilhafte Merkmale durch. Darwins Theorie gilt bis heute, aber sie wurde stetig weiterentwickelt. Heute kennt man verschiedene Formen der natürlichen Selektion. Die disruptive Selektion kann zum Beispiel zur Aufspaltung von zwei Populationen führen. Die zwei Populationen entwickeln sich in verschiedene Richtungen mit unterschiedlichen Extremen. Auf diese Weise können sich neue Arten bilden.
Die heute geltende Evolutionstheorie heißt synthetische Evolutionstheorie. In ihr wurde Darwins Theorie auch durch neue molekulare Erkenntnisse erweitert. Wir wissen heute, wie genau die Vererbung funktioniert. Dieses Wissen können wir in der Evolutionsbiologie verwenden. Demnach können neue Merkmale durch Mutationen des Erbgutes entstehen. Solche Mutationen sind meistens zum Nachteil eines Individuums. Sind sie aber zum Vorteil, werden sie in der Selektion begünstigt.
Mit der Zeit wurden auch immer mehr Beweise für Darwins Theorie gefunden. Fossilien von heute nicht mehr lebenden Arten, zeigen wie die Lebewesen vor langer Zeit aufgebaut waren. Auch hat man viele Übergangsformen als Fossilien gefunden, welche die heute lebenden Arten mit älteren Arten verknüpfen. Sie werden häufig Brückentiere genannt. So zum Beispiel der Archaeopteryx, der eigentlich noch zu den Sauriern gezählt wird, aber schon ein Federkleid, einen Schnabel und Flugfähigkeit besaß, also Merkmale heute lebender Vögel aufwies.
Der Verlauf der Evolution
Durch ausführliche Forschung vieler Evolutionsbiologen kann die Entwicklung der Lebewesen in ihrer Stammesgeschichte heute gut rekonstruiert werden. Allerdings sind bis heute noch viele Fragen offen. Man geht davon aus, dass das Leben auf der Erde vor ca. 3,8 bis 3,6 Milliarden Jahren entstanden ist. Die ersten Lebewesen waren einfache Zellen, die sich in den Weltmeeren entwickelten. Sie wurden mit der Zeit immer komplexer und durch die Selektion entstanden verschiedene Arten.
Irgendwann schlossen sich diese Zellen zu Verbänden zusammen. Sie begannen in diesen Verbänden Arbeitsteilung zu betreiben und jede Zelle spezialisierte sich auf ihre Aufgabe. Es entstanden mehrzellige Organismen, welche sich in den Meeren ausbreiteten und die kuriosesten Formen annahmen.
Vor 480 Millionen Jahren begannen Pflanzen auch auf dem Land zu wachsen. Bald folgten ihnen die Gliederfüßer und schließlich die Wirbeltiere aufs Land. Vor 200 Millionen Jahren begann das Zeitalter der Dinosaurier. Nach ihrem Aussterben konnten sich die Säugetiere durchsetzen. Sie entwickelten viele verschiedene Arten.
Darunter auch die Primaten, zu denen auch der Mensch zählt. Der Homo erectus war in der menschlichen Evolution die erste Art, die aus Afrika heraus vor ca. 1 Millionen Jahren die Welt eroberte. In Europa entwickelte er sich zum Neandertaler. Der Homo sapiens entwickelte sich ebenfalls in Afrika. Er breitete sich auf der Welt aus und verdrängte den Neandertaler in Europa. Dabei kam es aber nicht selten zu Vermischungen. Wir, die modernen Homo sapiens, leben bis heute auf der Erde.
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