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Gentechnik in der Diskussion

Was für Chancen und Gefahren liegen in der Gentechnik? Sowohl ethische als auch ökologische Aspekte werden diskutiert.

Inhaltsverzeichnis zum Thema

Gentechnik

Als Gentechnik bezeichnet man alle biotechnologischen Anwendungen, welche das Erbgut verändern, oder auf Informationen aus dem Erbgut zurückgreifen. Gerade die künstliche Veränderung von Erbgut steht immer wieder im Fokus hitziger Diskussionen. Das Erbgut enthält viele Informationen, welche den Menschen, aber auch andere Lebewesen individuell definieren. Das schürt bei manchen Menschen Bedenken. Hier erhältst du alle Informationen, um dir selbst eine Meinung zu diesem Thema, vor allen Dingen bei der Anwendung am Menschen, zu bilden.

Genetische Beratung und Diagnostik

Unter Zuhilfenahme von verschiedenen Techniken können Hinweise auf Erbkrankheiten im Erbgut gefunden werden. Mithilfe von Stammbaumanalysen, der Pränataldiagnostik oder der Gendiagnose kann die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten einer Erbkrankheit bei Embryonen, Kindern und Erwachsenen bestimmt werden. Zu einer genetischen Beratung gehen werdende Eltern, die Bedenken, z.B. aufgrund ihrer Familiengeschichte, haben. Bei einer solchen Beratung kann mithilfe der Stammbaumanalyse oder der Pränataldiagnostik ermittelt werden, ob das ungeborene Kind eine Erbkrankheit entwickeln könnte. Diese Beratungsgespräche sind immer ergebnisoffen, das bedeutet, allein die Eltern haben im Nachhinein, aufgrund ihrer eigenen moralischen und ethischen Vorstellung, die Möglichkeit zu entscheiden, wie sie mit den gewonnenen Informationen umgehen. Wird eine Erbkrankheit festgestellt, ist diese Entscheidung, wie auch immer sie ausfällt, unglaublich schwerwiegend. Phenylketonurie Aber auch bei der Diagnose von Erbkrankheiten bei schon geborenen und sogar erwachsenen Menschen kommt die Gentechnik zum Einsatz. Zum Beispiel können mithilfe von Gensonden Mutationen festgestellt werden, die für Erbkrankheiten verantwortlich sind. Wird so eine Mutation festgestellt, bedeutet das aber nicht automatisch, dass bei der Person auch eine Erbkrankheit auftritt.

Gentherapie

Auch bestehende Krankheiten können mithilfe gentechnischer Methoden behandelt werden, dies nennt man Gentherapie. Dazu werden Genabschnitte im Genom eines Menschen gezielt verändert. Möglich machen das Viren. Viren sind keine Lebewesen und vermehren sich nur dadurch, dass sie andere Zellen mithilfe von Geninformationen dazu zwingen, Viren zu produzieren. Dazu baut ein Virus eigene Erbinformationen in die Wirtszelle ein. Mediziner und Wissenschaftler machen sich diese Eigenschaft der Viren zu Nutze. Sie fügen in das Virengenom eigene Gene, zum Beispiel intakte und gesund funktionierende Gene, ein. Diese Viren werden dann entweder mit bereits entnommenen Zellen zusammengebracht (ex-Vivo), oder direkt in den Körper des Patienten eingebracht (in-Vivo). Letzteres birgt natürlich Gefahren, kann allerdings sehr viel effektiver sein. Mithilfe dieser Methode sind Wissenschaftler natürlich befähigt, alle möglichen Gene in die verschiedensten Lebewesen einzubringen. Häufig findet dies auch Anwendung in der Verbesserung von Nutzpflanzen. Es stellt in jedem Fall einen schwerwiegenden Eingriff in den natürlichen Verlauf der Vererbung dar und kann daher auch Risiken bergen. Lungenvirus

Stammzellen

Unser Körper besteht aus vielen verschiedenen Zellen, welche unterschiedliche Funktionen besitzen. Sie alle gehen aus Zellen hervor, die noch undifferenziert sind. Solche Zellen nennt man Stammzellen und es gibt unterschiedliche Typen. Die multipotenten Zellen können ganze Organismen bilden mit allen nötigen differenzierten Zellen. Die pluripotenten Zellen können zwar alle Typen von differenzierten Zellen bilden, aber keine kompletten Organismen. Die totipotenten Zellen können dagegen nur die Zellen des umliegenden Gewebes neu bilden. Solche Zellen haben einen großen Nutzen in der Medizin. Sind bestimmte Gewebetypen erkrankt, oder funktionieren nicht mehr richtig, könnten sie vielleicht mit Stammzellen nachgebildet werden. Aktuell wird sogar daran geforscht ganze Organe zu züchten, welche dann implantiert werden könnten. Totipotente Stammzellen aus dem Knochenmark finden schon lange Anwendung in der Behandlung von Blutkrebs. Aber gerade die Gewinnung von multipotenten Zellen wirft einige ethische und moralische Probleme auf. Denn sie können nur aus Embryonen mithilfe der In-vitro-Fertilisation gewonnen werden. Dabei werden diese noch sehr jungen Embryonen abgetötet, weitere Embryonen, welche nicht verwendet werden können, werden entsorgt. In Deutschland sind diese Methoden verboten, in anderen Ländern sind sie dagegen erlaubt. Allerdings bietet die Forschung an solchen Stammzellen natürlich unglaublich weite Möglichkeiten in der Behandlung der verschiedensten Krankheiten.