Konjunktionen, auch Bindewörter genannt, verbinden Wörter, Wortgruppen oder Teilsätze. Sie verändern ihre Form nicht und zählen daher zu den nicht flektierbaren Wortarten. Es gibt verschiedene Arten von Konjunktionen, die unterschiedliche Funktionen im Satz übernehmen. Bist du unsicher, wann du 'als' oder 'wie' verwenden solltest? In unserem Artikel erfährst du alles Wichtige über die Nutzung und Funktion von Konjunktionen. Neugierig geworden? Hier lernst du alles rund um Konjunktionen!
Was sind eigentlich Konjunktionen? Eine Konjunktion kann Wörter, Wortgruppen oder Teilsätze miteinander verbinden. Man nennt Konjunktionen deshalb auch Bindewörter. Anders als zum Beispiel Adjektive oder Nomen verändern Konjunktionen ihre Form nicht, das heißt, sie sind nicht flektierbar und gehören damit zu den nicht flektierbaren Wortarten.
Der Begriff Konjunktion kommt wie viele andere grammatische Ausdrücke aus dem Lateinischen. So stammt das Wort Konjunktion von lateinisch coniungere ab, was auf Deutsch so viel wie „verbinden“ bedeutet.
Welche Konjunktionen gibt es?
Konjunktionen lassen sich nach ihrer Funktion im Satz in verschiedene Gruppen einteilen:
Im Folgenden konzentrieren wir uns auf die sogenannten Satzteilkonjunktionen.
Satzteilkonjunktionen: als, wie, desto, umso
Satzteilkonjunktionen verbinden keine ganzen Sätze, sondern nur Satzteile miteinander. Dabei steht der Satzteil fast immer im gleichen Fall bzw. Kasus wie das Wort, auf das er sich bezieht.
Die folgende Tabelle verdeutlicht, wie die Satzteilkonjunktionen mit den vier Fällen im Deutschen kombiniert werden können:
Fälle im Deutschen
Beispiele
Nominativ (Wer- oder Was-Fall)
Als schlaue Schülerin hättest du das wissen müssen.
Eine schlaue Schülerin wie du hätte das wissen müssen.
Genitiv (Wessen-Fall)
Manche Herrscher bedienten sich der Folter als eines Mittels der Unterdrückung.
Dativ (Wem-Fall)
Als schlauem Schüler hätte dir das sofort auffallen müssen.
Die Lehrer müssen sich mit dem Internet als neuem Medium auseinandersetzen.
Einem erfahrenen Lehrer wie Ihnen hätte das sofort auffallen müssen.
Akkusativ (Wen- oder Was-Fall)
Wir begrüßen Jonas als neuen Schüler in unserer Klasse.
Einen schlauen Schüler wie dich hätte das interessieren können.
Wie einen Bediensteten warf der Kaiser den Minister hinaus.
Oftmals werden Satzteilkonjunktionen für Vergleiche eingesetzt. Dabei sind vor allem als und wie häufig in Gebrauch. Aber wann verwendet man als und wie und wann sagt man besser als oder besser wie?
Wenn du wissen möchtest, ob du als oder wie verwenden musst, solltest du dir klarmachen, um welche Art von Vergleich es sich handelt. Als Eselsbrücke kannst du dir die folgende Regel zu als oder wie merken:
Es heißt genauso wie, aber anders als.
Das bedeutet, dass man bei Ungleichheiten, in denen die erste Steigerungsform der Adjektive steht, immer als verwendet. Das betrifft unter anderem die folgenden Beispiele:
besser/schlechter als
mehr/weniger als
größer/kleiner als
anders als
Gleichheiten werden dementsprechend mit wie ausgedrückt, das nach der Grundform, also nach der nicht gesteigerten Form des Adjektivs, steht. Vergleiche hierzu die folgenden Beispiele:
so schön wie du
so schnell wie möglich
doppelt so viel wie
Auch der Gebrauch von umso und desto fällt in die Kategorie der Satzteilkonjunktionen. Dabei gilt die folgende Regel:
Umso bzw. desto stehen beide in einer Struktur mit je. Dabei werden sie durch ein Komma voneinander getrennt. Je leitet einen Nebensatz und umso bzw. desto leiten einen Hauptsatz ein. Beide Strukturen werden für Vergleiche verwendet und stehen zusammen mit dem Komparativ des Adjektivs. Es gibt keinen Bedeutungsunterschied zwischen je … desto und je .. umso.
Beispiele für die Konjunktion als
Es folgen einige Beispielsätze, in denen die Konjunktion als vorkommt.
Ich bin größer als du.
Als Schülerin sehe ich das anders.
Als Bürgermeister dieser Stadt eröffne ich das Fest.
Beispiele für die Konjunktion wie
Die folgenden Beispielsätze enthalten alle die Satzteilkonjunktion wie.
Einer Lehrerin wie unserer vertrauen wir gerne.
Mein Auto ist genauso schnell wie dein Auto.
Beispiele mit je … desto und je … umso
Um dir die Struktur mit der zweiteiligen Satzteilkonjunktion je … desto und je … umso zu verdeutlichen, können folgende Beispiele hilfreich sein:
Je mehr es regnet, desto/umso trauriger werde ich.
Je besser du dich vorbereitest, desto/umso weniger Fehler machst du.
Je kürzer der Text, desto/umso übersichtlicher ist er.
Je später der Abend, desto/umso schöner die Gäste.
Je mehr, desto/umso besser!
→ In den letzten beiden Beispielsätzen siehst du, wie du Sätze mit je … desto und je … umso verkürzen kannst.
Hier noch einmal die wichtigsten Punkte im Überblick:
Um die Verwendung von als oder wie und den zweiteiligen Satzteilkonjunktionen je … desto und je … umso zu trainieren, nutze gerne die Übungen neben dem Text.
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Die Satzteilkonjunktionen als, wie, umso, desto Übung
Du möchtest dein gelerntes Wissen anwenden? Mit den Aufgaben zum Lerntext Die Satzteilkonjunktionen als, wie, umso, desto kannst du es wiederholen und üben.
Wenn du bei einer Lücke nicht weiter weißt, fülle erst die Lücken, bei denen du dir sicher bist.
Verben können ihre Form abhängig von der Person verändern: ich gehe, du gehst, er/sie/es geht. Ist das bei Konjunktionen auch der Fall?
Lösung
Der Begriff Konjunktion ist eine grammatische Bezeichnung für Wörter, die andere Wörter miteinander verknüpfen wie z. B: stattdessen, deswegen, und etc. Weil sie bestimmte Teile des Satzes miteinander verbinden, nennen wir sie auch Bindewörter. Wie fast alle unsere grammatikalischen Bezeichnungen kommt der Begriff aus dem Lateinischen.
Häufig verbinden Konjunktionen dabei Haupt- und Nebensätze wie die Wörter damit oder weil. Ohne Konjunktionen wären unsere Sätze sehr kurz und es gäbe keine zusammenhängenden Texte.
Konjunktionen kann man nicht verändern wie z. B. Verben. Jene werden in den grammatischen Kategorien Person, Numerus, Zeit, Modus und Genus verbi (aktiv oder passiv) angepasst, z. B. bei ich sagte (1. Person Singular Präteritum Indikativ Aktiv). Dieses Anpassen nennt man auch Flexion (bei Verben speziell Konjugation). Konjunktionen hingegen bleiben immer gleich, sie sind nicht flektierbar.
Überlege, was eine Satzteilkonjunktion ausmacht. Was ist ihre wichtigste Funktion?
Bei dem Satz: Als schlauer Schüler hättest du das wissen müssen. steht der Satzteil Als schlauer Schüler im gleichen Fall wie du, worauf er sich bezieht.
Wer oder was hätte das wissen müssen? Du. (Nominativ)
Lösung
Eine Satzteilkonjunktion ist eine besondere Konjunktion, denn sie verbindet nicht wie die anderen Konjunktionen einen Hauptsatz und einen Nebensatz, sondern nur Satzteile. Das geschieht häufig in Vergleichen mit den Wörtern wie und als, so in dem Beispiel Ich ging wie eine Gazelle. Das ist nur ein Hauptsatz, aber das wie leitet den Vergleich mit dem zweiten Satzteil ein.
Vergleiche kann man natürlich in allen Zeiten und, das ist sehr wichtig, in allen vier Fällen machen, nicht nur im Nominativ. Der Fall des eingegliederten Satzteils einer Satzteilkonjunktion steht im gleichen Fall wie das Wort, auf das er sich bezieht, z. B. bei dem Satz Als schlauer Schüler hättest du das wissen müssen. Hier stehen als schlauer Schüler und du im gleichen Fall, nämlich dem Nominativ.
Es gibt nicht viele Satzteilkonjunktionen. Die Gruppe der unterordnenden Konjunktionen (Verbindung von Teilsätzen und Sätzen) ist z. B. sehr viel größer.
Welche Satzteilkonjunktionen kennst du? Es gibt verhältnismäßig wenige.
Satzteilkonjunktionen werden oftmals für Vergleiche genutzt.
Lösung
Wir haben bisher vier Satzteilkonjunktionen kennengelernt: wie, als, desto und umso. Diese Konjunktionen verbinden nicht Haupt- und Nebensätze, sondern nur Satzteile. Sie sind die Konjunktionen, mit denen wir vergleichen können. Durch diese Konjunktionen wird ein Satzteil dem anderen gegenübergestellt und verglichen wie in Das lief besser als gedacht.
Umso und desto verwendet man häufig in Zusammenhang mit je: je mehr, desto weniger oder je schneller, umso langsamer. Auch hier geschieht ein Vergleich zwischen zwei Zuständen.
Nehme die Fragewörter Wer oder was? (Nominativ), Wessen? (Genitiv), Wem oder was? (Dativ) und Wen oder was? (Akkusativ) zur Hilfe.
Lösung
Nach Satzteilkonjunktionen können verschiedene Fälle stehen, je nachdem, auf welches Wort im Satz sich der Satzteil nach der Konjunktion bezieht.
Im Deutschen kennen wir vier Fälle: Nominativ, Genitiv, Dativ und Akkusativ. Um herauszufinden, um welchen Fall es handelt, fragen wir entweder nach dem Satzteil nach der Konjunktion oder dem Bezugswort (des Vergleichs) mit den dazugehörigen Fragewörtern:
Wer oder was? (Nominativ)
Wessen? (Genitiv)
Wem oder was? (Dativ)
Wen oder was? (Akkusativ)
So zum Beispiel beim Satz Ihr seid nichts anderes als Kulturbanausen. Hier fragt man: Ihr seid nichts anderes als wer oder was? und findet damit den Nominativ heraus.
Ein anderes Beispiel war: Sie schenkte mir Dinge wie Gold oder Silber. Sie schenkte mir Dinge wie wen oder was? und erhält als Antwort wie Gold oder Silber. Der Satzteil steht im Akkusativ. Alternativ hätten wir auch nach dem Bezugswort fragen können: Sie schenkte mir wen oder was? Dinge (Akkusativ).
Um den Fall eines Substantivs herauszufinden, fragen wir mit dem passenden Fragewort danach.
Den Sohn des Nachbarn habe ich heute morgen getroffen.
Im Genitiv steht hier des Nachbarn - wie kannst du danach fragen?
Lösung
Der eingegliederte Satzteil einer Satzteilkonjunktion steht fast immer im gleichen Fall wie das Wort, auf das er sich bezieht. Erinnerst du dich noch daran, wie man nach den einzelnen Fällen fragt?
Nach dem Nominativ fragen wir mit Wer oder was?
Der Baum ist groß.Wer ist groß? Der Baum.
Ebenso fragen wir bei den anderen Fällen. Beim Genitiv mit Wessen?
Wessen Stamm ist dick? Der Stamm des Baums ist dick.
Beim Dativ mit Wem oder was?
Wem schneide ich die Blätter? Dem Baum schneide ich die Blätter.
Satzteilkonjunktionen werden adverbial oder attributiv in einem Satz benutzt. Sie verbinden in der Regel nur Satzteile, jedoch keine Teilsätze.
Lösung
Mit den Konjunktionen als und wie werden Satzteile (Adverbialbestimmungen oder Attribute) in den Satz eingegliedert. Jeder der Sätze beinhaltet einen Vergleich, aber nicht alle Sätze besitzen eine Satzteilkonjunktion. Bei dem Beispiel , wie ich es vorher getan hatte. leitet wie einen Nebensatz ein und hat damit die Funktion einer unterordnenden Konjunktion. Das erkennt man auch an dem gesetzten Komma, welches nur bei Nebensätzen, nicht aber bei Vergleichen mit Satzteilkonjunktionen gesetzt wird.
Der Satzteil hinter der Konjunktion steht in demselben Fall wie das Bezugswort, auf das sich der Satzteil bezieht.
So im Beispiel Wie einen Diener behandelten sie mich. Sie behandelten mich wie wen oder was? Wie einen Diener. Der Teil nach der Konjunktion wie, nämlich einen Diener, bezieht sich dabei auf mich und steht daher im Akkusativ.
Im zweiten Beispiel: Ich pflegte ihn nicht so gut wie den Garten davor. Der Garten davor bezieht sich auf ihn. Das ihn steht im Akkusativ, daher steht auch den Garten davor in diesem Fall.
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