Spiegelneuronen ermöglichen es dir, Bewegungen und Emotionen anderer nachzuempfinden. Sie sind sowohl für das Lernen als auch für die Empathie wichtig. Neugierig? Entdecke mehr im Text!
Spiegelneuronen – wie unsere Nervenzellen im Gehirn beim Beobachten von Bewegungen und Emotionen reagieren
Wenn du siehst, wie eine Spinne durchs Gesicht deines Gegenübers läuft, durchzuckt es dich. Du kannst den Ekel gut nachempfinden. Dafür verantwortlich sind besondere Nervenzellen im Gehirn – die Spiegelneuronen. Sie sind aktiv, egal ob du selbst etwas erlebst oder ob du es bei jemand anderem beobachtest.
Was sind Spiegelneuronen?
Spiegelneuronen sind Nervenzellen im Gehirn, die aktiviert werden, egal ob du eine Handlung selbst ausführst oder sie nur beobachtest. Schnell machte diese Entdeckung die Spiegelneuronen nicht nur zum Superstar der Gehirnforschung und Neurobiologie, sondern auch für die breite Öffentlichkeit spannend. Wie weit sie allerdings auf unsere Kognition, also unser Denken, Wissen und Lernen, tatsächlich Einfluss nehmen, bleibt weiter eine spannende Frage der Psychologie.
Entdeckung der Spiegelneuronen
Die Entdeckung der Spiegelneuronen geschah dabei eher zufällig. 1992 entdeckte eine italienische Forschergruppe um Giacomo Rizzolatti der Universität Parma beim Vermessen von Gehirnströmen im motorischen und prämotorischen Cortex eines Makakenaffen, dass die gleichen Nervenzellen aktiv sind, egal ob der Affe selbst eine Erdnuss nahm oder nur zusah, wie einer seiner Mitarbeiter eine Erdnuss nahm. Diese zufällige Entdeckung konnte wiederholt werden und auch später durch weitere Wissenschaftler im menschlichen Gehirn nachgewiesen werden.
Spiegelneuronen – Lernen durch Beobachtung
Die Entdeckung der Spiegelneuronen hat Auswirkungen auf unser Sozialverhalten bzw. auf unsere soziale Interaktion. Spiegelneuronen existieren für Bewegungen, aber auch für Mitgefühl. Sieht man jemanden lachen, lachen wir mit. Sehen wir, wie sich jemand verletzt, durchzuckt auch uns ein Schmerzgefühl.
Spiegelneuronen – Bewegungen erkennen und nachahmen
Spiegelneuronen spielen eine wichtige Rolle beim Erkennen und Nachahmen von Bewegungen oder Handlungen. Gerade bei Kindern sieht man, wie sie allein durch Beobachtung von Bewegungen oder Handlungen versuchen, diese nachzuahmen. Dass Spiegelneuronen beim Lernen von Bewegungen eine besondere Funktion haben, konnten Hirnforscher beim Erlernen von Akkorden in der Musik durch Nachahmen, aber auch durch bloßes Vorstellen zeigen. Der Zusammenhang zwischen Spiegelneuronen und Lernen von Bewegungen könnte auch interessant für Sportler sein, die beim Training die Bewegungsabläufe mental durchspielen oder aber bei anderen Sportlern beobachten. Auch bei der Rehabilitation von Menschen mit eingeschränkter Bewegung spielen sie möglicherweise eine Rolle.
Spiegelneuronen – Emotionen erkennen und nachempfinden
Darüber hinaus spielen Spiegelneuronen auch eine wichtige Rolle bei der Emotionserkennung, also Mitgefühl zu empfinden und Empathie zu entwickeln. Das Beobachten wie das Erleben desselben Gefühls aktiviert bestimmte Nervenzellen. Emotionale Verhaltensweisen können also erkannt und imitiert werden.
Allerdings ist die Entstehung von Empathie ein sehr komplexer Vorgang, der wahrscheinlich nicht allein durch das Imitieren oder Nachempfinden von Gefühlen erklärt werden kann.
Spiegelneuronen und Sprache
Da Spiegelneuronen bei der Kommunikation mittels Gesten eine wichtige Rolle spielen, wird ihnen auch ein Einfluss bei der Entstehung von Sprache zugesprochen.
Spiegelneuronen und neurologische Erkrankungen
Spiegelneuronen spielen womöglich auch eine Rolle bei verschiedenen neurologischen Störungen wie beispielsweise Autismus. Hier wird vermutet, dass die neuronale Spiegelung gestört ist.
Spiegelneuronen und Verhaltensforschung
Der Einfluss der Spiegelneuronen auf unser Verhalten und auf die Entstehung von Empathie ist ein komplexes Feld der Neurobiologie und Hirnforschung, das immer wieder neue Anwendungen und Erkenntnisse hervorbringt.
Spiegelneuronen – Zusammenfassung
Spiegelneuronen sind bestimmte Nervenzellen in unserem Gehirn. Sie sind aktiv, egal ob wir Bewegungen oder Gefühle nur bei anderen Menschen beobachten oder sie selbst erleben. Sie helfen uns dabei, Bewegungen oder Gefühle zu verstehen und nachzuahmen bzw. sie nachzuempfinden. Somit haben sie auch Einfluss auf unser Sozialverhalten sowie die Entstehung von Empathie.
Spiegelneuronen wurden erstmals in den 1990er-Jahren von einem Forscherteam um Giacomo Rizzolatti entdeckt, als sie die Gehirnaktivität von Affen untersuchten.
Spiegelneuronen sind mit verschiedenen neurologischen Störungen wie Autismus und Schlaganfall in Verbindung gebracht worden und werden intensiv erforscht.
Medien, insbesondere Videospiele und Filme, können die Aktivität der Spiegelneuronen beeinflussen und damit Auswirkungen auf unser Verhalten und unsere Empathie haben.
Spiegelneuronen ermöglichen es uns, andere Menschen besser zu verstehen und unsere sozialen Interaktionen zu verbessern, indem sie uns in die Lage versetzen, ihre Handlungen nachzuvollziehen und mitzufühlen.
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