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Karoline von Günderrode

Karoline von Günderode ist eine Dichterin der Romantik, die ihre freien emanzipatorischen Gedanken - inspiriert von den Idealen der Französischen Revolution - zeitlebens unterdrücken muss. Ihre Werke behandeln Themen wie die unerfüllte Liebe, die Rolle der Frau und die Faszination des Todes.

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Wer war Karoline von Günderode?

„Ich habe keinen Sinn für weibliche Tugenden, für Weiberglückseligkeit. Nur das Wilde, Große, Glänzende gefällt mir [...] ich bin ein Weib und habe Begierden wie ein Mann, ohne Männerkraft. Darum bin ich so wechselnd, und so uneins mit mir.“

Diese Zeilen schreibt Karoline von Günderode 1801 in einem Brief an ihre Freundin Gunda Brentano. Sie zeigen ganz deutlich die inneren Konflikte und den Zwiespalt zwischen der Liebe und dem Freiheitsdrang, mit denen sie sich als Frau der bürgerlichen Elite um 1800 auseinandersetzen muss. Sie werfen außerdem ein Licht auf die späteren Emanzipationsbewegungen, denn wie eingeschränkt noch das Leben einer Frau im 18. und 19. Jahrhundert ist, kannst du an dem Leben von Karoline von Günderode deutlich sehen. Sie ist eine der schillerndsten, aber tragischsten Figuren der deutschen Romantik und ihre Kraft und Radikalität, mit der sie ihre Gefühle ausdrückt, fasziniert damals wie heute.

Schriftstellerinen

Kurzbiografie von Karoline von Günderode

Karoline von Günderode wird 1780 geboren. Mit 17 Jahren geht sie in ein evangelisches Damenstift, wo sie ein zurückgezogenes Leben führt. Dort widmet sie sich historischen und philosophischen Studien, lebt aber auch ihre Interessen für Naturwissenschaften und Mythologie aus. Bekannt für die Nachwelt wird sie vor allem durch ihre Gedichte und Briefe. Geprägt sind ihre Werke und ihr Leben von der eingeschränkten Lebensgestaltung der Frau im 18. und 19. Jahrhundert. Zu dieser Zeit besitzen Frauen nur wenige Möglichkeiten, sich selbst zu verwirklichen, da für sie vorrangig die Rolle der Ehefrau, Hausfrau und Mutter vorgesehen ist. Diese Rolle kann Karoline von Günderode jedoch nie einnehmen. Zwar hat sie Liebesbeziehungen zu Friedrich Carl von Savigny und später zu Friedrich Creuzer, aber beide heiraten sie nicht. Als sich Creuzer entscheidet, sie zu verlassen, begeht sie 1806 mit einem Dolch im Alter von nur 26 Jahren Selbstmord.

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Karoline von Günderode und die Romantik

Karoline von Günderode ist der Epoche der Romantik zuzuordnen. Während noch in der Aufklärung der Verstand und die Vernunft als höchste Werte gelten, reagieren die Romantiker auf die emotionalen und psychologischen Defizite der Aufklärung, indem sie durch gefühlsbetontes Schreiben die Harmonisierung der Gesellschaft anstreben. Folglich sind auch Karoline von Günderodes Werke von Gefühlen betont. Ihre Suche nach der wahren Liebe bleiben jedoch zeitlebens unerfüllt. Ausdruck ihrer Trauer über die unerfüllte Liebe ist immer wieder in ihrer Lyrik zu finden. „Die wahre echte Liebe ist meist eine unglückliche Erscheinung, man quält sich selbst und wird von der Welt misshandelt.“ Auch die für die Romantiker übliche Todesfaszination ist in ihren Werken sehr präsent. Zugleich thematisiert sie auch die Existenzbedingungen und Wirkungsmöglichkeiten der Frau in ihrer Zeit und zählt daher zu einer der ersten Vertreterinnen der Emanzipation.

Karoline von Günderode

Bedeutende Werke

Kannst du dir vorstellen, dass es eine Zeit gab, in der Frauen nur mit Hilfe eines Pseudonyms an die literarische Öffentlichkeit gehen konnten? Karoline von Günderode lebte genau in dieser Zeit, in der die Literatur für weibliche Autoren noch weitgehend verschlossen ist. Aufgrund des eingeschränkten Lebens einer Frau im 18. Jahrhundert, die sich zu dieser Zeit nur mit Erlaubnis ihres Mannes öffentlich äußern darf, bildet das Schreiben von Gedichten und Briefen für Karoline von Günderode eine Möglichkeit, sich der Öffentlichkeit mitzuteilen. 1804 erscheint ihr erster Gedichtband „Gedichte und Phantasien“, 1805 folgt der Band „Poetische Fragmente“. Beide muss sie jedoch unter dem männlichen Pseudonym Tian veröffentlichen. Ihren dritten Gedichtband, den sie unter dem Pseudonym Ion publiziert, widmet sie ihrer großen Liebe Friedrich Creuzer, der dessen Veröffentlichung jedoch verhindert. Ihre Werke haben bei ihren Zeitgenossen solch großen Eindruck hinterlassen, dass sie in Anlehnung an die berühmteste Dichterin der Antike Sappho als „Sappho der Romantik“ bezeichnet wird.

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